Mark Milde ist mit der Entwicklung des Marathons groß geworden. Schließlich war es sein Vater Horst Milde, der als "Mister Marathon" die Laufbegeisterung in der Stadt begründete.
Mit dem Laufen aufgewachsen – Kopf des Tages: Mark Milde – Sebastian Arlt in der Berliner Morgenpost
Als Mark Milde am Sonntagmorgen gegen sechs Uhr aus dem Fenster schaute, wurde ihm ganz anders. "Das kann doch nicht wahr sein", habe er mit einem Blick aus dem Fenster bei sich gedacht, sagt der 34-Jährige. Dicke Regentropfen fielen vom Himmel, und dem Renndirektor des Berliner Halbmarathons schoss kurz durch den Kopf, wie stark der Lauf über 21,097 Kilometer wohl unter dem schlechten Wetter leiden würde.
Etwa sieben Stunden später war Milde wieder ganz entspannt, wider Erwarten hatte sich das Wetter gebessert, und fast alle Teilnehmer kamen trockenen Hauptes ins Ziel. So konnte Milde ein positives Fazit ziehen – und neue Rekorde vermelden. 24.551 Anmeldungen für den Halbmarathon hatte es noch nie gegeben, auch 21.288 Teilnehmer im Ziel waren eine neue Bestmarke.
Laufen boomt in Berlin nach wie vor, die SCC Running GmbH konnte 2007 bei ihren etwa 20 Veranstaltungen 149.728 Teilnehmer begrüßen. Die Highlights sind der Halbmarathon und natürlich der Marathon über 42,195 Kilometer Ende September; dann werden mehr als 50.000 Teilnehmer erwartet.
Mark Milde ist mit der Entwicklung des Marathons groß geworden. Schließlich war es sein Vater Horst Milde, der als "Mister Marathon" die Laufbegeisterung in der Stadt begründete. Im Frühjahr 2004, als sich der Vater aus dem operativen Geschäft zurückzog, trat Mark Milde als Renndirektor in seine Fußstapfen. Das Amt des Geschäftsführers übernahm Rüdiger Otto.
Der gelernte Diplomkaufmann Mark Milde war bereits seit 1999 für die Athletenverpflichtungen zuständig. Er holte beispielsweise Olympiasiegerin Naoko Takahashi nach Berlin, die mit ihrem Lächeln die Zuschauer verzauberte und 2001 ebenso Weltrekord lief wie später Paul Tergat (2003) und Haile Gebrselassie im vergangenen Jahr.
Dem Vater einer Tochter nützt es sehr, dass er alle Facetten des Geschäfts über die Jahre kennengelernt hat. "Er hat es fast mit der Muttermilch eingesogen", wie sein Vater einmal lächelnd meinte.
Die ersten Erinnerungen? "Ich weiß noch, wie ich als ganz kleiner Junge geholfen habe, Pressemitteilungen zu falten und zu frankieren." Die Lehrzeit in allen Abteilungen hat sich für Mark Milde auf alle Fälle gelohnt.
Sebastian Arlt in der Berliner Morgenpost, Montag, dem 7. April 2008