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21
08
2016

Eliud Kipchoge gewinnt den olympischen Marathon. ©Victah Sailer

Olympia aktuell Rio 2016 XI: Eliud Kipchoge krönt Karriere mit Marathon-Sieg – Philipp Pflieger und Julian Flügel schlugen sich in Rio achtbar

By GRR 0

Eliud Kipchoge ist der neue Marathon-Olympiasieger. Damit krönte der 31-jährige Kenianer seine Karriere, in der er vor Rio bereits fünf große Marathonrennen in Folge gewonnen hatte.

Eliud Kipchoge triumphierte im olympischen Rennen über die klassischen 42,195 km bei regnerischem, warmem Wetter in 2:08:44 Stunden souverän vor Feyisa Lilesa (Äthiopien), der nach 2:09:54 im Ziel war. Einen sensationellen Lauf zeigte in seinem zweiten Marathon Galen Rupp (USA), der in 2:10:05 Stunden die Bronzemedaille gewann.

Erst vor acht Tagen hatte Rupp im 10.000-m-Finale Platz fünf belegt. Damit feierten die insgesamt überraschend starken US-amerikanischen Läufer einen weiteren großen Erfolg bei den Olympischen Spielen. Vierter wurde der Marathon-Weltmeister Ghirmay Ghebreslassie (Eritrea) in 2:11:04.

Eliud Kipchoge ist erst der zweite Kenianer, der den Männer-Marathon bei Olympischen Spielen gewinnen konnte. 2008 in Peking hatte der später bei einem tragischen Sturz vom Balkon seines Hauses verstorbene Sammy Wanjiru erstmals für Kenia Marathon-Olympia-Gold gewonnen.

Erstmals seit Olympia 2000 in Sydney waren bei den Spielen wieder deutsche Läufer im Männerrennen vertreten.

Philipp Pflieger und Julian Flügel schlugen sich in Rio achtbar. Beide teilten sich das Rennen gut ein und machten viele Plätze gut, nachdem sie anfangs noch jenseits von Platz 100 gelegen hatten.

Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg), der im Frühjahr mehrmals Verletzungsprobleme hatte, lief auf Platz 55 in 2:18:56 Stunden. „Durch die Wärme und den Regen habe ich sehr viel Flüssigkeit verloren“, sagte Philipp Pflieger. „Den olympischen Marathon mit den besten Läufern der Welt zu laufen, das ist eine unbeschreibliche Situation.“

Erst wenige Wochen vor dem Olympia-Marathon rutschte Julian Flügel (Asics Team Memmert) noch als Ersatzläufer ins Olympia-Team, nachdem Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid) verletzungsbedingt passen musste. Angesichts der knappen Vorbereitungszeit ist auch sein 71. Rang in 2:20:47 eine ordentliche Leistung. „Ich bin zufrieden und ein solides Rennen gelaufen.

Die Vorbereitung von nur fünf Wochen war natürlich zu kurz“, sagte Julian Flügel, der sich noch einmal bei Hendrik Pfeiffer bedankte, weil dieser uneigennützig rechtzeitig auf seinen Startplatz verzichtet hatte und damit Julian Flügel die Olympia-Teilnahme ermöglichte. „Es war eine tolle Stimmung, besonders im Zielbereich.“

Rennverlauf: Dem Tempo von Eliud Kipchoge war keiner gewachsen

Bei den verglichen zum Frauenrennen deutlich besseren Wetterbedingungen erreichte eine 42-köpfige Spitzengruppe die Halbmarathonmarke nach 65:55 Minuten. Es war erwartungsgemäß in der ersten Hälfte kein schnelles Rennen, wobei die großen Favoriten das Tempo in der Spitzengruppe kontrollierten.

Schneller wurde es dann im Bereich der 25-km-Marke. In dieser Phase des Rennens fielen auch die ersten Medaillenaspiranten zurück: Titelverteidiger Stephen Kiprotich (Uganda) und der amtierende Weltmeister Ghirmay Ghebreslassie (Eritrea) konnten das Tempo nicht mehr halten. Der Äthiopier Tesfaye Abera, der in diesem Jahr die Rennen in Dubai und Hamburg gewonnen hatte, gab auf – offensichtlich mit Magenproblemen. Mehrere andere Athleten hatten überraschend Probleme mit aufgehenden Schnürsenkeln. Für Europameister Daniele Meucci (Italien) war der Olympia-Marathon frühzeitig bei Kilometer 15 beendet.

