5.000 Kontrollen in Peking Bei den Olympischen Spielen in Peking (China) wird die vorgesehene Zahl von insgesamt 4.500 Dopingkontrollen deutlich übertroffen. Bereits bis Donnerstag habe das Internationale Olympische Komitee (IOC) 4.620 Tests vornehmen lassen, sagte IOC-Vize Thomas Bach
Sanya Richards rehabilitiert sich – Flash-News des Tages & Olympia-Splitter – Dayron Robles träumt von langer Karriere – Andreas Thorkildsen wieder Spitze des Olymps – Hochsprung-Sensation durch Tia Hellebaut – Versöhnliches Staffelgold für das US-Team
Dayron Robles träumt von langer Karriere
Mit 21 Jahren stürmte Hürdensprinter Dayron Robles am Mittwoch erstmals zu einer Goldmedaille bei Olympischen Spielen. Soll es nach dem Kubaner gehen, ist es erst der Anfang. „Ich bin jetzt 21 und ich würde gerne bis zum Alter von 36 oder 37 laufen, wie Colin Jackson oder Allen Johnson es gemacht haben. Das ist einer meiner Träume.“
Hyleas Fountain nimmt Silber in Empfang
US-Siebenkämpferin Hyleas Fountain hat die Olympia-Silbermedaille erhalten, die die gedopte ursprüngliche Zweitplatzierte Lyudmila Blonska aus der Ukraine wieder abgeben musste. Steve Roush, Sport-Direktor des US-NOK, übergab die Plakette. "Ich freue mich über Silber. Ich habe es auf faire Art und Weise gewonnen", sagte Hyleas Fountain. sid/fc
5.000 Kontrollen in Peking
Bei den Olympischen Spielen in Peking (China) wird die vorgesehene Zahl von insgesamt 4.500 Dopingkontrollen deutlich übertroffen. Bereits bis Donnerstag habe das Internationale Olympische Komitee (IOC) 4.620 Tests vornehmen lassen, sagte IOC-Vize Thomas Bach am Samstag auf einer Pressekonferenz im Deutschen Haus. Bis zum Ende der Spiele am Sonntag würden 5.000 Kontrollen durchgeführt werden. Alle Proben werden für acht Jahre eingefroren. Die Erhöhung um mehr als zehn Prozent begründete er mit mehr Zielkontrollen. Von den bisher 4.620 Tests waren 3.681 Urin- und 939 Bluttests. Bislang fielen zehn positiv aus. Es ist das engmaschigste Dopingkontrollsystem der Olympia-Geschichte. sid/fc
Craig Pickering – Team und Land enttäuscht
Sprinter Craig Pickering nimmt die Schuld für das Ausscheiden der 4×100 Meter-Staffel Großbritanniens im Finale am Donnerstag auf seine Schultern. „Ich bin zu früh losgelaufen. Ich habe mich, das Team und mein Land enttäuscht.“
Kenianische 400-Meter-Meisterin positiv getestet
Die Kenianische Meisterin über 400 Meter, Elizabeth Muthoka, ist bei den Olympia-Ausscheidungen ihres Landes im Juni positiv auf Doping getestet worden. Das sagte David Okeyo, Generalsekretär des Kenianischen Leichtathletik-Verbandes, der Nachrichtenagentur Reuters. Elizabeth Muthoka hatte bei den Titelkämpfen in 51,53 Sekunden gewonnen. Ein Disziplinarverfahren gegen die 24-jährige ist bereits im Gange. sid/ap
Maurren Higa Maggi und die Verbindung zu Ringo Starr
Weitsprung-Olympiasiegerin Maurren Higa Maggi hat eine ganz spezielle Verbindung zu den Beatles. Keine Geringere als die erste Frau des Schlagzeugers Ringo Starr, Maureen Starkey, stand Pate bei der Namensgebung der Brasilianerin, da der Vater ein großer Fan der britischen Band war. Jedoch unterlief bei der Schreibweise ein Fehler und so wurde aus Maureen Maurren.
Robert Korzeniowski – Alex Schwarzer "mein jüngerer Bruder"
Robert Korzeniowski (Polen), der zwischen 1996 und 2004 dreimal in Folge Gold im 50 Kilometer Gehen gewann, entwickelt für seinen Nachfolger Alex Schwarzer (Italien) geschwisterliche Gefühle. „Wenn ich ihm zusehe, fühlt es sich an, als hätte mein jüngerer Bruder meine Rolle übernommen hat“, sagt er über den Südtiroler, der den Sieg in Olympischer Rekordzeit von 3:37:09 Stunden davon trug.
Marion Jones nach San Antonio verlegt
Die ehemalige Sprinterin Marion Jones (USA), die wegen Falschaussage gegenüber Untersuchungsbehörden zu einer halbjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden war, ist von einem Gefängnis in Fort Worth nach San Antonio verlegt worden. Am 5. September soll die 32-Jährige aus der Haftanstalt im US-Bundesstaat Texas entlassen werden.
