Die 5,04 Meter überflog sie im Stade Louis II im dritten Versuch.
Nächster Weltrekord von Yelena Isinbayeva In Monaco
Yelena Isinbayeva fliegt wieder und das immer höher. Die russische Stabhochspringerin krönte am Dienstagabend das Super Grand-Prix-Meeting im Fürstentum Monaco (Monte Carlo) mit einer Verbesserung ihres Weltrekords um einen Zentimeter auf 5,04 Meter.
Für die Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin war es im vierten Wettkampf des Sommers der zweite Weltrekord, nachdem sie sich in Rom (Italien) vor zweieinhalb Wochen bereits auf 5,03 Meter gesteigert hatte. In ihrer Karriere steht sie nun bei 23 Weltrekorden.
Die 5,04 Meter überflog sie im Stade Louis II im dritten Versuch. Dass die Latte dann liegen blieb, nachdem sie zuvor zweimal klar gescheitert war, schien sie in diesem Moment selbst ein bisschen zu überraschen. Nach einem Salto auf der Matte trat sie gewohnt euphorisiert die verdiente Ehrenrunde an.
„Es ist einfach passiert“, meinte sie danach, „ich wohne in Monaco und das ist mein erster Wettkampf hier, seit ich ganz hierher gezogen bin. Jetzt kommt es darauf an, dass ich die Form bis zu den Olympischen Spielen halte.“
Deutliche Signale
Doch dieser Höhenflug war nur das i-Tüpfelchen bei einer rundum leistungsstarken Veranstaltung. Mehrere weitere unübersehbare Ausrufezeichen für die Olympischen Spiele in Peking (China; 15. bis 24. August) brachte das Meeting darüber hinaus. Zur Generalprobe, die World Athletics Tour des Weltverbandes IAAF pausiert für den Saisonhöhepunkt nun einen Monat, präsentierten sich die Top-Athleten auf einem hohen Niveau und über weite Strecken in bestechender Olympiaform.
In einzelnen Disziplinen geriet zweieinhalb Wochen vor dem ersten Startschuss in Asien die Hackordnung auch noch einmal durcheinander. Die internationalen Saison-Spitzenreiter wechselten bei den Männern über 1.500 Meter durch den Kenianer Daniel Kipchirchir Komen (3:31,49 min) sowie bei den Frauen auf den 3.000 Metern mit der Äthiopierin Yimer Ayalew (8:35,50 min), über 400 Meter Hürden durch die Jamaikanerin Melaine Walker (53,48 sec) und im Weitsprung mit der Portugiesin Naide Gomes (7,12 m).
Starkes Jamaika
Überzeugend und vielversprechend für die Olympische Aufgabe traten praktisch durch die Bank auch die jamaikanischen Asse auf. Asafa Powell und Kerron Stewart gewannen die 100 Meter in 9,82 bzw. 10,94 Sekunden, Hürdensprinterin Brigitte Foster-Hylton war in 12,49 Sekunden vorne.
Dass sie für Peking bereit sind, bewiesen über 800 Meter Olympiasieger Yuriy Borzakovskiy (Russland) und Yusuf Saad Kamel (Bahrain), die jeweils in 1:42,79 Minuten gestoppt wurden.
DLV-Männerstaffel knapp am Sieg vorbei
Aus deutscher Sicht standen in Monaco vor allem die Tests der 4×100-Meter-Staffeln im Mittelpunkt. Das Männer-Quartett Tobias Unger (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg), Till Helmke (TSV Friedberg-Fauerbach), Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01) und Martin Keller (LAC Erdgas Chemnitz) schnupperte sogar am ersten Platz, musste sich in 38,48 Sekunden auf den allerletzten Metern aber noch den US-Boys (38,41 sec) geschlagen geben. Mit dieser Leistung im RÜcken ist das Olympiafinale ein mehr als realistisches Ziel.
Anne Möllinger (MTG Mannheim), Verena Sailer (LAC Quelle Fürth/München), Cathleen Tschirch (LG Weserbergland) und Marion Wagner (USC Mainz) erkämpften sich in 43,25 Sekunden Rang drei hinter einer kontinental-amerikanischen und einer US-amerikanischen Formation (42,33 / 42,49 sec). Sie steigerten sich damit im Vergleich zum Europacup um etwas mehr als eine Viertelsekunde.
Die Plätze sechs und acht sprangen für den Leipziger Peter Sack (20,07 m) und die Leverkusenerin Silke Spiegelburg (4,56 m) im Kugelstoßen bzw. Stabhochsprung heraus. Mit Randy Lewis gewann ein Wahl-Leverkusener den Dreisprung. Der Mann aus Grenada konterte im sechsten Durchgang erfolgreich mit einer Weite von 17,42 Metern, womit er nur neun Zentimeter unter seinem Landesrekord blieb.
Quelle: DLV – Christian Fuchs