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28
02
2025

Kindersport allüberall - Der Mini-Marathon beim BERLIN-MARATHON - Foto: Horst Milde

MAKE GERMANY´S RUNNERS GREAT AGAIN – Ein Kommentar von Lothar Pöhlitz*

By GRR 0

Deutschland hat gewählt und parallel dazu die Deutschen Hallenmeisterschaften 2025 abgehalten und es gilt zu handeln.

Fazit ist „die Neuen in Berlin“ müssen nun gemeinsam die Versprechen, auch für den Leistungssport, der nicht unerwartet keine Rolle spielte, einlösen und den so nicht erwarteten Wählerwillen respektieren.

Auch der DLV muß dringend über Konsequenzen entscheiden, z.B. auch wie beispielsweise die Läufer / innen und ihre Trainer die großen Geschwindigkeitsrückstände zum Welt-niveau oder den Willen dazu, verkürzen wollen. Alle wissen nun aber genau, es geht um die nicht leichte Rolle Deutschlands in der Welt, auch im Sport.

Viele können sich sicher noch erinnern an die WM- und Olympiamedaillen unserer „außergewöhnlichen Läufer/innen“ aus Ost und West Nils Schuhmann, Dieter Baumann, Hans Grodotzki, Hildegard Falk, Waldemar Cierpinski, Brigitte Kraus, Sigrun Wodars zum Beispiel. Das müssen wir wieder können wollen, bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. 2040 in Deutschland wäre die Krönung.

Nicht nur die CDU war über ihre 28,5% enttäuscht, nach 6 Monaten VP I, des neuen Investitions-Anlaufs für mehr, haben sie es auch Dr. Jörg Bügner, seit einigen Jahren Vorstand Leistungssport im DLV, bei der Hallen-DM-Abschluss-Pressekonferenz schwer gemacht, als er von Nachholbedarf. von deutlichem Abstand zur internationalen Konkurrenz, und einer überschaubaren Anzahl an Athletinnen und Athleten sprach, die zur absoluten Spitze zählen, sprach.

„Wir sind alle gefragt, den Nachwuchs zu entwickeln, damit wir noch lange viel Freude an unseren Leichtathleten haben.“ Ich habe, sicher zusammen mit den Millionen LA-Fans, gehofft das es für einen DLV-Leistungssport-Vorstand endlich Maßstäbe und deutliche Fortschritte, Leistungsansprüche gehen müßte. Für die Leichtathletik gilt auch, wie für die Politik, mit den unzufriedenen, vernachlässigten im „blauen Osten“ das Ergebnis nach 35 Jahren West-Ost-Arbeit kritisch zu analysieren, um die Germany´s Einheit eines Tages doch noch zu vollenden.

Die Millionen Fans bei den Wintersport-Events der letzten Monate haben es gezeigt, sie wollen erfolgreiche Sportler, deutsche Frauen und Männer auf den Podien. Aber auch da war es zu wenig. Die Aufgaben für den neuen Bundestag und Regierung sind riesig, nicht länger nur Migration, Schuldenbremse und Klimapolitik, sondern Bildung, Wirtschaft, Sicherheit, Gesundheit und auch der Sport braucht Hilfe. Da würde auch eine „Sport-Positiv-Medienwende“ helfen.

Zukunft bedeutet das der Sport schnell Veränderungen, vorgebende Führung, Motivation und das Ver-trauen der neuen Regierung bekommt. Vielleicht wird auch KI helfen das Trainer-Studium zu modernisieren. Wer Olympische Spiele in Deutschland will muß zuerst die Basis optimieren, Talente finden und ausbilden, dafür sorgen, das Germany sich nicht wieder, wie zuletzt in Paris, blamiert und in der Nationenwertung 10. wird, peinlich, für eine einst stolze Nation.

Der Sport braucht vielfältige Hilfen, Fach-Personal und Geld

Aus der Sicht eines langjährigen Trainers im Leistungs- und Hochleistungssport ist für eine wieder internationale deutsche Konkurrenzfähigkeit zuerst die Ernennung eines bestimmenden Sportministers mit Fachkompetenz in der neuen Regierung und die Ausschöpfung der aktuellen Möglichkeiten durch Konzentration der Kräfte, überfällig. Fußball dominiert die Medien, wo Sport draufsteht, ist meist Fußball drin. Auch die immer wieder Negativberichterstattung behindert den Fortschritt. Sie sollten auch, oft fachfremd, nicht immer alles besser wissen.

