Lob und Belohnungen sind angebracht, wenn die Aufgabe besser gelungen ist als erwartet, die Herausforderung positiv bewältigt wurde. ©Victah Sailor
Selbstvertrauen erarbeiten – Angst besiegen – Niederlagen erwarten – Lothar Pöhlitz
Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sind Fundamente und Voraussetzungen zugleich. „ich bin stark, mir bewusst dass ich sehr gut trainiert habe und die Leistung heute auch möglich ist“.
Selbstvertrauen wird vorrangig im Ergebnis wettkampfnaher „selbst – vollbrachter Leistungen“ und durch verbale Überzeugungen von der angedachten Leistungsfähigkeit durch den Trainer ausgeprägt.
Ehrgeiz und Leidenschaft, der Glaube an sich selbst und ein großes Vertrauen in die Fähigkeiten des Trainers führen auch nach Niederlagen zum Erfolg zurück. Auch der Kopf muß auf die Auseinandersetzung mit wichtigen Gegnern vorbereitet werden. Wenn er im Wettkampf die Beine im Stich lässt und nicht unbedingt siegen will sind Niederlagen vorprogrammiert.
Sie sind aber Teil des Entwicklungsprozesses zur Sportlerpersönlichkeit. Verlierer sind keine schlechteren Sportler / Menschen, es muss ihnen aber gesagt werden, was sie demnächst besser machen müssen, auch wenn das Training für das „Wunschziel“ nicht gut genug war.
Zuerst das Selbstvertrauen aufbauen Angst, Schmerz und Stress verhindern Erfolge Ängste entstehen durch für den Sportler scheinbar überhöhte Erwartungen und Anforderungen, die vor dem Wettkampf vom Trainer, aber auch vom privaten Umfeld oder den Medien an ihn / sie herangetragen wurden.
Es sind aber auch Minderwertigkeitskomplexe, Stress, Müdigkeit, Zweifel oder Schuldgefühle, die sich im Ergebnis nicht erfüllter Erwartungen im Training und damit verbundenen Schuldzuweisungen entwickeln. Sie führen zu Hemmungen, Nervosität, Verspannungen, zu defensiver Trainingsgestaltung, erneuter Nichterfüllung der Aufgaben und schließlich zu Versagensängsten für den nächsten Wettkampf.
Kopf- und Magenschmerzen, auch die „Körpersprache“ kündigen oft schon frühzeitig an, dass es wohl nicht zum ersehnten Erfolg kommen wird.
Es sind nicht wenige, die bis zu 30 % oder auch mehr ihrer Leistungsfähigkeit in wichtigen Wettkämpfen nicht auf die Bahn oder die Straße bringen. Auch weil neben dem Training dem Aufbau mentaler Stärke in Wettkämpfen zu wenig Aufmerksamkeit zukam. Angstbewältigung verlangt eine aktive Auseinandersetzung mit den die Angst auslösenden Ereignissen.
Angst resultiert aus Druck, Überforderung und überhöhten Zielen.
Nur die Auseinandersetzung mit den Angst auslösenden Ursachen, beispielsweise unerwarteter Niederlagen oder Undiszipliniertheiten im Training im nahen Vorfeld von Wettkämpfen können Sportler in die Lage versetzen besser mit der Angst fertig zu werden. Angstgegner werden nur dann besiegt wenn die eigenen physischen Fähigkeiten besser sind, als die des Gegners.
Die Schritte führen über positives Denken zum Selbstvertrauen. Nicht langsame Dauerläufe sondern eine positive Leistungsdiagnostik oder Kontrollläufe im zusammenwirken mit mehreren gut gelaufenen wettkampfnahen Trainingsprogrammen schaffen Überzeugungen. In dieser Phase hilft sich immer mehr zuzutrauen und im Training den praktischen Nachweis zu liefern dass die angestrebten Wettkampfleistungen auch machbar sind.
Lob und Belohnungen sind angebracht, wenn die Aufgabe besser gelungen ist als erwartet, die Herausforderung positiv bewältigt wurde.
Selbstvertrauen für den Wettkampf entwickelt sich bei Läufern vor allem auch aus Aufbauwettkämpfen und dem wettkampfspezifischen Training, d.h. aus Trainingseinheiten, in denen im Vergleich zur geplanten Zieldisziplin, in Streckenlänge und Geschwindigkeit möglichst wettkampfnahe Anforderungen erfolgreich absolviert worden sind und zum Wettkampfhöhepunkt hin immer schneller realisiert wurden.
Im Nachwuchstraining Aufgaben stellen die erfüllbar sind
Vor jedem Trainer steht die Aufgabe längerfristig und konsequent Forderungen an den Sportler zu stellen, die hoch, aber erfüllbar sind. Damit ist verbunden, dass für ein hohes Anspruchsniveau ein Ausweichen gegenüber bestimmten Trainingsanforderungen durch den Trainer verhindert werden muss.
Das beginnt nicht selten schon im Nachwuchstraining wenn in einer kleinen Diskussionsrunde mit dem Trainer vor Beginn des Trainings um geringere Geschwindigkeiten oder eine Serie weniger oder um längere Pausen oder …… verhandelt wird. Dies nicht zuzulassen ist ein wichtiger Teil der Erziehungsarbeit des Trainers, weil er dafür zuständig ist, dass Wünsche, Vorstellungen der jungen Sportler, Bedürfnisse und die abzubauenden vorhandenen Schwachstellen eines Tages zu der bestmöglichen Leistung führen sollen, zu der der Sportler auf Grund seines Talents fähig ist.
Trainer und Umfeld müssen die gleiche Sprache sprechen.
Der Aufbau von Selbstvertrauen und mentaler Stärke bei Talenten erfordert zwischen Trainer, Vereinsführung und privatem Umfeld einen schon frühen Informations-austausch, eine einheitliche Sprachregelung und Erwartungshaltung. Zwischen positivem Ansporn, Stimulierung, Ermutigung und Druck bzw. überhöhten Erwartungen ist oft ein schmaler Grad, der auch von der Persönlichkeitsentwicklung junger Athleten und ihrem Charakter wesentlich beeinflusst wird.
Hilfreich für die Entwicklung junger Läufer sind übererfüllte Aufgaben und auch einmal ein Lob, auch wenn der Wettkampf „nur ein sachliches gut“ zulässt.
Trainer steigern die Leistungsbereitschaft durch Leidenschaft und positive Emotionen. Für Überdurchschnittliches brauchen auch Hochbegabte einen Motivator.
Ein Misserfolgsvokabular gehört nicht in den Sprachgebrauch des Trainers, weil negative Bemerkungen wie „Du kannst das sowieso nicht“, oder „Du darfst Dich von dem nicht schlagen lassen“ und negative, zweifelnde Anweisungen eher zu einer Mißerfolgsmotivierung als zu optimistischer Motivationsunterstützung führen.
Ziele müssen realistisch, konkret leistungsorientiert und auf einen zeitlich überschaubaren Zeitraum bezogen sein. Unterstützende Zwischenziele müssen einen qualitativ hohen Bezug zur angestrebten Finalleistung haben.
Lothar Pöhlitz
Leichtathletik Coaching-Academy
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