Daniel Jasinski ©Victah Sailer
Rio 2016 – Daniel Jasinski holt Bronze – Christoph Harting mit Gold – Reus im Vorlauf ausgeschieden
Das war ein Diskuswettbewerb für die Geschichtsbücher! Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro hat sich der Wattenscheider Diskuswerfer Daniel Jasinski die Bronzemedaille geschnappt.
Mit 67,05 Metern landete der EM-Achte von Zürich hinter seinem DLV-Kollegen Christoph Harting (68,37m) und dem polnischen Weltmeister Piotr Malachowski (67,55m). Es war kein Wettkampf für schwache Nerven, bei dem sich Christoph Harting – sein Bruder Robert war mit einem Hexenschuss in der Qualifikation gescheitert – erst im letzten Durchgang die Goldmedaille sichern konnte.
Daniel Jasinski war mit starken 65,77 Metern in den Olympischen Wettkampf gestartet, steigerte sich dann im dritten Durchgang auf 66,08 Meter und lag damit lange auf Platz drei. Im sechsten Durchgang schob sich der Este Martin Kupper (66,58m) vor den Wattenscheider, der seinerseits mit dem allerletzten Wurf kontern konnte: 67,05 Meter – da fehlte nicht viel zu einer neuen Bestleistung, Jasinskis aktuelle Bestmarke liegt bei 67,16 Metern.
Die Qualifikation in Rio hatte der Schützling seines Vaters Miroslaw Jasinski als Elfter mit 62,83 Metern beendet. Da musste er früh aufstehen, um ab 9.30 Uhr seinen Wettkampf zu bestreiten. Die Zeitumstellung habe ihm aber keine Schwierigkeiten bereitet, sagte der Wattenscheider: „Das habe ich ohne Probleme hingekriegt.“ Die Bronzemedaille feierte er im Stadion mit Deutschland-Flagge und kleiner Ehrenrunde, bei der Siegerehrung mit Nationalhymne ließ er sich dann für seinen Überraschungs-Coup feiern.
„Wahnsinn, ich freue mich riesig“, sagte er im ZDF-Interview, „das war der beste Wettkampf meines Lebens. Ich war auf den Punkt in der richtigen Form. Über die Konkurrenz habe ich mir im Vorfeld wenig Gedanken gemacht. Ich habe mein Ding durchgezogen. Ich wusste ja, dass ich was draufhabe.“
Reus im Vorlauf ausgeschieden
Der Wattenscheider Sprinter Julian Reus ist bei den Olympischen Spielen in Rio im Vorlauf über 100 Meter gescheitert. Mit 10,34 Sekunden wurde der Deutsche Meister und deutsche Rekordhalter lediglich Siebter seines Vorlaufes, den der Kanadier Andre De Grasse in 10,04 Sekunden vor dem Japaner Asuka Cambridge (10,13 sec) gewann.
Ausgeschieden ist auch der zweite Deutsche Lucas Jakubczyk (10,29 sec).
„Die Zeit ist natürlich nicht gut. Grundsätzlich weiß ich gar nicht, was ich falsch gemacht habe. Es ist schwer, gleich in der ersten Runde voll da zu sein, auch wenn man darauf hintrainiert und sich entsprechend vorbereitet. Auch andere in meinem Lauf sind deutlich über ihrer Bestzeit geblieben. Wenn man ein Grundniveau von 10,10 Sekunden hat, dann läuft man halt auch mal zwei Zehntel drüber. Aber man gibt immer sein Bestes, man läuft ja nicht absichtlich langsamer“, so Reus.
Für den Wattenscheider geht es am Dienstag ab 16.50 Uhr deutscher Zeit über 200 Meter weiter.
Michael Ragsch
TV Wattenscheid