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14
08
2016

RIO DE JANEIRO,BRAZIL,13.AUG.16 - OLYMPICS, ATHLETICS - Olympic Summer Games Rio 2016, discus throw, men. Image shows Lukas Weisshaidinger (AUT). Photo: GEPA pictures/ Christian Walgram

ÖLV – Lukas Weißhaidinger im Olympia-Interview

By GRR 0

Lukas Weißhaidinger hat am Samstag mit erst 24 Jahren sein erstes Olympia-Finale bestritten. Der Oberösterreicher war der Jüngste im Final-Feld der Top-Zwölf und lieferte mit 64,95 m und Rang sechs eine sensationelle Leistung ab.

Danach sprach Luki im Interview über sein Olympia-Abenteuer.

Wie hast Du das Olympia-Finale erlebt?

Weißhaidinger: „Es war unwahrscheinlich. Mehr Spannung auf einmal bringt man nicht zusammen. Dieses Finale hatte alle Facetten und war echte Werbung für unseren Sport. Ich bin überglücklich, dass ich da dabei sein durfte.“

Und wie ist der Wettkampf für Dich gelaufen?

Weißhaidinger: „Der erste Wurf war ganz okay, damit ich gleich was halbwegs Gescheites stehen hab. Zum Glück konnte ich den dann auch noch steigern, das hat mich ins Finale der Top-Acht gebracht! Aber alles in allem hab ich mir heute schwer getan, in den Wettkampf zu finden.“

Warum?

Weißhaidinger: „Ich war in den vergangenen Wochen so darauf fokussiert, dass ich die Qualifikation überstehe. Gestern hab ich das geschafft, da ist sehr viel abgefallen von mir. Und irgendwie war es dann schwierig für mich, mich neu zu fokussieren.“

Was war die Wende?

Weißhaidinger: „Ich bin zu meinem Trainer Gregor Högler gegangen und der hat gemeint: ‚Luki, Olympische Spiele sind nur alle vier Jahre. Entweder du zahst jetzt an oder du lasst es bleiben.‘ Danach hab ich mein Herz in die Hand genommen und anzaht. Im sechsten und letzten Versuch ist es mir dann noch super aufgegangen. Eigentlich wollte ich 65 Meter weit werfen, aber wegen den fünf Zentimetern mach ich mir jetzt nicht ins Hemd. Es ist ein großartiger sechster Platz geworden.“

Wem gilt Dein spezieller Dank?

Weißhaidinger: „Das, was ich da heute erleben durfte, habe ich vor allem meinen Trainern Josef Schopf und Gregor Högler zu verdanken, die mich viele Jahre unterstützt haben. Seit wir mit Gregor zusammenarbeiten, ist ordentlich etwas weiter gegangen. Sepp zeichnet dabei aus, dass er auch eine andere Meinung zulässt. Und ich danke natürlich auch dem Ärzteteam, denn ohne sie wäre ein Olympia-Start nicht möglich gewesen.“

Wie ist es Dir mit Deinem verletzt gewesenen Mittelfußknochen gegangen?

Weißhaidinger: „In Madrid bin ich umgeknickt, hab mir den fünften Mittelfußknochen gebrochen. Danach konnte ich drei Wochen nicht werfen, bin auf Krücken gegangen. Aber ich hab das gut weggesteckt und hab mein Ziel nie aus den Augen verloren.“

Was sind Deine Pläne für die nähere Zukunft?

Weißhaidinger: „Ich glaube, ein, zwei Bier hab ich mir schon verdient. Bis Donnerstag bleib ich noch in Rio. Dann schauen wir, was noch kommt. Ich hoffe, dass man mich nächstes Jahr bezüglich Diamond-League-Einladungen nicht mehr übersehen kann. Wenn man ein Olympia-Finale auf der Visitenkarte stehen hat, dann schadet das natürlich nicht.“

Und Dein Ausblick auf Tokio 2020?

Weißhaidinger: „Man sagt, dass man als Diskuswerfer mit 30 Jahren am besten drauf ist. In Tokio bin ich dann 28 Jahre. Aber leicht wird es nie werden, egal wie alt man ist. Es werden immer bärenstarke Gegner da sein.“

ÖLV | 13.08.2016 (AH)

author: GRR

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