Die letzten 24 Stunden vor einem Rennen sind aufregend. Aber wer weiß, was auf ihn zukommt, kann sich auf den Wettkampf freuen, ohne nervös zu werden. Hier ist der Fahrplan, der ans Ziel führt.
Noch 24 Stunden – Der Countdown läuft… – Die Vorstellung der GRR-Mitgliedsläufe und weitere interessante Informationen aus dem GRR Sonderheft 2008 „road races“ in Kooperation mit „aktiv laufen“
Die Anmeldung:
Vor jedem Lauf steht die Anmeldung. Je mehr Teilnehmer, desto früher müssen Sie sich auf die Liste setzen lassen und das Meldegeld zahlen. Last Minute-Anmeldungen sind vor allem bei kleinen Läufen über fünf oder zehn Kilometer möglich. Oft können Sie sich noch am Veranstaltungstag bis eine Stunde vor dem Start anmelden. Das sollten Sie allerdings im Vorfeld abchecken. Sonst kann es passieren, dass Sie top vorbereitet zum Wettkampfort fahren und nicht starten können, weil der Lauf ausgebucht ist.
Die Startunterlagen:
Bei größeren (Halb-)Marathons können die Startunterlagen meist schon am Abend vor dem Rennen abgeholt werden. In der Tüte sind meistens die Startnummer, der Chip zur Zeiterfassung, eine Streckenbeschreibung, Wettkampfregeln und ein paar kleine Geschenke. Gerade Einsteiger sollten die Startunterlagen schon am Vortag abholen, um unnötigen Stress am Wettkampftag zu vermeiden. Danach können Sie ganz entspannt zur Pastaparty am Marathonvorabend schlendern und gemeinsam mit den Mitläufern schlemmen.
Die Nacht davor:
Zurück im Hotel oder der eigenen Wohnung sollten Sie Ihre Laufkleidung für den nächsten Morgen zurecht legen. Dabei beachten Sie den Wetterbericht. Ziehen Sie sich im Wettkampf etwas dünner an, als Sie es im Training tun würden. Wenn Sie in der Nacht vor dem Wettkampf zu aufgeregt sind, um gut zu schlafen, ist das nicht schlimm. Entscheidend für die Verfassung am Wettkampfmorgen sind die letzten zwei bis drei Nächte zuvor und nicht die Nacht direkt vor dem Rennen.
Das Aufwärmen:
Nach dem Marathon-Frühstück machen Sie sich auf den Weg zum Start. Wenn der Lauf erst am Nachmittag oder Abend gestartet wird, planen Sie Ihre letzte leichte und kohlenhydratbetonte Mahlzeit drei bis vier Stunden vor dem Start ein. Gerade bei kürzeren Laufwettkämpfen essen Sie lieber etwas zu wenig als zu viel, bevor Sie Probleme mit Magenkrämpfen, Durchfall oder Seitenstechen bekommen. In Startnähe wärmen Sie sich auf. Wie lange und intensiv das Einlaufen ausfällt, hängt von der Länge der Strecke und der Temperatur ab. Je länger der Wettkampf und je wärmer das Wetter, desto weniger wärmen Sie sich auf. Für die meisten Läufer reichen fünf bis zehn Minuten lockeres Traben völlig aus. Denn auch beim Aufwärmen wird Energie verbraucht, die Ihnen am Ende des Rennens fehlen kann. Seriöse Studien bestätigen sogar, dass sich die meisten Läufer vor Wettkämpfen überhaupt nicht aufwärmen müssen. Die Ausdauer-Leistungsfähigkeit ist messbar höher, solange sich der Körper in Ruhetemperatur befindet. Bei langen Läufen, bei denen naturgemäß niemand wirklich schnell losrennt, ist die Gefahr, sich beispielsweise eine Muskelzerrung zuzuziehen, äußerst gering. Unaufgewärmt werden Sie sich auf den ersten Metern zwar nicht sofort optimal fühlen, weil es eine Zeit lang dauert, bis sich das Herz-Kreislauf-System an die Belastung angepasst hat. Dies kann aber auch ein Vorteil sein, bewahrt es Sie doch vor einem zu forschen Anfangstempo.
Die Startaufstellung:
Ein paar Minuten vor dem Start nehmen Sie Ihre Startposition ein. Bei den großen City-Marathons wird Ihnen je nach angegebener Bestzeit ein Startareal zugeteilt, in dem Sie sich zu einer festgelegten Zeit einfinden müssen. Bei kürzeren Läufen können Sie Ihren Startplatz in der Regel selbst wählen. Dabei sollten Sie eine Position wählen, die zu Ihrer aktuellen Leistungsfähigkeit passt. Es bringt weder Ihnen noch Ihren Mitläufern etwas, sich als Wettkampfneuling in die vorderen Reihen oder als Halbprofi ins hintere Drittel zu stellen.
Das Loslaufen:
Ist der Startschuss gefallen, setzen Sie sich flott, aber nicht überhastet in Bewegung. Versuchen Sie, möglichst schnell Ihren Rhythmus und Ihr Tempo zu finden. Kontrollieren Sie Ihre Geschwindigkeit entweder per Pulsuhr oder auch nach Ihrer Zeit pro Kilometer und lassen Sie sich weder von euphorisch anfeuernden Zuschauern noch von anderen Teilnehmern von Ihrem Fahrplan abbringen. Überlegen Sie sich im Vorfeld, in welchem Pulsbereich oder welcher Geschwindigkeit Sie das Rennen absolvieren können. Für jede Sekunde, die Sie auf der ersten Hälfte des Rennens zu schnell unterwegs sind, büßen Sie im zweiten Abschnitt. Sind Sie gut in das Rennen hineingekommen, genießen Sie die Atmosphäre. Wenn die Ziellinie in Reichweite gekommen ist, können Sie noch einmal beschleunigen. Und dann haben Sie es geschafft. Sie sind im Ziel. Und haben durchgehalten!
Entnommen dem GRR Sonderheft 2008 in Kooperation mit "aktiv laufen".