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30
06
2014

27.05.2014, OLympiastadion, Berlin, GER, Sportgespraech, im Bild Foto Juergen Engler - 0 1 7 2 - 3 0 1 5 5 9 0 - K u r f u e r s t e n s t r a s s e 6 0 - 1 0 7 8 5 B e r l in m i t 7 % M w - S t e u e r , H o n o r a r p f l i c h t i g S t e u e r - N r . : 3 4 - 2 7 7 - 5 1 5 9 9 F i n a n z a m t M i t t e / T i e r g ar t e n C o m m e r z b a n k K o n t o - N r . : 4 0 3 0 4 6 10 0 B L Z 1 0 0 8 0 0 0 0 I B A N : D E 0 8 1 0 0 8 0 0 0 0 0 4 0 3 0 4 6 1 0 0 B I C : D r e s D E F F 1 0 0 w w w . p r e s s e f o t o - e n g l e r . d e P r e s s e f o t o - e n g l e r @ t - o n l i n e . d e

Pro und contra Olympia – LSB, DKB und Stiftung Zukunft Berlin setzten am 27. Mai ihre Dialogreihe „Olympia“ im Rahmen der Berliner Sportgespräche fort – Von Hansjürgen Wille

By GRR 0

Tief im Bauch des Berliner Olympiastadions, in der nach dem US-amerikanischen Leichtathleten Jesse Owens benannten Lounge, wurde am 27. Mai im Rahmen der Berliner Sportgespräche heiß  über Olympia in Berlin geredet, gestritten, gekämpft.

Geradezu eine Steilvorlage zu dem gut besuchten Forum der Dialogreihe „Olympia“ kam wenige Stunden zuvor aus Frankfurt/Main. Das DOSB-Präsidium hat den beiden an den Sommerspielen interessierten Städten Berlin und Hamburg einen 13-Fragen-Katalog geschickt, der bis Ende August beantwortet werden soll, um die Rahmenbedingungen auszuloten.

Warum will Ihre Stadt die Olympischen Spiele und Paralympischen Spiele ausrichten? Wie sollen die Bürger/innen in Ihrer Stadt und ganz Deutschland davon profitieren?  So lautete der erste und wichtigste Satz in dem Schreiben. Was für den LSB-Präsidenten Klaus Böger bei seiner Begrüßung der Zuhörer Anlass war, Grundsätzliches zu sagen. „Erfolg oder Misserfolg hängt in erster Linie von einer breiten Zustimmung der Bevölkerung ab, was ja die Wahl um das Tempelhofer Feld schmerzlich zeigte. Neben der Politik muss es  gelingen, die Gesellschaft zu überzeugen, sonst wird das nichts.“

Im Anschluss daran versuchten der Sportökonom und Mainzer Universitäts-Professor, Holger Preuß, der mehrfache Deutsche Meister im Gewichtheben, Rene Hoch, aus Berlin, Proprojekt-Geschäftsführer Stefan Klos, der bei der (gescheiterten) Bewerbung der Olympischen Spiele 2012 und München 2018 mitwirkte, sowie Inka Müller-Schmäh von der Vereinigung Sponsoring-Anbieter Erhellendes zu dem Diskussions-Abend „Bidding for Olympics – Herausforderungen & Chancen“ beizusteuern.

Wobei sich alle einig waren, dass trotz aller Negativ-Schlagzeilen die Strahlkraft der Spiele ungebrochen sei und die Marke Olympia bei vielen Faszination und Begeisterung hervorrufe. Allerdings gehe es vor allem um Nachhaltigkeit und Akzeptanz. Ein gutes Beispiel lieferte zuletzt London.

Holger Preuß nannte Faktoren, die jeder Olympiakandidat ins Kalkül ziehen muss, abgesehen von den rund 50 Millionen Euro für eine Bewerbung. Da sind einmal die Kosten für die Organisation der Spiele, die allerdings vom IOC und den Sponsoren getragen werden. Außerdem werden 30 bis 35 Wettkampf- beziehungsweise Trainingsstätten benötigt, wovon Berlin schon einiges vorzuweisen hätte. Schließlich wird die Infrastruktur gebraucht: Flughafen, verkehrstechnische An­bin-­ dung, Olympisches Dorf, Medienzentrum, Übernachtungsmöglichkeiten. Auch das Sicherheitsproblem schlägt finanziell zu Buche.

„Wie groß ist der Mut Berlins, das alles zu stemmen“, fragte Dr. Volker Hassemer, Vorsitzender der Stiftung „Zukunft Berlin“ und einer der Initiatoren der Berliner Sportgespräche in die Runde, um selbst die Antwort zu geben: „Wir brauchen eine Idee, ein Konzept, ein Produkt, dem alle zustimmen können.“

Alle klatschten – nur eine nicht, Dr. Gabriele Hiller (Die Linke). Sie wies u.a. auf den großen Schuldenberg und die ungelösten Probleme der Stadt hin. Der Konter ließ nicht lange auf sich warten. Klos erwiderte kurz und trocken, dass Olympia vieles auch zum Guten verändern könne.

Und Rene Hoch meinte, dass die Spiele in Berlin nicht nur bei jedem einzelnen Sportler, sondern bei der ganzen Bevölkerung eine Begeisterungswelle erzeugen würden. Der beste Beweis dafür ist die Fan-Meile bei der Fußball-WM gewesen – und so wird es wahrscheinlich demnächst auch wieder sein.

 

 Hansjürgen Wille in SPORT in BERLIN – Juni 2014

author: GRR

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