Der IOC-Präsident nutzte darüber hinaus die Gelegenheit, vor Gefahren wie Doping und Wettbetrug im Sport zu warnen.
Rogge: Sport ist größte soziale Bewegung der Welt – Vortrag an der TU Darmstadt
"Sport ist die größte soziale Bewegung der Welt", sagte Jaques Rogge, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) bei seinem Gastvortrag am Freitag an der TU Darmstadt.
Sport gilt als Hoffnung für Menschen, Länder und Kontinente. Mit ihm werden Werte wie Fairness, gesellschaftliches Verantwortungsgefühl, Respekt, Fair Play und eine gesunde Lebensweise vermittelt. Diese Botschaft überbrachte der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Jaques Rogge, bei einem Gastvortrag am 28. Mai 2010 an der TU in Darmstadt.
„Sport ist die größte soziale Bewegung der Welt, und es ist unsere Verantwortung, dieses Netzwerk für gute Zwecke zu nutzen. Die Olympischen Spiele sind dabei unser wirksamstes Werkzeug, sie sind der Magnet für junge Menschen, sagte Rogge, der auf Einladung des Olympischen Clubs Starkenburg nach Darmstadt gekommen war, vor ca. 400 Zuhörern im Audi Max der Technischen Universität.
DOSB-Präsident Thomas Bach dankte Rogge für sein Plädoyer zu Gunsten der Werte des Sport, für seinen wirkungsvollen Einsatz zu Gunsten der Athleten, der Integrität des Sports und zum Schutz des Wettbewerbs. „Der deutsche Sport ist an ihrer Seite, wenn es darum geht, Werte und soziale Verantwortung zu übernehmen“, versicherte Bach und ergänzte: „Deswegen erlauben wir uns auch einen Traum zu träumen.
Wir wollen die Werte des Sports noch populärer machen und bewerben uns um die Winterspiele 2018 auch um unter Beweis zu stellen, dass die Olympische Idee und deren Werte in Deutschland leben.“ Dafür warb auch die wegen eines Unwetters über Frankfurt später eingetroffene Katharina Witt als Kuratoriumsvorsitzende der Bewerbungsgesellschaft München 2018.
Begrüßt von TU-Präsident Prof. Hans Jürgen Prömel und dem OSC-Gründungsvorsitzenden Karl-Heinz Huba, IOC-Ehrenmitglied Walther Tröger sowie in Anwesenheit zahlreicher Mitglieder des DOSB-Präsidiums hatte Rogge zuvor ausgeführt, welch einzigartige Rolle der Sport dabei spielen kann, die Menschen zur Lösung sozialer Probleme zu aktivieren, Barrieren zwischen Rassen und Gechlechtern einzureißen, für interkulturelles Verständnis zu sorgen, Randgruppen und Migranten zu integrieren, mentale Traumata zu heilen und Entwicklung anzuregen.
„Das IOC hat definiert, welche Entwicklungsziele es erreichen kann. Viele decken sich mit den Millenniums-Zielen der Vereinten Nationen, etwa wenn es um die Beseitigung von Armut und Hunger, die Förderung der Gleichheit von Mann und Frau, die Bekämpfung von Krankheiten, die Umweltverträglichkeit unseres Handelns, die Förderung von Bildung und Gesundheit, soziale Integration und Identitätsstärkung für Minderheiten sowie die Förderung von globalen Partnernschaften für die gesellschaftliche und humanitäre Entwicklung geht.
In seinem halbstündigen Vortrag betonte Rogge insbesondere auch die Rolle des Ehrenamts im Sport. „Unsere Visionen werden unterstützt durch ein großes Heer von Freiwilligen, ohne die die sozialen Leistungen des Sports in dieser Form nicht erbracht werden könnten“, sagte Rogge. Der Spitzensport basiere dabei, so Rogge, auf den Leistungen des Breitensports, auch wenn der Sport heute zu einem enormen Wirtschaftsfaktor geworden sei.
Der IOC-Präsident nutzte darüber hinaus die Gelegenheit, vor Gefahren wie Doping und Wettbetrug im Sport zu warnen. „Wir haben große Fortschritte auf dem Gebiet der Dopingbekämpfung erzielt“, erklärte Rogge, „dennoch wird Doping genauso wenig aus dem Sport verschwinden können, wie Kriminalität aus der Gesellschaft, denn Sport ist nicht nur Teil der Gesellschaft, sondern er verhält sich auch genauso wie die Gesellschaft“.
Der IOC-Präsident würdigte neben den Verdiensten der World Anti-Doping-Agentur (WADA) auch die Leistungen staatlicher Ermittlungen im Kampf gegen Doping und erwog analog zur WADA eine unabhängige Agentur zur Bekämpfung des Wettbetrugs.
Quelle: DOSB