LONDON 2012 - Die Soziologie der Olympiamannschaft für London ©LONDON 2012
LONDON 2012 – Die Soziologie der Olympiamannschaft für London
Die Deutsche Olympiamannschaft für London ist ein Beispiel für gelebte Integration und die Wirksamkeit der Sportförderung durch Bundeswehr, Bundespolizei, Landespolizeien und an den Eliteschulen des Sports.
Das betonte die für Leistungssport zuständige DOSB-Vizepräsidentin Christa Thiel am Mittwoch (18. Juli) in Frankfurt/Main.
Über zwei Dutzend Athletinnen und Athleten haben einen Migrationshintergrund. 108 Sportlerinnen und Sportler (27,6 Prozent) aus dem 391-köpfigen Team sind bei der Bundeswehr angestellt, 25 bei der Bundespolizei (6,4 Prozent) und elf bei Landespolizeien (2,8 Prozent). “Hier zeigt sich, wie wichtig das Sport-Engagement von Bundeswehr, Bundespolizei und Landespolizeien für die Deutsche Olympiamannschaft ist. So können die Athleten optimal trainieren und ihre berufliche Ausbildung trotzdem im Blick behalten”, sagte Christa Thiel.
“Besonders erfreulich ist, dass 104 Sportlerinnen und Sportler und damit 26,6 Prozent aller Mitglieder des Teams aktuelle oder ehemalige Eliteschüler des Sports sind”, erklärte Thiel: “An diesen Einrichtungen wird schulische Bildung und parallel dazu sportliche Förderung ermöglicht. Hier erfolgt die Grundsteinlegung für eine Duale Karriere, die Erfolg im Sport und im Beruf bedeutet.”
Thiel hob zudem Schwimmer Christian vom Lehn (Wuppertal) und die Gymnastin Jana Berezko-Marggrander (Schmiden) hervor, die 2010 an den Olympischen Jugendspielen teilnahmen und nun bereits in London dabei sind. “Die beiden haben eine tolle Entwicklung gezeigt.”
16 Mitglieder des 391-köpfigen Teams (plus 16 sogenannte Alternate Athletes) feiern während der Spiele Geburtstag. Jüngste im Team ist mit 16 Jahren Turnerin Janine Berger (Ulm), Ältester mit 51 Jahren Vielseitigkeitsreiter Peter Thomsen (Großenwiehe).
Das meiste Gewicht bringt Matthias Steiner (Chemnitz), der Olympiasieger im Gewichtheben von Peking 2008, mit 145 Kilo auf die Wage. Gerade 43 Kilo hat Turnerin Oksana Chusovitina (Herkenrath), die in London bereits ihre sechsten Olympischen Spiele erlebt. Sie wird bei der Zahl der Olympia-Teilnahmen innerhalb des Teams nur von Schütze Ralf Schumann (Suhl) übertroffen, der bereits zum siebten Mal dabei ist.
Die Kleinste in der Olympiamannschaft mit 1,50 m ist die Gewichtheberin Christin Ulrich (ASV Ladenburg) – ihr Pendant bei den Männern ist Judoka Tobias Englmaier (Großhadern) mit 1,58 m. Als Längste reist Ruderin Ulrike Sennewald (Rostock/1,94 m) an, längster Mann ist Volleyballer Marcus Böhme (Friedrichshafen) mit 2,11 m.
“Wir haben eine bunte und vielseitige Deutsche Olympiamannschaft bei den Spielen in London. Die Athletinnen und Athleten haben spannende Biographien und viele Geschichten zu erzählen. Das zeigen die genannten Fakten”, sagte Michael Vesper, Deutschlands Chef de Mission.
Ein Großteil dieser Zahlen und Fakten geht aus der Mannschaftsbroschüre hervor, die ab nächster Woche im Main Press Center in London den Journalisten zur Verfügung gestellt wird und ab heute auch unter www.dosb.de/london2012-dokumente zum Download sowie an dieser Stelle als Blätter-pdf abrufbar ist.
Die Zahlen und Fakten:
Berufsstatus:
• 108 Bundeswehrangehörige (38 Frauen, 70 Männer) entsprechen rund 27,6 Prozent.
Vergleich: Peking 127 von 440 entsprachen rund 29 Prozent.
• 25 Bedienstete der Bundespolizei (14 Frauen, 11 Männer) entsprechen rund 6,4 Prozent.
Vergleich: Peking 17 von 440 entsprachen rund 3,9 Prozent.
• 104 aktuelle oder ehemalige Eliteschüler des Sports (49 Frauen, 55 Männer) entsprechen 26,6 Prozent.
Vergleich: Peking 128 von 440 entsprachen rund 29,1 Prozent.
