Blog
26
10
2011

Rund 12.000 Anmeldungen für den Lausanne Marathon 2011 - Christoph Ryffel und Patricia Morcelli laufen um den Schweizer Titel im Halbmarathon - Kiptum läuft 10 km ©Lausanne Marathon

Rund 12.000 Anmeldungen für den Lausanne Marathon 2011 – Christoph Ryffel und Patricia Morcelli laufen um den Schweizer Titel im Halbmarathon – Kiptum läuft 10 km

By GRR 0

Es heißt im Allgemeinen, dass es gute 20 Jahre dauert, bis ein sportlicher Wettkampf reif ist. Bei diesem Lausanne Marathon und den rund um das Event veranstalteten Läufen wird nun endlich die symbolische Grenze von 12.000 Anmeldungen überschritten.

Das ist ein wichtiger Schritt für dieses langersehnte Sportereignis am 30. Oktober, pulsierend und getragen von beruhigender und vielversprechender Erfahrung. Zweifelsohne wurden die Verantwortlichen genau aus diesem
Grund von „Swiss Athletics" gebeten, erneut die Organisation der Schweizer Meisterschaften im Halbmarathon zu übernehmen.

Wenn es keine Startprämien mehr gibt, neigen die Asse natürlich dazu, wenn möglich woanders zu laufen. Sollte das nicht der möglich sein, warten sie häufig bis zum letzten Moment, um sich anzumelden, und sind sich dessen bewusst, dass auch die Preisgelder im Großen und Ganzen nicht zu verachten sind. In diesem Fall muss man oft bis zum Start des Rennens warten, um sie tatsächlich auszumachen und einzutragen. Aber ihre Abtrünnigkeit – falls man das so nennen kann – beeinträchtigt in keiner Weise die Magie, für die dieses Event so beliebt ist.

An der Spitze erscheinen neue Namen, die erwähnenswert sind, wie Patrick Jeanneret von Corminboeuf, Zweiter im Jahr 2010….

In einer Ecke unseres Notizbuches notieren wir außerdem einige klingende Namen für die Königsdisziplin: Kiplagat Kemboi (Kenia), Nyabenda Kemboi und Et Quadi Majib (Frankreich); Tatiana Perepelkina (Frankreich), Lilian Koech (Kenia) und Mertiva Michaela (Tschechien)…

Die große Chance für Catrin und Laurence
Die absolute Abwesenheit von Favoritinnen bei den Damen führt dazu, dass Catrin Jones (eine in Cully ansässige Kanadierin), Zweite des letzten Jahres, nur 40 Sekunden hinter Magali Di Marco Messmer (sie fehlt am Sonntag, da sie ein Baby erwartet), und Laurence Yerly-Cattin, bereits Zweite des Jahres 2009 und Dritte im letzten Jahr, heuer ihre große Chance wittern – und noch mehr, falls sie sich dazu entschließen, zusammenzuarbeiten… Aber sie verfügen natürlich bereits über ausreichend Erfahrung und benötigen keine guten Ratschläge mehr.

Ryffel Junior im Halbmarathon
Auf Anfrage des Verbandes werden mit dem am stärksten frequentierten Wettkampf des Lausanne Marathons, dem Halbmarathon, in diesem Jahr (nach 2003) wieder die Schweizer Meisterschaften ausgetragen. Das ist eine Ehre und eine verdiente Anerkennung für die Organisatoren. Der Startschuss fällt um 13:30 Uhr in La Tour-de-Peilz und die schnellsten Läufer werden am frühen Nachmittag vor dem Musé Olympique eintreffen. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Zuschauer und Zuschauerinnen bis zum Ende des Laufs da bleiben, um den Stars des Halbmarathons genau wie den Helden des Marathons das verdiente Fest zu bereiten.

Bis zuletzt hatte man gehofft, dass auch Stéphane Joly, der Held von Morat-Fribourg zu Beginn des Monats, auf dieser Strecke startet. Er hat sich jedoch andere Ziele gesetzt, unter anderem die Qualifikation für den olympischen Marathon in London 2012. Das ist seine Entscheidung, die man respektieren muss.
 
