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03
09
2011

Prof. Dr. Detlef Kuhlmann hat den Überblick - INFO & NEWS kurzgefasst - Ehrenamt in Bewegung - Ethik und Moral im Sport - Tagung in Berlin - Doping in Sport und Gesellschaft - Tagung in Dresden ©privat

Prof. Dr. Detlef Kuhlmann hat den Überblick – INFO & NEWS kurzgefasst – Ehrenamt in Bewegung – Ethik und Moral im Sport – Tagung in Berlin – Doping in Sport und Gesellschaft – Tagung in Dresden

By GRR 0

Ehrenamt in Bewegung

Das Ehrenamt im Sport ist in Bewegung. Wer sich ehrenamtlich im Sport engagiert, trägt dafür Sorge, dass andere sich im Sport bewegen. Das Ehrenamt im Sport ist aber in jüngster Zeit noch in ganz anderer Hinsicht in Bewegung geraten.

Seit der sportbezogenen Sonderauswertung der bundesweit repräsentativ durchgeführten Freiwilligensurveys von 1999, 2004 und 2009 im Längsschnitt, die Prof. Sebastian Braun als Leiter des Forschungszentrums für Bürgerschaftliches Engagement an der Humboldt-Universität zu Berlin im Auftrag des Deutschen Olympischen Sportbundes vorgelegt hat, wissen wir „amtlich", dass die Engagementquote im Sportbereich rückläufig ist. In absoluten Zahlen heißt das: Zwischen 2004 und 2009 hat es einen Verlust von rund 650.000 Engagierten gegeben.

Die Engagementquote im Sport ist von 11,1 auf 10,1% bei einem ansonsten stabilen ehrenamtlichen Engagement in der Bevölkerung zurückgegangen. Manche beunruhigt dieser Befund, andere mögen von dem Abwärtstrend in ihrem Bereich noch nichts bemerkt haben oder sich um diesen einen (kleinen) Prozentpunkt keinen Kopf machen – egal: Die humane Ressource Ehrenamt, von der der organisierte Sport nie genug bekommen kann, hat sich rein numerisch über die Jahre weiter verknappt. Muss man da gegensteuern?

An flächendeckenden Initiativen und anderswie flankierenden Maßnahmen zur weiteren Attraktivitätssteigerung des ehrenamtlichen Engagements allgemein und im Sport speziell mangelt es derzeit offenbar nicht: Wir schreiben gerade das Europäische Jahr der Freiwilligendienste. In diesem Zusammenhang findet landauf landab eine ganze Serie von Veranstaltungen statt.

Der Landessportbund Nordrhein-Westfalen lädt beispielsweise am 19. September nach Duisburg zu einem Workshop zur Verbesserung der Anerkennungskultur im Sport ein. Unter dem Motto „Ehrenamt und Engagement im Sport – Herausforderungen für Niedersachsen" haben der Landessportbund Niedersachsen und das Ministerium für Inneres und Sport bereits im Frühjahr in Hannover eine landesweite Initiative über mehrere Jahre gestartet.

Die Arbeitsgruppe „Junges Engagement" der Deutschen Sportjugend entwickelt derzeit tragfähige Konzepte für die Akquirierung eines qualifizierten Ehrenamts-Nachwuchses für die Zukunft. Der Deutsche Schulsportpreis, dessen Bewerbungsphase gerade läuft, sucht Beispiele für „Engagement und Teilhabe im Sport in der Schule". Das ist nur der Beginn einer Aufzählung von „ehrbaren" Beispielen, die allesamt angelegt sind in dem Bestreben, das Ehrenamt im Sport (noch mehr) in Bewegung zu halten. Denn was wäre wohl los, wenn das Ehrenamt zur Ruhe käme?

Ethik und Moral im Sport – Tagung in Berlin

Das Forum Sport der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) lädt am Donnerstag, 8. September um 13 Uhr zum Jahrestreffen ein, das unter dem Motto „Sport im Mittelpunkt. Alles sauber oder was? Ethik und Moral im Sport" steht und im Willy-Brandt-Haus in Berlin-Kreuzberg stattfindet.

In ihrer gemeinsamen Grußadresse schreiben der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel und Manfred Schaub als sportpolitischer Sprecher der SPD: „Es gibt kaum eine Sportart, die nicht durch vereinzelte Doping- oder Korruptionsfälle in einen moralischen Misskredit geraten ist. Darunter leiden viele Sportlerinnen und Sportler, nicht zuletzt der gesamte Sport".

Das Impulsreferat hält der Ressortleiter Sport der Berliner Zeitung „Der Tagesspiegel", Robert Ide. An der anschließenden Podiumsdiskussion nehmen u.a. der Vizepräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Hans-Peter Krämer, und der Präsident der Deutschen Fußball Liga bzw. von Borussia Dortmund, Reinhard Rauball, teil.

Doping in  Sport und Gesellschaft – Tagung in Dresden

Die Bundeszentrale für politische Bildung, die nationale Dopingagentur NADA und das Deutsche Hygienemuseum veranstalten vom 3. bis 5. November in Dresden eine Tagung unter dem Motto „Saubere Leistung? Doping in Sport und Gesellschaft".

Die Tagung versteht sich als Beitrag zur sog. Verhältnisprävention: In einer Reflexion auf die gesellschaftlichen Verhältnisse, in die das Sportgeschehen eingebettet ist, wird thematisiert, inwieweit ein sportspezifisches Problem – nämlich Doping – von den bestehenden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen abhängt.

Zu fragen ist dann: Gibt es dopingbegünstigende Verhältnisse in unserer Gesellschaft?

Daraufhin müssten dann Präventionsmaßnahmen abgeleitet werden. Weitere Informationen und Anmeldungen zur Tagung unter: www.antidopingtagung-dresden.de.

 

Prof. Dr. Detlef Kuhlmann, Sportwissenschaftler an der Leibniz Universität Hannover

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

author: GRR

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