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2007

Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die mit einem erhöhten Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie) einhergeht.

Laufsport und Diabetes mellitus – Dr. Dr. Lutz Aderhold – Folge 1 – Die Reihe der Medizin- und Sportmedizin-Informationen von German Road Races (GRR)

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Man unterscheidet zwei Diabetesformen: Typ-1-Diabetes beginnt meist in der Jugend und wird durch die Zerstörung der Insulin produzierenden Zellen verursacht sowie Typ-2-Diabetes, der meist ältere Menschen betrifft und auf einer zunehmenden Unempfindlichkeit der Zellen gegenüber Insulin beruht.

Glukose (Traubenzucker) ist der wichtigste Energielieferant für den Zellstoffwechsel, insbesondere das Gehirn ist auf die konstante Zufuhr von Glukose angewiesen (siehe Beitrag „Der Energiestoffwechsel"). Die Versorgung erfolgt über den Blutzuckerspiegel, der optimal zwischen 80 und 100 mg/dl liegt. Damit Glukose von der Zelle aufgenommen werden kann, ist das Hormon Insulin erforderlich. Wenn wir mit der Nahrung Kohlenhydrate aufnehmen, wird Insulin ins Blut abgegeben. Es verbindet sich mit den Insulinrezeptoren der Zellen und sorgt dafür, dass die Zellwände für die Glukose durchlässig werden. Insulin hat darüber hinaus auch Wirkungen im Fettstoffwechsel und die Verwertung von Aminosäuren. Das Insulin wird in den Langerhans´schen Inseln (auch Inselzellen oder Beta-Zellen) der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gebildet. Ein gesunder Erwachsener hat ungefähr eine Million Inselzellen.

Die Erkrankungshäufigkeit des Diabetes mellitus nimmt zu, insbesondere die Zahl der Typ-2-Diabetiker steigt an, was mit der Zunahme von Übergewicht, Bewegungsmangel und gesteigerter Lebenserwartung zusammenhängt. Der Gesamtdiabetikeranteil liegt in Deutschland bei vier Prozent. Aufgrund der unerkannten Fälle des lange beschwerdefrei verlaufenden Ty-2-Diabetes muss von einer Dunkelziffer in gleicher Höhe ausgegangen werden.

Ungefähr sechs Prozent der Diabetiker sind Typ-1-Diabetiker. Man geht davon aus, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, die durch Erbfaktoren und Virusinfektionen begünstigt wird. Bei der Autoimmunreaktion werden Antikörper gegen die Inselzellen des Pankreas gebildet, was zu einer Zerstörung dieser Zellen führt. Wenn 80% der Inselzellen verschwunden sind, treten die typischen Symptome des Diabetes auf.

Beim Typ-2-Diabetiker liegt eine angeborene oder erworbene Unempfindlichkeit gegenüber Insulin (Insulinresistenz) vor. Die Ursache kann in einer dauerhaft übermäßigen Nahrungszufuhr liegen, die zu häufig erhöhten Blutzuckerspiegeln führt. Als Folge kommt es zu einer Reduktion und verminderten Empfindlichkeit der Insulinrezeptoren auf den Körperzellen. Es wird zwar relativ viel Insulin ausgeschüttet, jedoch zu wenig um den Blutzuckerspiegel zu senken (relativer Insulinmangel). Durch die ständige Insulinproduktion erschöpfen schließlich die Inselzellen. Über 80% der Typ-2-Diabetiker sind übergewichtig. Kommen noch eine Fettstoffwechselstörung und Bluthochdruck (Hypertonie) hinzu spricht man vom Metabolischen Syndrom.

Neben den zwei Hauptformen gibt es noch eine Reihe von Sonderformen des Diabetes mellitus, wie z.B. als Folge einer Schädigung der Bauchspeicheldrüse (Entzündung, Tumor) oder in der Schwangerschaft.

Die Krankheitszeichen beim Diabetes hängen vom Grad des Insulinmangels und der Stoffwechselveränderungen ab. Typische Symptome sind: Durst, vermehrtes Wasserlassen, Müdigkeit, Juckreiz, Heißhunger, Sehstörungen und Infektanfälligkeit. Beim Typ-1-Diabetiker treten die Symptome meist sehr viel heftiger in Erscheinung. Ein durch extreme Blutzuckerwerte (400 – 1000 mg/dl) hervorgerufenes Koma (Coma diabeticum) kann durchaus das erste Anzeichen sein. Der Typ-2-Diabetes verläuft am Anfang häufig völlig beschwerdefrei und wird nicht selten bei einer Routineuntersuchung festgestellt.

Dr. Dr. Lutz Aderhold (wird fortgesetzt)
Verein zur Förderung des Ultramarathonlaufs in Deutschland
Ultramarathonlauf in Deutschland

author: GRR

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