In seiner Abwesenheit kann Christoph Ryffel die Chance ergreifen und bei den Herren um den Titel laufen. Christoph Ryffel, Sohn von Markus Ryffel, dem olympischen Silbermedaillengewinner des 5000 m Laufs 1984 in Los Angeles. Ein legendärer Name, genau wie der von Patricia Morcelli, der Favoritin bei den Damen. Letztere, die bereits mehrere Titel auf verschiedenen Distanzen erlaufen konnte, trägt den Namen eines der größten Mittelstreckenläufer aller Zeiten, mit dem sie verheiratet ist: Noureddine Morcelli, olympischer Champion über 1500 m in Atlanta 1996… Patricia und Christoph müssen sich solche Leistungen zwar noch erst selbst erkämpfen, sie sind jedoch Zeugen einer ruhmreicher Geschichte!

Der Medizinstudent Christoph Ryffel managt – genau wie sein Vater – seine sportliche Karriere und gleichzeitig die Berufsausbildung; eine Formel, von der viele junge Champions heute und in Zukunft profitieren werden. Die für den Marathon der Weltmeisterschaften in Daegu qualifizierte Patricia hat es vorgezogen auf diesem großen Treffen zu fehlen, sie hat aber noch eine kleines Hintertürchen offen gelassen, sich ihr Ticket für die olympischen Spiele in London an einem anderen Ort zu holen, wo es weniger heiß ist.

Wer kämpft hier noch mit? Mit Meisterschaftstitel: Nicola Spirig, Allroundtalent im Lauf und Triathlon; Laura Hrebec, Siegerin des Marathons von Genf vor zwei Jahren, die nun nach einem Jahr Pause wiederkehrt. Ohne Meisterschaftstitel: Tsige Worku: Asylsuchende, sie ist den Lausanne Marathon bereits 2004 gelaufen und den Halbmarathon 2009. Nach längerer Abwesenheit trat sie vor einer Woche wieder beim Hallwilerseelauf (Halbmarathon) mit einer beeindruckenden Leistung in Erscheinung.

Bei den Männern wird der Asylsuchende Tolossa Chengere (er ist noch nicht titelberechtigt, voraussichtlich jedoch bald) Ryffel das Leben schwer machen! Der Vierte des letzten Morat-Fribourg Laufs und Protegé von Jean-François Pahud findet langsam wieder zu seiner Bestform zurück. Ein weiterer Asylsuchender, der in Zürich wohnt, Berhe Zeremariam, sowie Philipp Kiptoo Rutto (Kenia) sollten fit genug sein, um sich mit ihm zu messen.

Kiptum läuft 10 km
Im Hinblick auf die anderen rund um die Veranstaltung stattfindenden Läufe, können sich die Organisatoren freudig die Hände reiben: Der 2. und 3. von Morat – Fribourg hinter Joly, Daniel Kiptum, der außergewöhnliche taubstumme Champion aus Kenia, unter anderem Bezwinger von Röthlin vor zwei Wochen beim Halwilerseelauf, und Tesfay Felfele (aus Eritrea, der in Genf wohnt) haben sich für den Start des 10 km Laufs angemeldet.

Nicht zu vergessen die Rollstuhl- und Handbike-Wettkämpfe (Halbmarathon) mit zwei Weltklasse-Champions am Start: Jean-Marc Berset und Franz Nietlispach.

Und nicht zu vergessen die für unsere Jugend reservierten Läufe und die in diesem Zusammenhang von den Organisatoren in Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft auf die Beine gestellten Aktionen, um die von einigen Eltern unternommenen Anstrengungen zu verhindern (wenn schon nicht aus gesundheitlichen Gründen, dann aus Gründen des Fair-Plays), das Geburtsjahr ihrer kleinen „Super-Champions" zu manipulieren, damit sie „länger laufen" dürfen! Solche Methoden sind gegen den sportlichen Ehrenkodex, nicht zu vergessen, dass eine solche Vorgehensweise dazu beiträgt, dass zahlreiche junge Talente vor ihrer Zeit wieder in der Versenkung verschwinden!