Die Bildung, die Kinder- Jugend- und Nachwuchsleistungssport-Zukunft und die Gesundheit der Nation an der Basis brauchen €-Millionen, Vorbilder, 1 Milliarde für anderen Schulsport, Trainer, Schulsportlehrer und Sponsoren.

Im Doppelpass von Sport1 hat man sich am 23.2.25 geweigert die Millionen-Höchstgehälter der Fußball-Profis zu nennen. Das sagt alles. Viele Sportlehrer der Schulen würden sich bestimmt gern beim Nachmittags-Kindertraining ein paar €uro dazuverdienen.

Gemeinsames Höhen-Hochleistungstraining der derzeit wenigen „Außergewöhnlichen“, für sie Umfeldbedingungen, Spitzen-Trainer aus dem Ausland wie in anderen Sportarten und finanzielle Sicherheit, ein 4-Jahreskonzept mit täglichem Nachwuchs-Leistungs-Training junger Talente, Basics-Aus-bildung und Erziehung der 8-14jähigen in Vereinen und Sportschulen und ein Kinder- und Jugend-Wettkampfsystem in den Ländern, wäre ein Traum.

Die Medien müßten mehr den/die Finger zum Besseren in die Wunde legen, Hilfen animieren, nicht erst wenn die Medaillen in den tiefen Brunnen gefallen sind. Es gibt nicht nur kaputte Sporthallen, man muß sie bewegen wollen, in den Vereinen, im Schulsport, in den Bundesstützpunkten und Eliteschulen des Sports. Wo sind sie hin die Olympiastützpunkte. Darüber wird kaum noch geredet. Deshalb keine neuen Gremien, keine neue Spitzensportagentur oder Leistungssport AG, alles ist aufgeschrieben, beschlossen, aber wenig praxiswirksam umgesetzt.

Germany´s Sport-Wende, der Wiederaufstieg wird von zukünftigen Schulsportlehrern und der Trainer-Qualität bestimmt. Basisarbeit braucht keine neuen „Papiere“. Natürlich auch investieren, wie zuletzt vorbildlich die Stadt Regensburg für 55 Millionen in eine neue Leichtathletik-Halle mit Schwimmbad.
Erziehen & Bewegen l e h r e n wären die Aufgaben des Tages, das Handy funktioniert auch noch abends

Sie haben sich bestimmt auch gewundert über das immer wieder „wir werden, wir werden, wir werden und ich, ich, ich“ im Wahlkampf von Olaf Scholz, jetzt ist er abgewählt und Lars Klingbeil setzt die „ich werde“ Vorstellung fort. Dritter Sieger, aber Forderungen stellen, die Leute fassen es nicht. Auch gegen den Absturz im Leistungssport fehlen bisher Statements und die früher helfende Wirtschaft hat eigene Probleme. Die Neuen, die Jungen und die Alten müssen verändern, arbeiten, „Germanys Dream“ erlebbar machen, von dem in den letzten Wochen immer wieder gesprochen wurde. Ich war stolz 1945 als 10jähriger die Kriegs-Trümmer mit beseitigen zu dürfen, unter schwierigsten Bedingungen lernen zu dürfen, für nicht nur meine Zukunft.

Medien müssten die Wege Deutschlands zurück ins Weltniveau in den Sportarten, neben dem Fußball, positiv begleiten, auch wenn eine solche Berichterstattung schwerer ist als ein 1:0 oder 0:1 zu loben oder zu kritisieren. Über den Kinder-, Schul- und Jugendsport in den Regionen und Vereinen, natürlich auch über die Mängel, berichten, wäre toll. Die Kleinen müssen wieder täglich bewegt werden, wie wir in den 50iger Jahren Stunden draußen, wenn Germany in 15 Jahren wie verkündet, wenigstens Platz 5 in der Nationenwertung bei Olympia in Deutschland will.

