Lokale Favoriten dominieren 41. Hermannslauf - 5.663 Läufer beim Klassiker im Teutoburger Wald. Prof. Dr. Detlef Kuhlmann berichtet ©Hermannslauf
Lokale Favoriten dominieren 41. Hermannslauf – 5.663 Läufer beim Klassiker im Teutoburger Wald. Prof. Dr. Detlef Kuhlmann läuft mit und berichtet
Kurze Quizfrage vorab: Was haben Profifußballer und die Läuferinnen und Läufer beim Hermannslauf gemeinsam? Antwort: Beide werden in komfortablen Omnibussen direkt an die Wettkampfarena bugsiert … beim 41. Hermannslauf über 31,1 km von Detmold nach Bielefeld geht die Fahrt tatsächlich vom Ziel zum Start.
Frühmorgens verkehren über 70 Busse hin und her, um die Teilnehmer ganz nah bis an die Startboxen unterhalb des ehrwürdigen Hermannsdenkmals zu chauffieren … allein das ist schon ein besonderes Erlebnis.
Besonders anstrengend ist aber der Lauf selbst – allein durch seine ab-wechslungsreiche Bodenbeschaffenheit, wo sich weicher Sand zwischendurch mit Pflastersteinen und Treppenstufen ablöst, ganz zu schweigen von den insgesamt 568 Meter Anstiegen, die zu bewältigen sind. Etwas entschädigt werden die Läuferinnen und Läufer dann aber, wenn es zum Ziel vor der Sparrenburg in Bielefeld geht. Die letzten zwei Kilometer sind durchweg abschüssig.
Wer noch genügend Power hat, kann es da noch einmal richtig laufen lassen. Das hatte der diesjährige Sieger allerdings gar nicht mehr nötig, um zu gewinnen. Die Entscheidung war längst vorher gefallen: Elias Sansar hatte mit seiner Siegerzeit von 1:47:51 Std. sogar mehr als eine Minute Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Gymnasiallehrer aus Göttingen: Florian Reichert (1:48:549) will nach eigenen Angaben noch nie zuvor eine so lange Strecke von 31 Kilometern gelaufen sein … Respekt!
Für Elisas Sansar (LG Lage Detmold) war es bereis der sechste Sieg beim Hermannslauf: „Das war wahrlich mein schwerste Rennen“, resümierte der 32-Jährige.
Bei den Frauen dominierte erwartungsgemäß Titelverteidigerin Silke Pfenningschmidt (SV Brackwede) in 1:59:42 und erzielte nach zwei Jahrzehnten wieder einmal eine Endzeit unter zwei Stunden, was zuvor nur Rekordhalterin Doris Koslowski (1:59:42) gelungen war. Auf Platz zwei kam Berglaufspezialistin Michaela Schedler (Eppelborn).
Fazit: Beim 41. Hermannslauf dominierten wie schon so oft zuvor die lokalen Favoriten … Antrittsprämien etc. sind hier noch nie gezahlt worden: „Ein Lauf von Läufern für Läufern“ hatten einst die Gründungsväter vom Bielefelder Ski-Club dem Hermannslauf in die Geburtsurkunde geschrieben, als 1974 bei der Premiere 624 Aktive das Ziel erreichten.
Diesmal wurden im Ziel die 5.663 Läuferinnen und Läufer und rund 600 Wanderer u. a. von Fußballikone Ansgar Brinkmann begrüßt: Der sich selbst als „Der weiße Brasilianer“ bezeichnende Stürmer spielte u. a. bei Eintracht Frankfurt, Tennis Borussia Berlin, Dynamo Dresden und DSC Arminia Bielefeld. Einige Läufer forderten ihn gleich heraus: „Nächstes Mal bist Du auch dabei!“
Am letzten Aprilsonntag 2013 – beim 42. Hermanslauf, für den frühzeitiges anmelden Anfang Januar Pflicht ist. Denn in diesem Jahr meldeten die rührigen (ehrenamtlichen!) Veranstalter vom TSVE 1890 Bielefeld alle rund 7.000 Startplätze in weniger als hundert Stunden „ausverkauft“!
Das dürfte im nächsten Jahr nicht anders sein … meint:
Detlef Kuhlmann, der in diesem Jahr zum 30. Mal selbst mitlief!