Sanya Richards rehabilitiert sich
Sanya Richards hat sich nach einem enttäuschenden dritten Platz im Einzelrennen nun am Samstag bei den Olympischen Spielen in Peking (China) mit einem starken Auftritt als Schlussläuferin der siegreichen 4×400-Meter-Staffel der USA rehabilitiert.
Die 23-Jährige kämpfte auf den Fersen der Russin Anastasiya Kapachinskaya, einer früheren Dopingsünderin, um die Ehrenrettung.
Dieses hochspannende Duell konnte Sanya Richards in der Schlussphase der abschließenden Runde mit einem unwiderstehlichen Schritt für sich entscheiden. In 3:18,54 Minuten brachte sie die Uhr mit einem kurzen, kraftvollen Schrei zum Stillstand, nachdem vor ihr Mary Wineberg, Allyson Felix und Monique Henderson gelaufen waren.
Bronze hinter Russland (3:18,82 min) ging an die Jamaikanerinnen (3:20,40 min), die eine Weile auch noch aussichtsreich gelegen waren.
DLV-Staffel abgeschlagen
Das deutsche Quartett mit Jonna Tilgner (Bremer LT), Sorina Nwachukwu (TSV Bayer 04 Leverkusen), Florence Ekpo-Umoh (Erfurter LAC) und Claudia Hoffmann (SC Potsdam) hatte nach dem Kraftakt im Vorlauf (3:25,55 min) nicht mehr die Reserven, um in dem Finale mit den anderen Staffeln Schritt zu halten. In 3:28,45 Minuten stand am Ende mit beträchtlichem Rückstand zur Konkurrenz Rang acht zu Buche.
Andreas Thorkildsen wieder Spitze des Olymps
Wie schon vor vier Jahren bei den Olympischen Spielen in Athen (Griechenland), hat Andreas Thorkildsen am Samstag nun auch das Kräftemessen der besten Speerwerfer in Peking (China) für sich entschieden. Im fünften Versuch stimmte bei dem Norweger einfach alles und die erzielten 90,57 Meter bedeuteten nicht nur den klaren Sieg, sondern auch einen neuen Olympischen Rekord.
Wie durchaus zu erwarten war, dominierten bis zum letzten Versuch die Skandinavier die Konkurrenz, wobei Andreas Thorkildsen schon nach seinem ersten Versuch mit 84,72 Meter in Führung gegangen war.
Pech hatte dabei der finnische Youngster Tero Järvenpää, der sich zunächst mit 83,95 Metern auf dem Silberrang einreihte, dann jedoch keinen gültigen Versuch mehr verbuchen konnte. Am Ende blieb für ihn mit dieser Weite nur noch der undankbare vierte Rang.
Der Weltmeister Tero Pitkämäki (Finnland) verlor dieses Mal nicht nur das Duell gegen seinen größten Konkurrenten Andreas Thorkildsen, sondern wurde im letzten Versuch von Ainars Kovals sogar noch auf Rang drei verwiesen. Der Lette steigerte seine Bestweite auf 86,64 Meter und warf damit am Ende einen halben Meter weiter als Tero Pitkämäki (86,16 m).
Dritte Goldmedaille im Speerwurf für Norwegen
Der neue und alte Olympiasieger, der im letzten Jahr unter mehreren Verletzungen litt, zeigte damit einmal mehr, dass er auf den Punkt genau wieder fit sein kann. Der 26-Jährige schenkte seinem Land nicht nur einen Olympischen Rekord, sondern auch die dritte Goldmedaille in dieser Disziplin bei den Männern.
Seine Freude darüber war greifbar, nachdem er bei den letzten beiden Weltmeisterschaften Silber geholt hatte: „Endlich wieder eine Goldmedaille, es war ein großartiger Tag für mich. Ich bin froh, dass ich eine Saisonbestleistung geworfen habe. Seit den letzten Olympischen Spielen bin ich immer als Favorit gestartet, heute war ich nicht unbedingt der große Favorit. In der Qualifikation hatten wir schwierige Bedingungen mit dem Regen, aber jetzt war es was ganz anderes.“
Jarrod Bannister ohne eine Chance
Nicht im Rennen um die Medaillen dabei war der vom Potsdamer Uwe Hohn trainierte Australier Jarrod Bannister, der im Februar schon 89,02 Meter erzielt hatte. Er kam mit 83,45 Metern lediglich auf Rang sechs.
Die beiden deutschen Starter Stephan Steding (Hannover 96) und Alexander Vieweg (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken) mussten schon nach einer für sie enttäuschenden Qualifikation ihre Sachen packen und sind im Finale nicht mehr dabei gewesen.
Hochsprung-Sensation durch Tia Hellebaut
Die Belgierin Tia Hellebaut hat am Samstagabend im Vogelnest, dem Olympischen Nationalstadion in Peking (China), die Sensation geschafft und im Hochsprung-Wettbewerb der Frauen Seriensiegerin Blanka Vlasic (Kroatien) geschlagen. Als einzige Athletin übersprang sie die 2,05 Meter im ersten Versuch und verwies die Kroatin, die sich bis zu dieser Höhe keinen Fehlversuch geleistet hatte, auf den zweiten Platz.
