Britta Heidemann, Thomas Bach und Sebastian Coe während der Pressekonferenz beim DOSB. ©DOSB
Seb Coe: Ich habe den besten Job der Welt
Auf der Bühne im Haus des Deutschen Sports in Frankfurt/Main saßen drei Olympiasieger, die sich alle auf die kommenden Spiele in London freuen – aus unterschiedlichen Gründen. Britta Heidemann, Degen-Siegerin in Peking, fiebert dem Wettkampf in der britischen Hauptstadt entgegen. Thomas Bach, Fechtolympiasieger von 1976, ist als DOSB-Präsident Delegetionsleiter der Deutschen Olympiamannschaft, deren erste 85 Mitglieder gerade nominiert wurden.
Und Lord Sebastian Coe, Goldmedaillengewinner über 1500 Meter der Spiele 1980 und 1984, sieht sich als Chef des Londoner Organisationskomitee auf der Zielgeraden, die möglichst besten und athletenfreundlichsten Spiele der olympischen Geschichte zu präsentieren.
„Ich habe wahrscheinlich den besten Job der Welt: Was gäbe es besseres für mich als in der Stadt, in der ich geboren wurde, Olympische Spiele zu organisieren“, sagte Coe, der einen Besuch beim Olympischen Club Starkenburg in Darmstadt zu einer Stippvisite in Frankfurt beim DOSB und seinem Freund Thomas Bach nutzte. Britta Heidemann, auf Durchreise zu einem Turnier in Asien, nahm ebenfalls Bachs Einladung zu einem kurzen Besuch an.
„Wir können in London große Momente erwarten“, sagte Bach. „Es wird großartig sein zu erleben, wie die Atmosphäre der Stadt sich aufs Olympische Dorf auswirkt und umgekehrt.“ Einen ersten Eindruck der Stimmung auf der Insel vermittelte ein kurzer Film über die ersten zwölf Tage des Olympischen Fackellaufes, der ausgelassene Vorfreude der Teilnehmer und tausenden Zuschauer vermittelte.
Das sei es, warum sie sich besonders auf Olympia so nahe der Heimat freue, sagte Britta Heidemann. Diese Stimmung wolle sie auch mit vielen Freunden teilen.
Thomas Bach ergänzte: Vom ersten Augenblick an, als er 2005 als Wahlleiter bei der IOC-Session in Singapur die Karte mit dem Siegernamen London in den Umschlag gesteckt habe, habe er gewusst, „dies werden Spiele für die Athleten, dafür hat Seb immer gearbeitet“.
Coe gab das Kompliment zurück. „Wir beide sehen die Welt durch die Brille der Athleten“, sagte er zu Bach. „Daran haben wir beide immer gearbeitet – die Athleten müssen im Mittelpunkt stehen.“
Die Vorbereitungen seien nahezu abgeschlossen und die Erfahrungen aus den Testwettkämpfen ausgewertet, sagte der Engländer. Nun erwarte er die härtesten Wettkämpfe um die Medaillen der olympischen Geschichte. „Denn niemals gab es eine besser vorbereitete, talentiertere Generation von Athleten.“ Was natürlich auch Auswirkungen auf die Chancen der britischen Mannschaft habe. „Wir können sicherlich mehr Medaillen gewinnen als in Peking 2008“, sagte Coe. „Aber auch das wäre keine Garantie, Rang vier zu erreichen.“
Nur noch 57 Tage vor der Eröffnung der Spiele wollte Lord Coe allerdings ein Geheimnis noch nicht lüften. Die Hauptattraktionen dieser Feier? „Ehrlich“, behauptete er: „Ich habe keine Ahnung.“
Quelle: DOSB