Es sind chinesische Kollegen dabei. Diese Goldflut hat sie total fertig gemacht. Die Chinesen haben ja hier gerade nichts Besseres zu tun als von frühmorgens bis spätabends Olympiasieger zu werden. Das hält doch keiner aus.
Ping Pong in Peking – Aufwachen, Olympia! Unsere Olympiareporter spielen sich die Bälle zu. Heute schüttelt sich Friedhard Teuffel im Tagesspiegel die Müdigkeit aus den Fingern.
Wir können froh sein, dass wir diese Zeilen nicht im Stehen schreiben müssen. Denn auf jedem Stuhl, auf jeder Bank, überall sitzt oder liegt jemand rum und schläft. Manche der ermüdeten Kollegen haben es noch rechtzeitig geschafft, sich die Schuhe auszuziehen. Andere sind einfach hinten übergekippt. Tja und da liegen sie nun und wir können nur hoffen, dass sie rechtzeitig vor Reaktionsschluss wieder wach werden.
Es sind chinesische Kollegen dabei. Diese Goldflut hat sie total fertig gemacht. Die Chinesen haben ja hier gerade nichts Besseres zu tun als von frühmorgens bis spätabends Olympiasieger zu werden. Das hält doch keiner aus.
Andere sehen nach Kollegen aus Südamerika aus. Wahrscheinlich haben sie bei der Zeitumstellung einen Vorzeichenfehler gemacht. Es wurden aber auch schon Europäer beim Schlafen beobachtet. Der Grund dafür ist uns bisher nicht bekannt.
Und so erfüllen sie alle gemeinsam das Motto dieser Olympischen Spiele: Eine Welt – ein Traum.
Ein bisschen müssen wir die Schlafmützen unter unseren Kollegen auch in Schutz nehmen. Hier wird wirklich nur noch vom Schlafen geredet, das kann nicht ohne Folgen bleiben. Jeder zweite Athlet sagt mit olympischen Augenringen, er hätte die halbe Nacht vor dem Wettkampf wegen akuter Aufregung wach gelegen und müsse sich jetzt erstmal ausschlafen. Die andere Hälfte erklärt ganz ungeniert, vor dem Wettkampf noch ein Mittagsschläfchen gemacht zu haben und wenn man dann nachfragt, kommt heraus, dass dieses kleine, niedliche Mittagsschläfchen drei Stunden gedauert hat. Das geht doch so nicht weiter.
Hallo, Olympia, aufwachen! Koffein steht doch extra nicht mehr auf der Dopingliste.
Friedhard Teuffel im Tagesspiegel, Donenrstag, dem 21. August 2008