Lauf-Maut: Der Tod der kleinen Läufe - Es brodelt in der Lauf-Szene - und der Verband hört weg! Auch die Märkische Oderzeitung (MOZ) aus Brandenburg schlägt nun Alarm ©Tangermünder Elbdeichmarathon
Lauf-Maut: Der Tod der kleinen Läufe – Es brodelt in der Lauf-Szene – und der Verband hört weg! Auch die Märkische Oderzeitung (MOZ) aus Brandenburg schlägt nun Alarm
Diese Überschrift hört sich schon bedrohlich an, aber sie ähnelt vielen Beiträge und Kommentaren, die German Road Races e.V. (GRR) in der Serie über die neue Gebührenordnung des DLV bisher veröffentlich hat.
Aber es hat sich inzwischen bereits bestätigt: Es ist wirklich nur ein Bruchteil von dem, was bislang bundesweit in den Laufmagazinen und Tageszeitungen publiziert wird.
Die zum 1. Januar 2016 beschlossene DLV-Gebühr für jeden Finisher ab Ü 18 bei deutschen Laufveranstaltungen schlägt in der Fachwelt hohe Wellen. Der Brandenburger Volkslaufwart erklärt, dass diese Entscheidung nicht demokratisch beschlossen wurde, sondern vom Präsidium durchgesetzt wurde.
Der Beitrag „Lauf-Maut: Der Tod der kleinen Läufe" aus der Märkischen Oderzeitung (MOZ) von Dorothee Torebko (vom 13. Januar 2015) ist in voller Länge unter diesem Link zu lesen:
"Lauf-Maut: Der Tod der kleinen Läufe"
und siehe auch zusätzlich den zweiten Beitrag in der Märkischen Oderzeitung (MOZ) von Britta Gallrein und Christian H (vom 10. Januar 2015):
"Lauf-Maut sorgt für Ärger"
Der DLV schweigt das Problem weitgehend tot.
Auf besondere Kritik ist in vielen Zeitungen und Lauf-Magazinen vor allem die Art, wie der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) mit der Einführung der DLV-Gebühr ab 2016 umgeht, stark kritisiert worden. Die „Macher" an der Basis, nämlich die Vereine und die Organisatoren der Lauf-Veranstaltungen vor Ort, wurden, wenn überhaupt, vielleicht noch über die regionalen Volkslaufwarte informiert.
Dies allerdings in der Form, dass der DLV-Verbandsrat im Juli 2014 diese Erhöhung beschlossen hat und dass diese nun über die Volkslaufwarte den Veranstaltern mitgeteilt werden soll. In einigen Fällen konnte diese Erhöhung zudem durch das zugleich übergesandte Urteil des Düsseldorfer OLG begründet werden. Die oftmals mit der Weitergabe überforderten Volkslaufwarte beließen es mit einer kurzen Information oder unterließen diese sogar.
Erst am 1. Oktober 2014 wurde über die DLV-Website mitgeteilt, dass der Bundesausschuss Laufen (BA Laufen), die von German Road Races vorgelegte Prioritätenliste akzeptiert habe. In dieser Presseverlautbarung stand zudem, dass die Landesverbände die Umsetzung vornehmen sollten, mit Beteiligung der Veranstalter bzw. Vereine.
Das war es dann aber auch schon in punkto Transparenz.
Weder auf der DLV-Website „leichtathletik.de" noch auf der dem DLV bzw. von der verbandseigenen Marketinggesellschaft betriebenen Website „Laufen.de" oder in der DLV-eigenen Fachzeitschrift „leichtathletik" wurde über die übermäßige Abzocke des Deutschen Leichtathletik-Verbandes informiert.
So lässt sich natürlich auch ein bedeutsames Thema unter den „Tisch kehren".
Aber damit wird es nicht besser und die Betroffenen, die Vereine und Organisatoren, die die Basisarbeit der breit gefächerten Laufszene machen, nämlich Läufe zu veranstalten und damit Leichtathletik zu praktizieren, werden immer kritischer und „böser". Nicht zuletzt weil sie der Meinung sind, der DLV und die Präsidenten der Landesverbände sind so weit entfernt von der Basis, dass sie gar nicht mehr registrieren, was sich „unten" abspielt.
Es besteht vor allem die Gefahr, dass sich viele kleine Veranstalter erst gar nicht mehr bei ihrem LV beschweren, weil man der Auffassung ist, dass es „doch nicht hilft". Und am Ende verschwinden diese kleinen Läufe von der Bildfläche oder melden diese Veranstaltungen künftig nicht mehr beim zuständigen Landesverband (LV) und damit beim DLV.
Der weitest gehende Schritt wäre allerdings, dass man sich auf breiter Front komplett vom DLV löst.
So macht letztlich der DLV die ehrenamtliche Arbeit vor Ort kaputt.
German Road Races e.V. (GRR) ist offenbar die einzige Institution, die ein Diskussionsforum darstellt bzw. zum Austausch unter den Veranstaltern einlädt. Insofern ist die Website www.germanroadraces.de zu einem Sachwalter der Interessen der Veranstalter – und der Läufer – geworden, weil man hier die Bedenken und Sorgen der Betroffenen aufgreift und nicht unter den „Teppich kehrt".
Aber auch immer mehr Läufer äußern sich kritisch zur „Lauf-Maut", zur „Melkmaschine Laufen", um noch die gemäßigten Formulierungen zu nennen. Schließlich wollen neben den Veranstaltern und Vereinen auch die Läufer wissen:
„Was passiert mit meinem Geld".
Horst Milde
Vorsitzender German Road Races e.V. (GRR)
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