Alter:
Jüngste: Turnerin Janine Berger (SSV Ulm) 21. April 1996
Jüngster: BMX-Fahrer Luis Brethauer (TSV Betzingen) 14. September 1992
Älteste: Vielseitigkeitsreiterin Ingrid Klimke (RV St. Georg Münster) 1. April 1968
Ältester: Vielseitigkeitsreiter Peter Thomsen (RuFV Großenwiehe) 4. April 1961
Gewicht:
Leichteste: Turnerin Oksana Chusovitina (TV Herkenrath) 43 kg
Schwerste: Kugelstoßerin Christina Schwanitz (LV Erzgebirge) 103 kg
Leichtester: Turner Marcel Nguyen (TSV Unterhaching) und Ringer Tim Schleicher (SV Johannis Nürnberg) beide je 55 kg
Schwerster: Gewichtheber Matthias Steiner (Chemnitzer AC) 145 kg
Größe:
Kleinste: Gewichtheberin Christin Ulrich (ASV Ladenburg) 1,50 m
Längste: Ruderin Ulrike Sennewald (ORC Rostock) 1,94 m
Kleinster: Judoka Tobias Englmaier (Großhadern) 1,58 m
Längster: Volleyballer Marcus Böhme (VfB Friedrichshafen) 2,11 m
16 deutsche Athletinnen und Athleten haben während der Olympischen Spiele (27. Juli bis 12. August) Geburtstag:
27. Juli 1975 – Angela Maurer (SSV Undine 08 Mainz, Freiwasser-Schwimmen)
27. Juli 1990 – David Storl (LAC Erdgas Chemnitz, Kugelstoßen)
28. Juli 1975 – Imke Duplitzer (OFC Bonn, Fechten)
28. Juli 1985 – Benjamin Weß (Rot-Weiss Köln, Hockey)
30. Juli 1985 – Benjamin Kleibrink (FC Tauberbischofsheim, Fechten)
31. Juli 1982 – Michael Jung (RSG Altheim, Vielseitigkeit)
1. August 1983 – Kathrin Kadelbach (Verein Seglerhaus am Wannsee, 470er)
1. August 1986 – Jonas Plass (Asics-Team Wendelstein, 4×400 m)
2. August 1984 – Adelheid Morath (RSV St. Märgen, Mountainbike)
3. August 1992 – Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt, 3000 m Hindernis)
5. August 1987 – Helena Fromm (PSV Eichstätt, Taekwondo)
7. August 1986 – Paul Biedermann (SV Halle/Saale, Schwimmen)
9. August 1982 – Hannes Baumann (Norddeutscher Regatta Verein, Segeln 49er)
9. August 1985 – Max Günthör (z. Zt. ohne Verein, zuletzt Generali Unterhaching, Volleyball, Halle)
10. August 1984 – Beate Gauss (SV Odenheim, SF Gechingen, Luftgewehr)
12. August 1983 – Madeleine Sandig (LKT Team Brandenburg, Radsport, Mannschaftsverfolgung)
Die meisten Olympia-Teilnahmen haben innerhalb des Teams:
7 – Ralf Schumann (Schießen, FV SSZ Suhl) – 1988, 1992, 1996, 2000, 2004, 2008 und 2012
6 – Oksana Chusovitina (Turnen, TV Herkenrath) – 1992, 1996, 2000, 2004, 2008 und 2012
6 – Munkhbayar Dorjsuren (Schießen, SGI Frankfurt/Oder) – 1992, 1996, 2000, 2004, 2008 und 2012
5 – Imke Duplitzer (Fechten, OFC Bonn) – 1996 (Alternate Athlete), 2000, 2004, 2008 und 2012
5 – Judith Arndt (Radsport, Team GreenEdge-AIS) – 1996, 2000, 2004, 2008 und 2012
5 – Sonja Pfeilschifter (Schießen, HSG München) – 1996, 2000, 2004, 2008 und 2012
5 – Natascha Keller (Hockey, Berliner HC) – 1996, 2000, 2004, 2008 und 2012
Die meisten Olympia-Medaillen haben im Team:
Katrin Wagner-Augustin (Kanu, Potsdam) 4 Gold – 0 Silber – 1 Bronze (von 2000 bis 2008)
Ralf Schumann (Schießen, Suhl) 3 Gold – 2 Silber – 0 Bronze (von 1988 bis 2008)
23 Goldmedaillengewinner von Peking im Team:
Britta Heidemann (Fechten, Leverkusen)
Benjamin Kleibrink (Fechten, Tauberbischofsheim)
Ole Bischof (Judo, Reutlingen)
Britta Steffen (Schwimmen, Berlin)
Martin Hollstein (Kanu, Neubrandenburg)
Andreas Ihle (Kanu, Magdeburg
Katrin Wagner-Augustin (Kanu, Potsdam)
Lena Schöneborn (Moderner Fünfkampf, Bonn)
Sabine Spitz (Mountainbike, Murg)
Jan Frodeno (Triathlon, Saarbrücken)
Matthias Steiner (Gewichtheben, Chemnitz)
Moritz Fürste (Hockey, Hamburg)
Tobias Hauke (Hockey, Hamburg)
Oliver Korn (Hockey, Hamburg)
Maximilian Müller (Hockey, Nürnberg)
Johannes-Maximilian Weinhold (Hockey, Köln)
Benjamin Weß (Hockey, Köln)
Timo Weß (Hockey, Köln)
Christopher Zeller (Hockey, Köln)
Philipp Zeller (Hockey, Köln)
Matthias Witthaus (Hockey, Mannheim)
Ingrid Klimke (Vielseitigkeit, Münster)
Peter Thomsen (Vielseitigkeit, Großenwiehe)
Teilnehmer der Olympischen Jugenspiele in Singapur 2010:
Jana Berezko-Marggrander (Rhythmische Sportgymnastik, Schmiden)
Christian vom Lehn (Schwimmen, Wuppertal)
Quelle: DOSB