Triumph-Geste: Gewinner von allen Kulturen verstanden ©Flickr/USArmy
Olympia: Siegerpose global verstanden – Forschungen an der San Francisco State University
San Francisco/Villingen-Schwenningen (pte013/25.07.2012/13:30) – Gewinnt ein Olympia-Athlet einen Wettkampf, zeigt er Triumphgehabe: Er wirft er die Arme in die Luft und ballt die Fäuste. Diese Gestik wird quer durch alle Kulturen auf Anhieb richtig verstanden, zeigen Forscher der San Francisco State University https://www.usfca.edu . "Siegerposen sind universale Ausdrucksweisen", berichtet Studienleiter David Matsumoto über seine Analyse der olympischen Athleten von 2008.
Sportler sind Körpersprache-Vorbilder
"Bei der Körpersprache besteht immer die Gefahr, dass Menschen schauspielern. Sportler verstellen sich jedoch kaum. Besonders wenn sie siegreich sind, freuen sie sich einfach und bringen das zum Ausdruck", sagt Kommunikationsexperte Michael Hoyer https://hoyer-consult.de , im pressetext-Interview. Sportlerfotos eignen sich deshalb hervorragend für Körpersprachen-Trainings.
Am besten verständlich sind emotionale Gesten, wobei allerdings Asiaten in mancher Hinsicht eine Ausnahme bilden. Hoyer nennt hier das verneinende Kopfnicken in Indien oder die Verneidung, deren Ausführung festlege, wie viel Respekt man vor dem Gegenüber habe. "Allerdings verändern sich diese Gesten durch die Globalisierung", erklärt der Fachmann.
Bedeutung für Menschheitsentwicklung
Matsumoto hat neben Bildanalysen auch Fotografien von Medaillengewinner-Judokas von 2004 ausgewertet. Testpersonen aus den USA und Südkorea sollten beurteilen, ob die Emotion die Olympioniken aus 17 Nationen jeweils Triumph oder Stolz darstellte. Aus früheren Forschungen ist bekannt, dass Südkoreaner im Vergleich hierarchischer und kollektivistischer denken und eher sozialen Regeln entsprechen statt Gefühle zu zeigen.
"Das Gesicht offenbart bereits den Unterschied zwischen Triumph und Stolz", berichtet der kalifornische Psychologe. Triumph sei die sofortige Reaktion in der unmittelbaren Gewinnsekunde – und zwar in allen Sportdisziplinen und in allen Kulturen. Somit dürfte das Triumphieren – anders als der Stolz – eine wichtige Rolle in der Evolution innehaben, schlussfolgern die Forscher.
Quelle: pressetext.redaktion
vr