Diese Aktion des Organisators gegen die Nichteinhaltung der Regeln wird initiiert, um Swiss Athletics und allen Organisatoren von Laufwettkämpfen die Möglichkeit einer Reaktion zu geben und in Zukunft Schweizweit einheitliche Altersgrenzen für alle Läufe einzuführen.
 
Am Rande der Läufe – Die Neuheiten 2011
 Keine Anmeldungen mehr vor Ort: Das ist eine mutige Entscheidung, jedoch sinnvoll und gut durchdacht. Opportunisten, die auch in diesem Jahr noch abwarten wollten, um zu sehen, ob die Sonne scheint oder ob es regnet, bevor sie sich eintragen, werden verstehen, was hier gemeint ist.

 Langärmliges Sport-T-Shirt: Dieses heißbegehrte Finisher-T-Shirt wird den Läufern bei Rückgabe der Startnummern überreicht.

 Strafen: Seit die elektronische Zeitnehmung existiert, sind bei stark frequentierten Läufen Starts in "Blöcken" möglich. So auch beim Lausanne Marathon. Die Zugehörigkeit zu einem Block wird von der wahrscheinlichen Laufzeit vorgeschrieben, die zuvor mitgeteilt wurde. Davon ausgenommen wird jeder, der sich nicht daran hält und irgendwo einreiht. In diesem Jahr werden Verfehlungen bei der Ankunft mit einer Strafe von fünf Minuten bestraft!

 Tempomacher: Ihre Aufgabe ist es, ein bestimmtes Tempo vorzugeben und denjenigen als
Orientierungspunkt zu dienen, die eine bestimmte Zeit erzielen möchten. Sie sind ganz leicht an den bunten "Fahnen" erkennbar, die sie am Rücken tragen. Die Tempomacher des Spiridon-Club, die in Lausanne in Aktion treten, genießen hier europaweite Aufmerksamkeit.

 Running View – Streckenansicht: Die Läufer können sich bereits online auf den Lauf vorbereiten, indem sie sich die Strecke mit der Anwendung Running View ansehen, die von einem Sponsor des Lausanne Marathons bereitgestellt wurde. Weitere Informationen finden Sie unter
https://www.lausanne-marathon.com/joomla/index.php/fr/infos-coureurs/dernieres-nouvelles/134-running-view.

Preisgeld
 Marathon: CHF 2'000.- / 1'500.-/ 1'000.-/ 600.- / 400.-
 Halbmarathon: CHF 600.- / 600.- / 400.- / 300.- / 200.-
 10 km: CHF 500.- / 400.- / 300.- / 200.- / 100.-

Mannschaftsdorf
Diese im letzten Jahr das erste Mal durchgeführte Aktion, die darin besteht, den Firmen und Clubs in der Nähe des Ziels unter bestimmten Bedingungen kostenlos kleine Sammelzelte zur Verfügung zu stellen, stößt auch in diesem Jahr wieder auf großes Interesse: „Ein beachtlicher Erfolg", meint Robert Bruchez, Direktor des Lausanne Marathon.

Marathon-Expo
Wie üblich werden unter dem Zelt der „Marathon-Expo", unter dem sich Läufer und Öffentlichkeit gerne sehen lassen, verschiedene Aktionen und Vorträge stattfinden. Ein richtiger Sport-Flohmarkt auf dem man alles für die angehenden Läufer und Läuferinnen findet.

Auch Bücher und Zeitschriften sind hier zu finden, unter anderem „Le mmmille-pattes", die einzige französischsprachige Laufzeitschrift neben dem „RunningRomandMagazine"; „ZATOPEK", eine in Belgien produzierte Zeitschrift, die ihre erste Schweizer Ausgabe im Rahmen des Lausanne Marathons herausgibt, und "La locomotive intérieure", ein Magazin, das sich voll und ganz den verschiedenen Laufwettkämpfen der französischen Schweiz widmet…

 

Michelle Bohin

author: GRR

Comment
0

Leave a reply