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03
08
2016

2015 Berlin Marathon Berlin, Germany September 27, 2015 Photo: Victah Sailer@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-291-3409 www.photorun.NET

Olympia-Vorschau 2016 (2): Das deutsche Marathon-Männerteam in Rio

By GRR 0

Philipp Pflieger und Julian Flügel – diese beiden Athleten starten bei den Olympischen Spielen für Deutschland im Marathon, nachdem sowohl Hendrik Pfeiffer als auch Arne Gabius verletzungsbedingt passen mussten.

Das Rennen über die klassischen 42,195 km wird am 21. August, dem Schlusstag der Spiele, um 9.30 Uhr Ortszeit gestartet.

Nachfolgend stellen wir die beiden deutschen Marathonläufer kurz vor, die zudem ihre eigene Einschätzung zum Rennen in Rio geben.

Philipp Pflieger

Verein: LG Telis Finanz Regensburg

Bestzeit: 2:12:50

Alter: 29

Philipp Pflieger hat sich im Marathon hinter dem nationalen Rekordhalter Arne Gabius als Nummer zwei etabliert. Im vergangenen Jahr überraschte er in Berlin mit einer Zeit von 2:12:50 Stunden und Platz 16. Damit hatte er die später auf 2:14:00 Stunden angepasste deutsche Olympia-Norm klar unterboten.

Philipp Pflieger, der als Jugendlicher mit dem Laufsport begann und seit 2008 zur erfolgreichen Trainingsgruppe der LG Telis Finanz Regensburg zählt, lief früher Mittel- und Langstrecken auf der Bahn. 2012 startete er bei den Europameisterschaften und belegte Rang 15 über 5.000 m. Zwei Jahre später rannte er sein Marathon-Debüt in Frankfurt, kam dort jedoch nicht ins Ziel. Knapp ein Jahr später lief es dann beim zweiten Anlauf in Berlin viel besser.

In der Folge des BWM Berlin-Marathons hatte Philipp Pflieger Pech, weil ihn zunächst Probleme im rechten Sprunggelenk stoppten.

Nachdem er Anfang April 2016 beim Berliner Halbmarathon den Leistungsnachweis für die olympische Marathon-Nominierung erfüllt hatte, folgten Probleme an der Patellasehne. Doch im Juli meldete sich Philipp Pflieger zurück. Noch mit einigem Trainingsrückstand lief er beim EM-Halbmarathon auf Rang 33, am vergangenen Sonnabend (30.7.2016) gewann er die City-Night in Berlin über 10 km.

„Das Laufen fühlt sich wieder gut an", sagte Philipp Pflieger, der im Höhentrainingslager in St. Moritz unter anderem eine Trainingswoche mit 210 Kilometern absolvierte. Die Form, erklärte er, sei dabei sehr ähnlich gewesen wie vor Berlin vor einem Jahr.

Philipp Pfliegers persönliche Einschätzung vor dem Olympia-Marathon:

„Eine Prognose abzugeben, ist in diesem Fall nicht möglich – obwohl das ansonsten nicht meine Art ist. Aber es ist erst mein dritter Marathonlauf. Ich habe über diese Distanz keinerlei Meisterschaftserfahrung, und diese Premiere ist dann auch gleich der Olympia-Marathon. Ich werde natürlich mein Bestes geben und lasse mich überraschen wofür das reichen wird. Es ist sicher sinnvoll, in Rio konservativ anzulaufen. Die olympischen Marathonrennen der Vergangenheit haben gezeigt, dass einiges möglich sein kann."

Julian Flügel

Verein: Asics Team Memmert

Bestzeit: 2:13:57

Alter: 30

Julian Flügels Stärke ist die Ausdauer. Das zeigte sich bei seinen Marathonrennen in den vergangenen Jahren, in denen er konstant Zeiten im Bereich von 2:14 und 2:15 Stunden erreichte. In Berlin steigerte er sich im vergangenen September 2016 auf 2:13:57. Damit unterbot er die später angepasste Olympianorm knapp. Durch das verletzungsbedingte Olympia-Aus von Hendrik Pfeiffer rutschte Julian Flügel noch ins deutsche Marathon-Team für Rio.