Zwischen Kilometer 25 und 30 reduzierte sich die Spitzengruppe von rund 35 auf nur noch neun Läufer. Nach der 30-km-Zwischenzeit von 1:33:15 Stunden waren es zwei Kilometer später nur noch vier: Der favorisierte Eliud Kipchoge, Lemi Berhanu und Feyisa Lilesa (beide Äthiopien) sowie Galen Rupp rannten an der Spitze. Zurückgefallen war nun mit dem New-York-Marathon-Sieger Stanley Biwott (Kenia) ein heißer Medaillenkandidat. Auch Wesley Korir (Kenia), Tadesse Abraham (Schweiz) und Kaan Kigen Özbilen (Türkei) hatten den Kontakt verloren.

Eliud Kipchoge, der vor Rio bereits fünf große Marathonrennen in Serie gewonnen hatte (Rotterdam, Chicago, London, Berlin und nochmals London), machte weiter Tempo und Lemi Berhanu war der nächste Läufer, der nicht mehr mithalten konnte. Den 5-km-Abschnitt zu Kilometer 35 (1:47:40) absolvierte das verbleibende Trio in superschnellen 14:25 Minuten – das ist ein Tempo, das gut ist, um den Weltrekord von 2:02:57 Stunden deutlich zu unterbieten!

Kipchoges Tempojagd im Schlussviertel des Rennens war erwartungsgemäß kein Konkurrent gewachsen. Rupp verlor den Anschluss kurz nach 35 km. Dann forderte Kipchoge seinen letzten Konkurrenten, Feyisa Lilesa, auf, sich an der Führungsarbeit zu beteiligen. Als der Äthiopier nicht reagierten konnte, zog Eliud Kipchoge bei 36 km davon und war nicht mehr einzuholen.

Nur noch die vielen engen, im Regen rutschigen Kurven hätten ihn jetzt noch stoppen können, doch vorsichtig manövrierte sich Eliud Kipchoge durch das Schlussstück.

Wie stark der Kenianer ist, zeigen auch die beiden Marathonhälften, die er in Rio lief: Die Halbmarathonmarke hatte er in der großen Spitzengruppe nach 65:55 Minuten erreicht, den zweiten Abschnitt lief er gut drei Minuten schneller in 62:49.

„Es ist ein Meisterschaftsrennen gewesen, und es war langsam, so dass ich mich entschied, die Initiative zu ergreifen. Jeder will hier natürlich eine Medaille gewinnen – ich kam nach Rio, um Gold zu gewinnen“, sagte Eliud Kipchoge. „Wir haben Geschichte geschrieben, denn erstmals kommen in den olympischen Marathonrennen sowohl die Frauen- als auch der Männersieger aus einem Land. Dies ist der beste Moment in meinem Leben.“

Eliud Kipchoges nächstes großes Ziel wird nun sicherlich der Marathon-Weltrekord sein. Falls er ihn im kommenden Frühjahr in London nicht laufen kann, dürfte er im September 2017 wohl nach Berlin zurückkommen.

Ergebnisse:
1. Eliud Kipchoge             KEN    2:08:44
2. Feyisa Lilesa               ETH    2:09:54
3. Galen Rupp                USA     2:10:05
4. Ghirmay Ghebreslassie  ERI     2:11:04
5. Alphonce Felix Simbu    TAN    2:11:15
6. Jared Ward                 USA    2:11:30
7. Tadesse Abraham        SUI    2:11:42
8. Munyo Mutai              UGA    2:11:49
9. Callum Hawkins           GBR    2:11:59
10. Eric Gillis                  CAN    2:12:29

Ausgewählte Zwischenzeiten und entsprechende Platzierungen der deutschen Läufer:

Philipp Pflieger
10 km        32:16 (120. Platz)
15 km        48:26 (102.)
Hälfte        1:08:08 (92.)
25 km        1:20:52 (91.)
30 km        1:36:56 (72.)
35 km        1:53:37 (61.)
Ziel             2:18:56 (55.)

Julian Flügel
10 km        32:39 (126.)
15 km        49:01 (126.)
Hälfte        1:08:56 (119.)
25 km        1:21:40 (107.)
30 km        1:38:17 (97.)
35 km        1:55:29 (85.)
Ziel             2:20:47 (71.)

