Blog
23
05
2014

31.03.2014, LSB, Berlin, GER, Berliner Sportgespräch, im Bild Foto Juergen Engler - 0 1 7 2 - 3 0 1 5 5 9 0 - K u r f u e r s t e n s t r a s s e 6 0 - 1 0 7 8 5 B e r l in m i t 7 % M w - S t e u e r , H o n o r a r p f l i c h t i g S t e u e r - N r . : 3 4 - 2 7 7 - 5 1 5 9 9 F i n a n z a m t M i t t e / T i e r g ar t e n C o m m e r z b a n k K o n t o - N r . : 4 0 3 0 4 6 10 0 B L Z 1 0 0 8 0 0 0 0 I B A N : D E 0 8 1 0 0 8 0 0 0 0 0 4 0 3 0 4 6 1 0 0 B I C : D r e s D E F F 1 0 0 w w w . p r e s s e f o t o - e n g l e r . d e P r e s s e f o t o - e n g l e r @ t - o n l i n e . d e

Nur mit Zustimmung der Bevölkerung – LSB, DKB und Stiftung Zukunft Berlin eröffneten am 31. März die neue Dialogreihe „Olympia“ im Rahmen der Berliner Sportgespräche – Hansjürgen Wille berichtet

By GRR 0

Einen Steinwurf vom Olympiastadion entfernt ging es im Rahmen der „Berliner Sportgespräche"  um Olympia, genauer gesagt um das Thema „Nach Sotschi – wo steht Olympia". In den meisten Beiträgen klang die Überlegung an, wann Berlin wieder eine Chance erhielte. Oder überhaupt nicht, weil die Bevölkerung nicht mitzieht.

Das krachende Scheitern von München und den bayerischen Gemeinden um die übernächsten Winterspiele ist allen noch allzu gegenwärtig

Eingeladen zur Premiere der mehrteiligen Dialogreihe „Olympia" in den Lichthof vor dem historischen Kuppelsaal im Olympiapark hatten der LSB gemeinsam mit der Deutschen Kreditbank und der Stiftung Zukunft Berlin. Groß war das Interesse an einer vielschichtigen Fragestellung, die aus verschiedenen Blickwinkeln von dem FU-Professor für Sportphilosophie Dr. Gunter Gebauer, der Leipziger Sportsoziologin Dr. Petra Tzschoppe,  dem Journalisten Jens Weinreich und der dreifachen Winter-Olympionikin Jenny Wolf betrachtet wurde und anschließend für  Anregungen und Diskussionsstoff sorgte.

Viel Beifall erhielt Berlins Parlaments-Vizepräsidentin Anja Schillhaneck, die in der anschließenden Diskussion den Satz formulierte „Wer, wenn nicht wir". Prompt wartete Sportstaatssekretär Andreas Statzkowski mit einer ganzen Palette von Top-Ereignissen auf, auf die Berlin stolz sein kann und die der Stadt den Ruf einer Sportmetropole bescherten.

Fußball- und Leichtathletik-WM sind allen noch in guter Erinnerung, demnächst folgen weitere Hochkaräter, so 2015 das Champions League-Finale und die WM der Modernen Fünfkämpfer, später die Handball-WM und das Internationale Deutsche Turnfest.

Die Stadt lebt aber auch von der Symbiose zwischen Kultur und Sport, so Volker Hassemer, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zukunft Berlin, was ein Faustpfand ist, ebenfalls von steigenden Zahlen im Tourismus.

Diese Dinge sind dem LSB-Präsidenten Klaus Böger für eine mögliche Bewerbung besonders wichtig: „Zuerst muss eine Idee da sein, dann geklärt werden, was erwarten wir, was wollen wir. Und dann gilt es, die Bevölkerung für Olympia mit ins Boot zu nehmen, denn ohne ihre Zustimmung geht gar nichts." Und weil mehrfach vom IOC die Rede war, plädierte Böger für eine namentliche Abstimmung der Mitglieder bei der Vergabe des zukünftigen Olympia-Ortes.

Falsch wäre es, wegen der Machenschaften einiger unverbesserlicher Verbandsfunktionäre von vornherein auf die Bewerbung eines Großereignisses zu verzichten. Bei Unregelmäßigkeiten wie in der Katholischen Kirche oder jüngst beim ADAC wird ja auch nicht alles gleich in Bausch und Bogen verdammt, meinte Prof. Gebauer und baut auf den Druck von außen und die Selbstreinigung von innen, die zum Erfolg führen können. Dennoch sind Olympische Spiele gut, die u. a. Völkerverständigung mit sich bringen und viel Flair bedeuten, wenngleich es mit der Chancengleichheit im Bewerbungsverfahren nicht weit her ist, so Gebauer.

Für Petra Tzschoppe zählen Leistung, Freundschaft und Respekt zu den wichtigsten Tugenden, die bei solch einem weltumspannenden Ereignis eine Rolle spielen. Genauso entscheidend sei Nachhaltigkeit. Dass sich Deutschland noch einmal um Winterspiele bewirbt, hält die Leipziger Sportwissenschaftlerin, die einst Sprinterin war und jetzt ab und an einen Marathon bestreitet, für unwahrscheinlich. Sie sieht allein für den Sommer Aussichten.

Gebauer denkt da an Berlin mit seiner Kultur, an die vielen Ideen, die von hier ausgingen, an die Jugend und den Schulsport. Und Jenny Wolf befand aus der Sicht einer Athletin, dass Olympische Spiele etwas ganz Besonderes sind, vor allem, wenn sie noch im eigenen Land stattfinden.

Und die Finanzen? Darauf soll, so Böger, am 27. Mai bei der zweiten Runde der Berliner Sportgespräche eine Antwort gesucht werden.

 

 Hansjürgen Wille in SPORT in BERLIN – April – Mai 2014

author: GRR

Comment
0

Leave a reply