Eine Muskelverletzung hatte Julian Flügel in diesem Frühjahr behindert, so dass er beim Haspa Marathon Hamburg gehandicapt war und nicht über 2:17:10 Stunden hinauskam. Doch rechtzeitig vor Rio war Julian Flügel wieder fit. Dies bewies er auch mit einem guten Lauf bei der Halbmarathon-EM in Amsterdam, wo er als bester Deutscher in 65:18 Minuten Platz 24 erreichte.

Julian Flügel hat trotz einer Doppelbelastung die Olympia-Qualifikation geschafft. Er arbeitet 30 Stunden in der Woche als Revisor für ein Gabelstapler-Unternehmen.

Oft ist er auch im Ausland tätig, und manches Mal werden es mehr als 30 Wochenstunden. „Nur zu laufen, das wäre mir zu langweilig. Außerdem denke ich auch langfristig an meine berufliche Zukunft", sagt Julian Flügel, der als Jugendlicher zunächst Fußball spielte und dann im Alter von 16 Jahren zum Laufsport kam.

Julian Flügels persönliche Einschätzung vor dem Olympia-Marathon:

„Es ist ganz schwer zu sagen, was in Rio möglich ist und eine Prognose abzugeben. Ich kann die Konkurrenz nicht einschätzen. Die letzten Jahre haben aber gezeigt, dass bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen immer etwas möglich ist. Es gibt viele Athleten, die einbrechen.

Ich werde bei voraussichtlich warmem Wetter vorsichtig angehen und hoffe, dass ich gut durchkomme. Dann ist vielleicht eine Platzierung im vorderen Mittelfeld möglich. Vielleicht können Philipp und ich uns gegenseitig unterstützen. Das ist aber schwierig vorher zu planen, denn man muss sehen, wie sich jeder am Wettkampftag fühlt."

race-news-service.com

Petition unterschreiben – Schreiben an das IOC – Julia Stepanowa für Rio:

"Whistleblower nicht bestrafen"

Die Olympia-Vorschau Rio 2016:

Olympia-Vorschau 2016 (1): Das deutsche Marathon-Frauenteam in Rio

Die historische Olympia-Laufserie:

Die historische Olympia-Laufserie 1896 – 2012 (I): 800 Meter der Frauen – Erste Goldmedaille in Amsterdam 1928 für Deutschland seit Beginn der Olympischen Spiele – Horst Milde berichtet

Die historische Olympia-Laufserie 1896 – 2012 (II): 10.000 m der Männer – Seit 1912 im Programm – Hans Grodotzki mit Silber in Rom – Horst Milde berichtet

Die historische Olympia-Laufserie 1896 – 2012 (III): 10.000 m der Frauen – Seit 1988 im Programm – Kathrin Ullrich, Uta Pippig und Sabrina Mockenhaupt – Horst Milde berichte

Die historische Olympia-Laufserie 1896 – 2012 (IV): Marathon der Frauen – Erst seit Los Angeles 1984 im Programm – Kathrin Doerre mit Bronze, einem vierten und fünften Platz – Horst Milde berichtet

Die historische Olympia-Laufserie 1896 – 2012 (V): 800 Meter der Männer – Nils Schumann mit der Goldmedaille und drei Bronzemedaillen für Deutschland seit Beginn der Olympischen Spiele 1896 – Horst Milde berichtet

Die historische Olympia-Laufserie 1896 – 2012 (VI): 3000 Meter Hindernis der Frauen – Antje Möldner-Schmidt und Gesa Felicitas Krause im Endlauf in London 2012 – Horst Milde berichtet

Die historische Olympia-Laufserie 1896 – 2012 (VII): 1500 Meter der Frauen – Drei Silber- und eine Bronzemedaille für die deutschen Frauen – Horst Milde berichtet

author: GRR

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