race-news-service.com

21 AUG 2016 09:30 Please click on a row below to view more information

POS BIB ATHLETE COUNTRY MARK
1 2680 Eliud Kipchoge KEN KEN 2:08:44  
2 2398 Feyisa Lilesa ETH ETH 2:09:54  
3 3097 Galen Rupp USA USA 2:10:05 PB
4 2339 Ghirmay Ghebreslassie ERI ERI 2:11:04  
5 2964 Alphonce Felix Simbu TAN TAN 2:11:15  
6 3103 Jared Ward USA USA 2:11:30 PB
7 2947 Tadesse Abraham SUI SUI 2:11:42  
8 3023 Munyo Solomon Mutai UGA UGA 2:11:49 SB
9 2459 Callum Hawkins GBR GBR 2:11:52  
10 2198 Eric Gillis CAN CAN 2:12:29  
11 2786 Abdi Nageeye NED NED 2:13:01  
12 2314 Mumin Gala DJI DJI 2:13:04 PB
13 2390 Lemi Berhanu ETH ETH 2:13:29  
14 3019 Stephen Kiprotich UGA UGA 2:13:32  
15 2150 Paulo Roberto Paula BRA BRA 2:13:56 SB
16 2655 Satoru Sasaki JPN JPN 2:13:57  
17 3009 Kaan Kigen Ozbilen TUR TUR 2:14:11  
18 2332 Bayron Piedra ECU ECU 2:14:12 PB
19 2804 Sondre Nordstad Moen NOR NOR 2:14:17  
20 3035 Oleksandr Sitkovskyy UKR UKR 2:14:24
 
55 2511 Philipp Pflieger GER GER 2:18:56

 

 

71 2494 Julian Flügel GER GER 2:20:47  

 

Day 10  Marathon – Stats by Ken Nakamura

62:49 for the second half of today's Marathon may be the fastest last half in the Olympic Marathon. 
(I only have data from 1992 on)
Today Kipchoge (bronze at 5000m in 2004) and Rupp (silver in 2012) won Olympic medals;
This is the first time two Olympic track medalists (Kipchoge bronze in 2004, Rupp silver in 2012) won Olympic medals
Here is the list of runners who won medals in both track and marathon: 
Zatopek, of course, won 5000m, 10000m and marathon in 1952
Kohlemainen won 10000m in 1912 and then won the marathon in 1920
In 1968, Mamo Wolde was second in 10000m and then won the Olympic Marathon; he was also third at Marathon in 1972
In 1948 and 1952, Alain Mimoun was second in 10000m and then in 1956 he won the Olympic Marathon
Carlos Lopes was 2nd in 10000m in 1976 and then won Olympic Marathon in 1984
Kohlemainen (1912, 1920). Zatpek (1952, 1952) are only two who won both 5000m and Marathon.
In addition, Mimoun (1952 silver, 1956), Eliud Kipchoge (2004 bronze, 2016) won a medal at 5000m and then the marathon
Kohlemainen (1912, 1920), Zatopek (1952, 1952) won both 10000m and marathon.
In addition, Mimoun (1952 silver, 1956), Wolde (1968 silver, 1968), Lopes (1976 silver, 1984) won medal in 10000m and then the marathon
And Eliud Kipchoge was third at 5000m in 2004 and then won the Olympic Marathon today.
15:03 for 25k to 30K and 14:25 for 30 to 35k are fastest for THESE 5k in the Olympic marathon. 14:44 for 35 to 40K is second fastest
Fastest for 35 to 40K is 14:40 in 2004
Lilesa won first silver medal for ETH; ETH has 4 gold and 3 bronze but no silver until today
Kipchoge's time was fifth fastest in Olympic history; Lilesa's time was fastest for ETH in Olympic marathon

Olympia aktuell – Ergebnisse – LÄUFE (800m – Marathon)

Olympia aktuell Rio 2016 I: Almaz Ayana läuft sensationellen 10.000-m-Weltrekord

Olympia Rio 2016 aktuell II: Mo Farah verteidigt 10.000-m-Gold trotz Sturz

Olympia Rio 2016 aktuell III: Jemima Sumgong gewinnt erstes Marathon-Gold für Kenia

Olympia Rio 2016 aktuell IV: Ruth Jebet verschenkt beim Hindernis-Sieg den Weltrekord, Gesa Krause starke Sechste mit deutschem Rekord

Olympia aktuell Rio 2016 V: David Rudisha verteidigt 800-m-Gold, Faith Kipyegon besiegt Genzebe Dibaba über 1.500 m

Olympia aktuell Rio 2016 VI: Hindernis-Sieger Conseslus Kipruto plant Weltrekord-Angriff

Olympia aktuell Rio 2016 VII: Vivian Cheruiyot entzaubert im 5.000-m-Finale Almaz Ayana

Olympia aktuell Rio 2016 VIII: Mo Farah schreibt mit 5.000-m-Sieg olympische Leichtathletik-Geschichte

Olympia aktuell Rio 2016 IX: Caster Semenya siegt über 800 Meter

Olympia aktuell Rio 2016 X: Matthew Centrowitz gewinnt 1.500 Meter

 

 

author: GRR

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