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25
04
2007

Als Basismaßnahmen gelten eine Umstellung des Lebensstils mit Ernährungsumstellung und regelmäßiger körperlicher Aktivität.

Körperliche Aktivität als präventivmedizinischer Faktor – Dr. Dr. Lutz Aderhold

By GRR 0

Chronische Krankheiten verkürzen die Lebenserwartung und beeinträchtigen die Lebensqualität. Es kommt nicht darauf an, dem Leben mehr Jahre sondern den Jahren mehr Leben zu geben. Die Evolution hat uns auf körperliche Aktivität programmiert, nur bewegt sich der durchschnittliche Mensch heute immer weniger. Die Folge ist eine Zunahme von Bewegungsmangelkrankheiten.
Zwar hat jeder Angst vor Krebs, aber sehr viel häufiger sterben Menschen an kardiovaskulären Erkrankungen. Risikofaktoren sind körperliche Inaktiviät, Übergewicht, erhöhte Blutfette, Diabetes und psychosozialer Stress. Die verschiedenen Risikofaktoren sind pathophysiologisch miteinander verbunden.

Die Bedeutung der körperlichen Inaktivität wird dabei noch immer unterbewertet.

Als Basismaßnahmen gelten eine Umstellung des Lebensstils mit Ernährungsumstellung und regelmäßiger körperlicher Aktivität. Mehrere Studien haben gezeigt, dass zwischen dem Fitnesszustand und der kardiovaskulären Sterblichkeit eine umgekehrte Beziehung besteht. Durch körperliche Aktivität wird das Risiko für Schlaganfall, Lungenkrebs und Darmkrebs bei Männern sowie Brustkrebs bei Frauen gemindert.

Ein regelmäßig ausgeführtes Ausdauertraining hat vielfältige positive Auswirkungen

Was früher kaum für möglich gehalten wurde, auch ein Rückgang der Arterienverkalkung (Atherosklerose) ist möglich. Die früher empfohlene körperliche Schonung bei Herzinsuffizienz ist kontraproduktiv. Ein moderates Ausdauertraining nach individueller Belastbarkeit gehört heute zur Basistherapie der Herzinsuffizienz. Auch bei milderen Formen der Depression hat ein Ausdauertraining positive Wirkungen und ist mit den von Medikamenten vergleichbar, bei fehlenden Nebenwirkungen.

Sport und körperliche Aktivität sollte heute je nach individueller Belastbarkeit, die mit einer Fahrradergometrie bestimmt werden kann, wie ein Medikament zur Therapie und Prävention chronischer Erkrankungen eingesetzt werden.

Dazu genügt ein dreimaliges extensives, später auch mäßig intensives, Ausdauertraining pro Woche. Es sollten dabei schon 2 Stunden mit einem Energieverbrauch von ca. 800 kcal zusammen kommen. Die untere Belastung sollte bei 65% der maximalen Herzfrequenz liegen und 85% sollten im Gesundheitssport nicht überschritten werden.

Ein Problem dabei ist die Regelmäßigkeit, die einer gewissen Disziplin und Konsequenz bedarf. Hier muss aber auch eine Eigenverantwortung eingefordert werden. Von Nichts kommt eben Nichts. Schon indem man die alltäglichen Routineaktivitäten bewusst wahrnimmt, bringt man mehr Bewegung ins Leben. Das Auto stehen lassen und zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren. Die Treppe anstatt den Lift benutzen, sich im Garten betätigen und vermehrt Freizeitaktivitäten durchführen.

Der Vorteil von selbst gewählten Aktivitäten liegt in der besseren Compliance als bei „verordneten“ Sportprogrammen.

Ohne diesen aktiven Lebensstil verliert der Mensch ab dem 25. Lebensjahr ein Prozent an Muskelmasse jedes Jahr und Gelenk- und Rückenschmerzen kommen dann von ganz alleine. So hat regelmäßige körperliche Aktivität auch gegenüber Osteoporose eine wichtige präventive Bedeutung (siehe Beitrag „Sport und Bewegungstherapie zur Prävention und Behandlung der Osteoporose“). Bei Diabetikern kann durch ein Krafttraining zum Muskelaufbau die Insulinsensitivität der Muskulatur gesteigert und damit die Insulinresistenz verbessert werden.

Einem inaktiven Lebensstil wird heute schon im Kindesalter der Weg bereitet, dem muss auch durch mehr Bewegung und Sport in den Kindergärten und Schulen Rechnung getragen werden.

Dr. Dr. Lutz Aderhold 4/2007
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Marathonarzt Dr. Willi Heepe

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Dr. Thomas Bobbert

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