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29
03
2014

Leonard Komon will in Berlin den Halbmarathon-Weltrekord angreifen, ©Victah Sailer

Leonard Komon will in Berlin den Halbmarathon-Weltrekord angreifen, André Pollmächer jagt persönliche Bestzeit, Sabrina Mockenhaupt mit guten Chancen

By GRR 0

Fällt am Sonntag zum ersten Mal in Berlin ein Weltrekord über die „halbe Distanz“? Der Kenianer Leonard Komon will beim Berliner Halbmarathon, für den sich 30.028 Läufer angemeldet haben, die Bestmarke angreifen. Die Rekordzeit steht bei 58:23 Minuten und wurde von Zersenay Tadese (Eritrea) 2010 in Lissabon aufgestellt.

Bei den Frauen ist eine Läuferin am Start, die sich im vergangenen Jahr in Berlin in die Weltspitze über 10 km geschoben hat: Tadelech Bekele. Die Äthiopierin trifft unter anderen auf jene Läuferin, die zuletzt für einen deutschen Sieg bei diesem Rennen sorgte: Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) gewann das Rennen 2009. Bei den Männern könnte André Pollmächer (Rhein Marathon Düsseldorf) für eine gute Leistung sorgen.

Straßenlauf-Weltrekorde gab es in Berlin in den vergangenen Jahren so oft wie in keiner anderen Stadt auf der Welt.

Drei aktuelle Bestzeiten wurden in der deutschen Hauptstadt aufgestellt: Im Marathon lief Wilson Kipsang (Kenia) im vergangenen Jahr 2:03:23, über 25 km erreichten seine Landsleute Dennis Kimetto und Mary Keitany 1:11:18 (2012) beziehungsweise 1:19:53 (2013).

 

Doch einen Halbmarathon-Weltrekord gab es noch nie in Berlin – aber zwei Europarekorde!

 

Bei voraussichtlich sehr guten Wetterbedingungen will der 26-jährige Leonard Komon den Weltrekord brechen – obwohl dies sein erstes Rennen über die 21,0975 km-Distanz sein wird. Die Rekordzeit steht bei 58:23 Minuten und wurde von Zersenay Tadese (Eritrea) 2010 in Lissabon aufgestellt. „Ich habe den Weltrekord im Kopf. Wenn die Tempomacher mich entsprechend unterstützen, ist es möglich, die Bestzeit zu brechen“, sagte Leonard Komon, dem zuzutrauen ist, auf Anhieb in die absolute Halbmarathon-Weltspitze vorzudringen.

Denn der Kenianer hält bereits die Bestzeiten über 10 km (26:44 Minuten) und 15 km (41:13). Wenn Komon am Ende „nur“ den Streckenrekord brechen würde, wäre auch dies eine außergewöhnliche Leistung. Die Bestzeit von Patrick Makau (Kenia) steht seit sieben Jahren bei 58:56 Minuten.

Zwei Läufer stehen auf der Startliste, die den Halbmarathon bereits unter einer Stunde gelaufen sind: Die Kenianer Lucas Rotich (59:44 Minuten) und Daniel Chebii (59:49). Stark einzuschätzen sind außerdem Abera Kuma (Äthiopiern/Bestzeit: 60:19) und Abraham Cheroben (Kenia/60:38).

Gut vorbereitet kommt André Pollmächer nach Berlin zurück, wo er sich im vergangenen September beim Berlin-Marathon auf 2:13:05 Stunden gesteigert hatte. Der 31-Jährige könnte auf der schnellen Strecke seine Bestzeit von 64:16 Minuten deutlich unterbieten. „Der persönliche Rekord ist ein klares Ziel. Ich will auf Angriff laufen und mir Mut machen für meinen Frühjahrs-Marathon“, sagte André Pollmächer im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin. „Der Halbmarathon ist für mich ideal: Die Strecke ist schnell, und der Termin liegt vier Wochen vor meinem Start beim Metro Group Marathon Düsseldorf.“

Eine Äthiopierin ist im Rennen der Frauen wohl als Favoritin anzusehen: Tadelech Bekele ist mit einer Bestzeit von 68:38 Minuten die schnellste Läuferin im Feld. Doch es ist nicht so sehr ihr persönlicher Halbmarathon-Rekord, der sie in den Blickpunkt rückt. Die junge, erst 22-jährige Äthiopierin lief im vergangenen Oktober in Berlin eine absolute Weltklassezeit über 10 km. Bei den Asics Grand 10 war sie knapp geschlagene Zweite und erreichte das Ziel nach 30:38 Minuten. Damit wurde sie zur siebtschnellsten Läuferin aller Zeiten über diese Distanz. Nur 17 Sekunden fehlten zum Weltrekord. Angesichts dieses Leistungsvermögens über 10 km sollte sie sich am Sonntag über die 21,0975-km-Distanz weiter steigern können. Der Lauf wird ihr erstes Straßenrennen in diesem Jahr sein.

Sabrina Mockenhaupt könnte eine Podiums-Platzierung erreichen. Die 33-Jährige startete bereits dreimal beim Halbmarathon in Berlin. 2009 gewann sie das Rennen, im Jahr darauf lief sie auf Rang drei, doch 2011 stieg sie vorzeitig aus. „Abgesehen von meinem Ausstieg vor drei Jahren bin ich in Berlin bei allen meinen Rennen immer gut gelaufen. Deswegen freue ich mich auf den Sonntag. Ich glaube, dieses Jahr kann ein ganz gutes werden für mich. Ob ich das schon am Sonntag zeigen kann, müssen wir abwarten“, sagte Sabrina Mockenhaupt, die ihre Bestzeiten über 10 km (31:49), im Halbmarathon (68:45) und im Marathon (2:26:21) jeweils in Berlin aufstellte. „Am Sonntag würde mir eine 69er-Zeit wünschen.“

Für Sabrina Mockenhaupt wird der Halbmarathon am Sonntag der Frühjahrs-Höhepunkt auf der Straße sein. In Kenia hat sie sich auf dieses Rennen vorbereitet.

 

 race-news-service.com
 

author: GRR

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