Die neue Regierung, das neue Personal muss die zwei Säulen Schulsport und Hochleistungssport renovieren wollen, die Kids wieder fit machen (lassen), Verantwortung und Führung übernehmen und für den versprochenen Aufbruch arbeiten. Jetzt müßt ihr Euch den vielen Problemen g e m e i n s a m stellen, Forderungen an sich und nicht zuerst an die anderen stellen. Um die Bildung, mehr Wohlstand, die Infrastruktur, die Gesundheit, die Wirtschaft, das Klima, die Sicherheit, die Fitness der Nation und den Hochleistungssport kümmern.

Vor dem deutschen Leistungssport, auch den Läuferinnen und Läufern, muß die Welt wieder Respekt haben. Wir haben es ja schon gekonnt. Medaillen, Europameister, Weltmeister, Olympiasieger aus Ost und West. Veränderungen aber brauchen die Mitarbeit aller, zuerst der in der Regierung, aber auch der in den Regionen, den Landesverbänden. Führung, Wissen, Bildung, Visionen, Schulsport, Trainer-Qualität, Mut und Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.

Machen – wir müssen s i e bewegen, a l l e Jahrgänge mit immer höheren Ansprüchen. Erfolge im Hochleistungssport sind das Ergebnis von Arbeit und Leidenschaft, auch der Funk-tionäre, täglichen Nachwuchstraining, Nachwuchsleistungs-training von Begabten in Vereinen, Eliteschulen des Sports. Bedingungen für 25-30 Stunden/Wochen der „Außergewöhnlichen“ im Hochleistungstraining, mehr, länger, härter mit optimaler Regeneration verbinden. So machen es die anderen in den Höhen Afrikas und in den Colleges und Universitäten der USA wie von unseren vielen ausgewanderten ja oft genug berichtet wurde.

Bildung und Kids – Sport für Germanys Zukunft – Profi–Bedingungen für Profis und Profi-Coaches

Noch eins nach der „Blauen-Sensation-Ost“. Sie wissen es. Man hätte nach der Einheit durchaus einiges vom DDR-Sport nach den so erfolgreichen „gesamtdeutschen“ Olympischen Spielen 1992 in Barcelona übernehmen können, vor allem von Schul-Sportlehrern geführten Kindertraining, den Kindertrainingszentren, den leistungsorientierten Sportschulen schon seit den 50iger Jahren und den Schulsportwettkämpfen. Davon profitierten viele ältere und Deutschland noch einige wenige Jahre nach 1990, bevor s i e ausgeschieden wurden. Erfreulich, mit Karl Bebendorf, Johanna Martin. Max Heß gibt es noch, aber zu wenige, Vorbilder und Hoffnungsträger für die 5 Länder im Osten.

Aus dem IAT Leipzig wurde dazu analysiert:
„Würde Team D den Anschluss an die drei besten Nationen in der Medaillenwertung anstreben wollen, wie 1992 in Barcelona mit 33 Olympiasiegen und 82 Medaillen, wäre eine Medaillenzahl von über 70 Medaillen notwendig. Voraussetzung wäre eine generell neue gesellschaftliche Positionierung des Sports und des Leistungssports in Deutschland. Aber Geld allein gewinnt keine Medaillen – es braucht ein effizient gesteuertes Leistungssportsystem. Ausprägung einer national von einer Stelle gesteuerten und koordinierten Leistungssportförderung“. (Institut für Angewandte Trainingswissenschaft Leipzig (IAT)

Kindersport ist Basis und macht Deutschland gesünder
Ohne Jetzt-Wende droht ein derzeit noch gar nicht einzuschätzender weiterer Leistungs-Gesundheits- und Wohlstandsverlust, auch weil Deutschlands Nachwuchs auf breiter Front über Jahre geistig und körperlich nicht auf die Anforderungen des auch in Zukunft nicht leichteren Lebens vorbereitet wurde.

Lothar Pöhlitz
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© Lothar Pöhlitz – Dipl.- Sportlehrer für Leistungssport / Sportwissenschaftler / Trainer, Cheftrainer / Nachwuchs-Verbandstrainer / 1971 – 1979 Leiter des Wissenschaftlichen Zentrums für Lauf – Trainingsmethodik der DDR / 1980-1998 DLV-Bundestrainer Mittelstrecke – Langstrecke – Marathon / 3 x Olympiatrainer für Deutschland – 1984 in Los Angeles, 1988 in Seoul und 1996 in Atlanta

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