In einem hochspannenden Wettbewerb sah es lange Zeit so aus, als könne Blanka Vlasic ihren 35. Sieg in Folge feiern. Sie stieg bereits bei 1,85 Metern in die Konkurrenz ein und meisterte Höhe um Höhe auf Anhieb. Ihr erster Fehlversuch über 2,05 Meter wurde ihr schließlich zum Verhängnis. Während die ehemalige Siebenkämpferin Tia Hellebaut nur einen Versuch für ihren neuen Landesrekord brauchte, musste die Kroatin zwei Anläufe nehmen.
Anschließend versuchte sich die Freiluft- und Hallen-Weltmeisterin drei Mal vergeblich an 2,07 Metern, die eine Einstellung ihrer persönlichen Bestleistung bedeutet hätten. Ausgerechnet im Olympischen Finale musste sie sich somit zum ersten Mal seit vierzehn Monaten einer anderen Athletin geschlagen geben.
Auf dem dritten Rang landete Anna Chicherova (Russland), die mit übersprungenen 2,03 Metern ebenfalls eine starke Leistung ablieferte und ihre Teamkollegin, die Titelverteidigerin Yelena Slesarenko (2,01 m), auf Platz vier verwies.
Ariane Friedrich schon bei 1,99 Meter draußen
Die deutsche Hoffnung Ariane Friedrich (LG Eintracht Frankfurt) konnte nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Sie war mit überzeugenden Sprüngen in den Wettbewerb gestartet und hatte alle Höhen von 1,85 Meter bis 1,96 Meter gleich im ersten Versuch gemeistert. Bei 1,99 Metern war jedoch überraschend schon Schluss. Sie riss die Höhe drei Mal im Schulterbereich und wurde nur Siebte.
„Ich war optimal vorbereitet, daran hat es nicht gelegen. Aber seit zwei Tagen habe ich Verspannungen im Hintern, die ganze Seite ging zu. Keine Ahnung, woher das gekommen ist“, berichtete die Europacup-Siegerin anschließend. „Beim letzten Versuch war ich etwas zu dicht dran, sonst wäre der drüber gewesen. Im Kopf war ich gar nicht blockiert. Jetzt muss ich den Wettbewerb erstmal analysieren.“
Mit einer Verbeugung verabschiedete sich die 24-Jährige, deren Fingernägel in schwarz-rot-goldenen Farben leuchteten, merklich enttäuscht von den Zuschauern im Olympiastadion. Sie hatte in dieser Saison ihre Freiluft-Bestleistung auf 2,03 Meter gesteigert und galt als Zweite der Weltjahresbestenliste im Vorfeld des Wettbewerbs als Anwärterin auf einen Platz auf dem Podium.
Zweiter internationaler Freiluft-Titel für Tia Hellebaut
Tia Hellebaut zählte ebenfalls zum erweiterten Kreis der Favoritinnen, obwohl sie in diesem Jahr erst einmal die zwei Meter meistern konnte. „Jede Springerin kann eine Medaille holen“, hatte auch Blanka Vlasic vor dem Finale gesagt – und sollte damit Recht behalten.
Schon bei den Europameisterschaften 2006 in Göteborg (Schweden) überraschte die 30-jährige Belgierin die Konkurrenz, als sie ihre persönliche Bestleistung um acht Zentimeter steigerte und mit 2,03 Metern den Titel holte. Bei den Weltmeisterschaften in Osaka (Japan) im vergangenen Jahr kam sie dagegen nicht über 1,90 Meter und Platz 14 hinaus.
Mit einem Olympischen Rekord und einer Goldmedaille endeten die für das US-Team eher durchwachsenen Olympischen Spiele in Peking (China) am Samstag doch noch mit einem Höhepunkt.
Versöhnliches Staffel-Gold für die USA
Die 4×400-Meter-Staffel mit Olympiasieger LaShawn Merritt und Weltmeister Jeremy Wariner ließ der Konkurrenz mit einer Zeit von 2:55,39 Minuten keine Chance. Damit haben die US-Amerikaner zumindest ihre Dominanz auf der Stadionrunde untermauert, nachdem die Kurzsprinter von den Jamaikanern vorgeführt worden waren.
Mit einer guten Zeit von 2:58,03 Minuten kam die Staffel der Bahamas ins Ziel und konnte sich über Silber freuen. Dabei haben sie die Russen ganz knapp auf den Bronzerang verwiesen, welche mit 2:58,06 Minuten Landesrekord liefen.
DLV-Staffel nicht mehr dabei
Die Australier erreichten nach ihrer Silbermedaille vor vier Jahren in Athen (Griechenland) diesmal nur den sechsten Rang, noch hinter den Staffeln aus Belgien und Großbritannien. Auch Polen und Jamaika kamen über den siebten und achten Platz nicht hinaus.
Die deutsche Staffel mit Simon Kirch (SV schlau.com Saar 05), Kamghe Gaba (LG Eintracht Frankfurt), Ruwen Faller (SC Magdeburg) und Bastian Swillims (TV Wattenscheid 01) war im Vorlauf mit der zwölftbesten Zeit gescheitert.
Quelle: DLV – Silke Bernhart – Iris Ludwig – Christian Fuchs – Alexander Pochert –