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2012

2011 BMW Frankfurt Marathon Frankfurt, Germany October 30, 2011 Photo: Victah Sailer@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-741-1865 www.photorun.NET

Österreichischer Leichtathletik-Verband (ÖLV) – LONDON 2012 – Olympia London: High Noon für Andrea Mayr am Sonntag im Marathon – Vorschau

By GRR 0

Am Sonntag, 5. August, 12 Uhr MESZ starten über 100 Läuferinnen im olympischen Marathon, darunter Österreichs Rekordhalterin Andrea Mayr. Die 42,195km Distanz, die ja zum ersten Mal 1908 in London gelaufen worden ist, wird zur Gänze auf einem City-Kurs zurückgelegt, ohne in die Nähe des im Osten der Stadt erbauten Olympiastadions zu kommen.

Eine Startrunde mit 3,571km und drei größere Schleifen zu je 12,875km sind zurückzulegen. Soviel kann man prognostizieren: Das Publikum in der Olympia- und Laufstadt London wird zu Höchstform auflaufen. Die größten Sehenswürdigkeiten Londons liegen wie aufgefädelt an der Strecke: Buckingham Palace, Big Ben, das London Eye auf der gegenüberliegenden Seite der Themse, St. Paul’s Cathedral, die Tower Bridge …: „Olympiatourismus“ steht bei den Teilnehmerinnen aber sicher nicht am Programm.

Volle Konzentration auf Olympiavorbereitung
„Der Olympiamarathon ist der Höhepunkt, auf den ich jahrelang hingearbeitet habe“, blickt Andrea Mayr, Österreichs Marathonrekordlerin (2:30:43 Stunden), voraus. Die für ihre Kämpferqualitäten bekannte 32-jährige Ärztin, Berglaufweltmeisterin und vierfache ÖLV-Rekordlerin hat sich zur Olympiavorbereitung seit Anfang des Jahres von ihrer Turnusausbildung karenzieren lassen und sich voll aufs Lauftraining konzentriert. Zwei österreichische Halbmarathonrekorde im Frühjahr – 72:03 und 71:49 Minuten – waren der erste Lohn dafür.

Zuletzt hat sie in der Höhenlage von St. Moritz nach Vorgaben von Trainer Hubert Millonig fünf Wochen lang bis 22. Juli an der spezifischen Marathonform gearbeitet. „Wir haben mehr Läufe als bisher über 30 Kilometer Länge gemacht und dabei die Marathongeschwindigkeit in ermüdetem Zustand geübt“, umschreibt er. Konkret hieß das zum Beispiel: 10km leicht, 10km schneller, 10km in 3:30min/km. Oder: 15km, 8x1000m und 10x400m auf der Bahn, und nochmals 10km laufen.

Winkelige Strecke mit vielen kleinen Steigungen
„Bei einem City-Marathon würde ich jetzt auf Rekord oder auf eine Zeit unter 2:30 Stunden angehen“, ist Mayr in guter Form nach London gekommen. Der Olympiamarathon ohne Tempomacher ist aber nicht der geeignete Schauplatz für eine absolute Spitzenzeit. Das wurde auch bei der ausführlichen Streckenbesichtigung am Donnerstag klar. „Die Strecke ist noch winkeliger, als es auf dem Streckenplan den Anschein hatte“, so Millonig, der bereits bei sechs Olympischen Spielen Athleten am Start hatte. Dazu kommen viele kleine Steigungen, sodass sich in Summe rund 100 Höhenmeter ansammeln. Es sind Temperaturen um 21°C angekündigt, dazu leichte Regenschauer und Wind. Man braucht also keine Zeit im Bereich des Rekordes erwarten.

Als Marathongeschwindigkeit hat sie etwa 3:30 Minuten pro Kilometer geübt, was auf eine Zeit im Bereich von 2:29-2:30 Stunden hinauslaufen würde. Das wird angesichts der Umstände jedoch nicht möglich sein: „Wir müssen den Rennplan an die Strecke und die Bedingungen adaptieren. Das ist immer so. Innerhalb des Feldes gibt es Läuferinnen, die von vornherein außer Reichweite sind, und andere, die schwächer als Andrea sind. Irgendwo dazwischen wird sie laufen und man wird sehen, welche Gruppe sie findet und wer das geeignete Tempo mit ihr läuft“, so Millonig.

Setzt sich die Favoritin Mary Keitany durch?
An der Spitze gibt es eine große Favoritin: Mary Keitany. Im April hat sie mit neuem Afrikarekord von 2:18:37 Stunden den London Marathon gewonnen (der allerdings eine andere Streckenführung als der Olympiamarathon aufweist). Ihre schärfsten Konkurrentinnen dürften ihre Landsfrau Edna Kiplagat, die Weltmeisterin von Daegu 2011, und die drei äthiopischen Läuferinnen Tiki Gelana, Aselefech Mergia sowie Mare Dibaba sein, außerdem die Russin Liliya Shobukhova.

Allerdings hat beim olympischen Frauenmarathon noch selten die programmierte Favoritin gewonnen. Das weiß niemand besser als die britische Weltrekordlerin Paula Radcliffe, die 2004 in Athen aufgeben musste und nun ihren Start vor eigenem Publikum wegen einer Verletzung kurzfristig und schweren Herzens absagen musste.

 

Andreas Maier | 04.08.2012

 

Österreichischer Leichtathletik-Verband (ÖLV) – News

author: GRR

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