Der schnellste Marathonläufer der Welt Geoffrey Mutai zeigt in Prag gegenüber starken Gegnern seine Schnelligkeit ©Birell Prague Grand Prix
Prag-Marathon – Der schnellste Marathonläufer der Welt Geoffrey Mutai zeigt in Prag gegenüber starken Gegnern seine Schnelligkeit
Geoffrey Mutai, der Mann, der beim Marathon schneller war als ein anderer in der Geschichte, gehört auch bei einer kürzeren Strecke nicht zu den Outsidern, was auch sein persönlicher Rekord von 27:19 über 10 km zeigt.
Seine Schnelligkeit wird beim vorletzten Rennen der RunCzech Running League getestet, wenn er sich am 6. September auf den Start des Birell 10 km Race stellt.
Mutais legendäre Zeit von 2:03:02 beim Marathonlauf stammt aus Boston 2011, dank dem Streckenprofil kann sie jedoch nicht als offizieller Weltrekord anerkannt werden. Birell Prague Grand Prix ist für Mutai eine Schnelligkeitskontrolle vor der Verteidigung seines Sieges beim berühmten TCS New-York-City-Marathon, wo er zwei Monate später mitlaufen wird.
Beim Birell Prague Grand Prix Prag wird der berühmte Marathonläufer einer ganzen Reihe talentierter Läufer begegnen, manche von Ihnen gehören schon zu bekennten Gesichtern, manche können überraschen. Zu den Eisen im Feuer gehört auch sein Namensträger Geoffrey Ronoh, der im Juni beim Mattoni Olomouc Half Marathon für eine Sensation sorgte und den offiziellen Marathon-Weltrekordhalter Wilson Kipsang, dem er ursprünglich als Tempoläufer lediglich das Tempo angeben sollte, schlug.
Seine derzeitige Spitzenform bestätigte er auch durch seinen Sieg beim Wörthersee Halbmarathon (Österreich), wo er nicht nur seine Halbmarathon-Bestzeit zu 59:45 verbesserte, sondern er ließ zum zweiten Mal in einer Saison Wilson Kipsang hinter sich. Der Birell 10 km Race wird für Ronoh ein Debüt auf der 10-Kilometer-Strecke werden, seine Zwischenzeit von 10 km beim Mattoni Olomouc Half Marathon war jedoch 28:16, was eine Leistung weit unter der 28-Minutengrenze verspricht.
Gerade von Geoffrey Ronoh verspricht sich auch die Managerin der Eliteathleten Jana Moberly viel. “Schon in Olomouc habe ich ihm versprochen, dass er als Eliteläufer eingeladen wird und obwohl seine persönliche Leistung nicht unter 28 Minuten liegt, so glaube ich, dass er in der Spitzengruppe um eine möglichst beste Platzierung kämpfen wird. Zusammen mit Geoffrey Mutai sowie Daniel Chebii können wir uns meiner Meinung nach auf ein wirklich schönes Rennen freuen, bei dem auch jemand anderes überraschen kann.”
Der Titelverteidiger Daniel Chebii (27:35) siegte letztes Jahr mit der Zeit 27:35, mit der er sich auf den 4. Platz der Weltranglisten fürs Jahr 2013 einschrieb, zwei Plätze höher als der Favorit des Rennnens Geoffrey Mutai, dessen Saisonbestzeit 2013 27:37 betrug. Chebiis Zeit war nur eine Sekunde langsamer als der Streckenrekord von 27:34, den seit 2011 sein Landsmann Philemon Limo hält.
Wenn sich der türkische Repräsentant Polat Kemboi Arikan schon von seiner Leistung bei der Europameisterschaft in Zürich erholte, wo er am 13. August beim 10.000-Meter-Rennen den 4. Platz belegte, wird dieser ursprünglich kenianischer Läufer auch auf dem Siegerpodest stehen wollen. Im Leichtathletikstadion ist seine persönliche Bestzeit 27:38,81, auf der Straße 28:17, sie ist aber schon vier Jahre alt.
Beim Saisonauftakt wurde Arikan sicherlich durch seine eigene Leistung bei der Weltmeisterschaft im Halbmarathonlauf in Kopenhagen ermutigt, wo er mit der Zeit 61:22 einen neuen türkischen Nationalrekord aufstellte und auf dem 16. Platz landete. Unter den ätiopischen Wettkämpfern verspricht Ameraw Mengist mit der Zeit 27:51 ein interassantes Spektakel. Man darf auch den 18-jährigen Neuling Demoz Cherkos nicht vergessen.
Das Frauen-Elitefeld wird vom kenianischen Duo Helah Kiprop (31:19) und Ester Ndiema (31:27) beherrscht. Beide haben alle Voraussetzungen dazu, um den Streckenrekord vom letzten Jahr (32:00) anzufechten, den Josephine Chepkoech aufstellte. Birell Prague Grand Prix wurde im letzten Jahr mit dem Gold-Gütesiegel des Internationalen Leichtathletik-Verbandes IAAF ausgezeichnet und zählt dank seiner Startfeld-Qualität, sowie dem Niveau der Organisation zu den spitzenmäßigen internationalen Straßenläufen.
Helah Kiprop hält die schnellste Zeit und im Startfeld steht ihr die Favoritinposition
rechtmäßig zu. Hinter der Zeit 31:19 über 10 km verbirgt sich eine tolle Leistung, die sie letztes Jahr beim Habmarathon in Ras al- Khaimah zeigte. Sie passierte das Ziel mit der sechst besten Zeit von 67:39 und bei diesem einen Rennen schaffte sie es, persönliche Bestleistungen über 10, 15 und 20 km zu bringen.
Ihre Gegnerin wird die von den Rennen der RunCzech Running League schon bekannte Ester Ndiema sein. Beim Sportisimo Prague Half Marathon im April belegte sie mit der Zeit 69:49 den vierten Platz, 10 km schafft sie in 31:27. In die Gesamtreihenfolge könnten auch die zwanzigjährige Correti Jepkoech mit der persönlichen Bestleistung 31:31 oder die erfahrene ätiopische Läuferin Genet Ayalew (31:47), der heuer alles gelingt, eingreifen. Bei der Weltmeisterschafft im Halbmarathon belegte sie den 10. Platz.
Unter den tschechischen Frauen stellt sich die talentierte Anežka Drahotová vor, die dem Projekt Czech Marathon Hopes, mit dessen Hilfe junge talentierte Läufer unterstützt werden, angehört. Diese kaum 19-jährige allseitige Athletin schaffte es, in den letzten zwei Monaten eine Bronze-Medaille bei der Senioren-Europameisterschafft im Gehen über 20 km zu holen und bei den Junioren holte sie Gold bei der Weltmeisterschaft im Gehen über 10 000m.
Den Meistertitel bereicherte sich noch um den Junioren-Weltrekord. Neben dem Gehen widmet sie sich auch dem Radsport, Triathlon und natürlich dem Laufen. Beim vorjährigen Grand Prix in Prag schuf sich Anežka mit der Zeit 33:59 einen persönlichen Rekord und heuer wird sie den Platz der besten Tschechin verteidigen
Zdeňka Pecková