DOSB-Präsident Alfons Hörmann - Foto ©DOSB - PA-Silz
Reform des Spitzensports: DOSB sieht Verzögerung kritisch – Michael Reinsch, Koblenz in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
Der Sport erwartet für die Umsetzung seiner Reform einen Aufwuchs von rund einhundert Millionen Euro. Der Haushalt der neuen Regierung, der zumindest einen Teil dieser Summe enthalten soll, wird frühestens im Herbst 2018 zu erwarten sein.
In Koblenz hatte der für den Leistungssport zuständige DOSB-Vorstand Dirk Schimmelpfennig vor den Vertretern der Fachverbände dem Bundesinnenministerium und dessen Abteilung Sport vorgeworfen, den Sport bei der Reform zu behindern.
Die Fachleute des DOSB würden als inkompetent und unverlässlich dargestellt, klagte er laut Teilnehmern der Sitzung. In einer „Standortbestimmung“, welche die Vollversammlung am Samstag einstimmig verabschiedete, stellt der DOSB dar, dass er die verzögerte Umsetzung der Reform kritisch betrachte, die Spitzenverbände diese Verzögerung aber nicht zu verantworten hätten.
Der DOSB nimmt unter Berufung auf die Autonomie des Sports Richtlinienkompetenz und Fachaufsicht für die Fachverbände in Anspruch; diese wiederum übertrügen die sportfachliche Führungsrolle dem DOSB. Genau dies bestreite die Abteilung Sport des Innenministeriums gegenüber den Sportorganisationen, beklagte Schimmelpfennig laut Berichten von Teilnehmern der Sitzung.
Insbesondere zwischen DOSB-Präsident Alfons Hörmann und dem zuständigen Abteilungsleiter in Berlin, Gerhard Böhm, gibt es ein Zerwürfnis. Der Sport sei bei der Umsetzung der Reform an einem Punkt angelangt, sagte Hörmann, an dem die Möglichkeiten des Sports endeten.
Er befinde sich mit de Maizière beim Aufruf zur Gemeinsamkeit in Übereinstimmung.
Michael Reinsch, Koblenz in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Sonnabend, dem 2. November 2017