©Spreewald-Marathon
Mit „run up“ in das Lauf-Frühjahr 2017 starten … Teilnahmemöglichkeiten bei Marathons von Helgoland bis Regensburg – Prof. Dr. Detlef Kuhlmann stellt vor
Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hat mit seinem Aufruf zum „run up“ am letzten März-Wochenende das läuferische Frühjahr eingeläutet:
„Durch das Laufen, Walken und Nordic Walken können wir gewissen Alltagsstress abbauen, neue Energie tanken und gemeinsam Ziele erreichen“ – heißt es dazu in einem Aufruf, mit dem die zahlreichen DLV-TREFFs mit ihren Angeboten zum Laufen, Walken und Nordic-Walken in die neue Saison gestartet sind.
Die DLV-TREFFs wollen dabei mehr als nur ein Raum für das Laufen, Walken und Nordic Walken sein. Sie sollen ebenfalls ein Ort sein für gemeinsamen Austausch, für das Erleben von Fitness, Wohlbefinden, Gesundheit – das alles mit Spaß heute und in der Zukunft. Wer wollte da nicht gleich mit dabei sein?
Für alle, die darüber hinaus auch hin und wieder an Wettkämpfen teilnehmen wollen, für die hält das begonnene Frühjahr ebenfalls zahlreiche Startmöglichkeiten im ganzen Land mit unterschiedlichen Streckenlängen bereit: Am ersten April-Wochenende fand bereits in Berlin mit Start und Ziel am Alexanderplatz der 37. Berliner Halbmarathon statt – mit genau 34.004 gemeldeten Läuferinnen und Läufern zugleich Deutschlands größtes Laufevent über diese durch zwei geteilte Strecke von 42,195 km.
Apropos Marathon: Die „Voll-Distanz“ gibt es im April und in den Folgemonaten auch wieder verstärkt in den größeren Städten, aber auch abseits der Straße in ländlicher bis bewaldeter Umgebung und sogar auf den norddeutschen Inseln.
Nach dem „Deutsche Post Marathon in Bonn“ und Niedersachsens größten Marathonlauf in Hannover am letzten Wochenende bestehen noch Anmeldmöglichkeiten z.B. zum 32. Hamburg Marathon am Sonntag, dem 23. April.
An diesem Tage findet auch der 15. Spreewald-Marathon statt, bei dem im Ziel alle Finisher eine sog. 3D-Medaille in Gurkenform überreicht bekommen.
Am letzten Aprilsonntag (30.4.) wird dann z.B. in Düsseldorf der Marathon auf einem Rundkurs entlang des Rheins und durch die Altstadt gestartet, während es sich beim 20. Oberelbe-Marathon nach wie vor um einen sog. „Punkt-zu-Punkt-Lauf“ handelt, der auf der Festung Königstein im Landkreis Sächsische Schweiz-Obererzgebirge gestartet wird, über das Elbsandsteingebirge und durch Pirna führt, bevor es in Richtung Dresden geht, wo er dann vorbei an der Frauenkirche, dem Schloss und der Semper Oper schließlich im Heinz-Steyer-Stadion endet.
Am ersten Mai-Wochenende gibt Startmöglichkeiten u.a. bei den Marathonläufen in Mainz, Heilbronn, Würzburg und Regensburg sowie am 4. Juni in Mannheim, wobei sich dieser Lauf von fast allen anderen Marathonevents in Deutschland allein dadurch unterscheidet, dass er nicht früh am Morgen, sondern erst am Abend um 19 Uhr gestartet wird und demzufolge seine offizielle Bezeichnung „SRH Dämmer Marathon“ völlig zurecht verdient hat …
Zu den etablierten Inselläufen in Deutschland gehört z.B. der 12. Darß Marathon am 23. April, ferner der 20. Gerolsteiner Helgoland Marathon am 6. Mai, wo für die 42,195 km insgesamt fünf Runden von je 8,4 km Länge zurückgelegt werden müssen.
Die Laufszene in Deutschland hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten gerade hinsichtlich der Wettkampfformate weiter ausdifferenziert.
Dabei gilt: Überall wo Marathon draufsteht, ist meist mehr als Marathon drin – das soll auch heißen: Alle Veranstalter, die etwas auf sich halten, sind längst dazu übergegangen, neben der klassischen Distanz auch kürzere Strecken (z.B. Halbmarathon und 10 km) mit in das Tagesprogramm aufzunehmen – ganz abgesehen von den wettkampffreien Bambini- bzw. Kinderläufen, die ebenso längst dazugehren.
Dabei zeigt sich ein besonderer Trend, der sich in den letzten Jahren geradezu dynamisch weiterentwickelt hat, was die Teilnahmezahlen anbelangt. Gemeint ist die sog. Marathon-Staffel, bei der sich mehrere Personen die Gesamt-Distanz gemäß Vorgaben des Veranstalters aufteilen.
In einer Längsschnittstudie am Institut für Sportwissenschaft der Leibniz Universität Hannover konnte über einen Zeitraum von zehn Jahren ermittelt werden, dass sich z.B. der die Teilnehmerzahlen bei den Staffeln verdreifacht haben. Allein beim Marathon in Düsseldorf starten inzwischen über 10.000 Männer und Frauen in einer vierköpfigen Staffel, gefolgt von Frankfurt mit 7.000 und Hamburg mit 6.200.
Fazit: die über 50 Jahre alte Laufbewegung boomt weiter … aber nur anders, zumal der Anteil der „richtigen“ Marathonfinisher innerhalb der letzten zehn Jahre weiter zurückgegangen ist.
Prof. Dr. Detlef Kuhlmann