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23
08
2008

Von der Herstellung Ihres ersten Sportartikel an, war es die Idee von Ehepaar und Firmengründern Penny und Christian Eifrig „funktionale, praktikable und - ganz besonders - umweltfreundliche Outdoor- und Sportbekleidung zu entwickeln

KNÜTES Sportskollektion gewinnt mit deutscher Athletin Lena Schöneborn Gold im Modernen Fünfkampf in Peking – Historisch – Berlinerin Schöneborn gewinnt Modernen Fünfkampf – Erik Eggers im Tagesspiegel

By GRR 0

Berlin, 22.08.2008 – Im Track and Field-Trikot des deutsch-amerikanischen Textilherstellers KNÜTES gewinnt Lena Schöneborn bei Olympia in Peking überraschend Gold. Vielleicht lag es am neuen Outfit des Sponsors KNÜTES — auf alle Fälle ist dies die erste Medaille für deutscher Moderne Fünfkämpfer seit 72 Jahren.

Von der Herstellung Ihres ersten Sportartikel an, war es die Idee von Ehepaar und Firmengründern Penny und Christian Eifrig „funktionale, praktikable und – ganz besonders – umweltfreundliche Outdoor- und Sportbekleidung zu entwickeln“ und dies in beiden Heimatländern vor Ort in den USA und Deutschland erfolgbringend zu produzieren.

Diese Vision ging am heutigen Freitag in Peking bei der Olympiade 2008 mit der deutschen Athletin Lena Schöneborn aus Berlin im Modernen Fünfkampf an den Start.

Die KNÜTES Kollektion wird von Sportlern für Sportler entwickelt. Obwohl das Hauptgeschäft für KNÜTES seit einigen Jahren in der Herstellung von funktionale Outdoorbekleidung für Kinder liegt, haben sich die beiden Gründer nun auch an die heikle Produktion von Leichtathletik-Bekleidung aus atmungsaktivem und ultra-leichten Textil entschieden. Die Rechnung ging für Lena Schöneborn auf.

Im abschließenden 3000-m-Lauf baute Lena ihren Vorsprung erfolgreich aus und gewann mit 5792 Punkten vor der Briten Heather Fell (5752) und Europameisterin Victoria Tereschuk aus der Ukraine (5672).

KNÜTES ist ein deutsch-amerikanisches Familien-Unternehmen mit Sitz in beiden Länder in Deutschland und den USA. Penny (Smith) Eifrig ist gebürtige Amerikanerin und besitzt einen Magisterabschluss in Geschichte. Christian Eifrig ist der Sohn des kürzlich verstorbenen Olympischen Fackelträgers Siegfried Eifrig, der 1936 das olympische Feuer nach Berlin trug, und ist selbst ehemaliger Zehnkämpfer.

Christian Eifrig ist seit Jahren als Helfer und Mitarbeiter beim BERLIN-MARATHON tätig – er betreut und leitet jetzt den Souvenirverkauf. KNÜTES Produkte sind schon seit langem mit einem Verkaufsstand auf den Marathon-Messen in Berlin und New York City vertreten

Für nähere Informationen wenden Sie sich bitte an:

KNÜTES
Penny and Christian Eifrig

Knobelsdorffstr. 44
14059 Berlin, Deutschland

info@knuetes.com www.knuetes.com

KNUETES

Berlinerin Schöneborn gewinnt Modernen Fünfkampf
Die Berliner Studentin Lena Schöneborn holt in Peking das erste Olympia-Gold für Deutschland im Modernen Fünfkampf seit 72 Jahren – in einem hochumstrittenen Sport. Von Erik Eggers, Peking, im Tagesspiegel

Ihr Schritt wirkte langsam, in Wirklichkeit war er raumgreifend und lang. Jedenfalls hielt Lena Schöneborn ihren Vorsprung im abschließenden 3000-Meter-Lauf, 15000 Zuschauer im Olympic Sports Center Stadium feuerten sie dabei an. Sie war diejenige, die das Zielband riss, sie war die Olympiasiegerin im Modernen Fünfkampf.

„Ich bin überwältigt", sagte die 22-Jährige, „heute ist einfach alles perfekt gelaufen. 20 Athletinnen können eine Medaille gewinnen, aber meine Tagesform hat gestimmt."

Sie könne das große Medieninteresse und das Drumherum noch gar nicht fassen, sagte Schöneborn. „Das kommt im Modernen Fünfkampf nicht so oft vor." Sogar ihre Fingernägel, die verschiedene Nationalflaggen zierten, waren nun von Interesse. „Das mache ich, um mich mental für den Wettkampf zu präparieren."

Schlecht geschossen, gut gefochten

Schöneborn hatte den Wettkampf bald dominiert. Nach ihrem mäßigen 20. Platz beim Schießen (177 Ringe), das bereits um 9 Uhr begann, sprang sie als beste Fechterin des 36er-Feldes (28 Siege, sieben Niederlagen) bereits in der zweiten Disziplin an die Spitze des Feldes. Auf der 200 Meter langen Schwimmstrecke, dem dritten Akt, belegte sie den zehnten Rang (2:16,91 Minuten) und verteidigte ihren Vorsprung. „Ich schaue nie auf die Punktzahlen, ich konzentriere mich immer nur auf mich selbst", sagte die 22-jährige BWL-Studentin.

Aber unabhängig davon galt das Reiten erneut als Schlüssel. Hier spielen sich häufig wahre Dramen ab, wenn nämlich die zugelosten Pferde den Reiter nicht akzeptieren und Hindernisse verweigern.

Schöneborn zog das Los mit der Nummer 32, und das Pferd „Xingxing", was auf Deutsch so viel wie Sternchen heißt, brachte der Vize-Weltmeisterin von 2007 das nötige Glück. Nach wackeligem Beginn riss Sternchen zwar das dritte Hindernis, blieb aber dann fehlerfrei. Damit war die Berliner Studentin die beste Reiterin in der Spitzengruppe, während Eva Trautmann (Darmstadt) abgeschlagen auf dem 29. Platz landete.

Zweifelhafter Vorgänger

Ein sporthistorisches Datum ist dieser 22. August 2008 allemal. Schließlich hat seit 72 Jahren kein deutscher Fünfkämpfer mehr eine Medaille bei Olympischen Spielen gewonnen. Der letzte deutsche Olympiasieger 1936 in Berlin hieß Karl Herrmann Gotthard Handrick, doch war seine Biographie später kaum geeignet, Werbung für die Sportart zu betreiben.

Handrick nämlich gehörte als Jagdflieger zur berüchtigten Luftstaffel „Legion Condor", die kurz nach den Spielen 1936 das baskische Dorf Guernica bombardierte – der spanische Maler Pablo Picasso schuf bekanntlich ein Jahr später mit seinem Gemälde ein Andenken an diesen barbarischen Akt, das in der kollektiven Erinnerung weitaus länger überdauerte als die sportlichen Leistungen Handricks. Er war vergessen, als er 1978 starb.

Kanon des Militärs

Der Moderne Fünfkampf hat ohnehin seit dem Zweiten Weltkrieg mit einem Imageproblem zu kämpfen.

Die Genese dieser Sportart im Jahre 1912 nämlich entspringt den paramilitärischen Vorlieben ihres Schöpfers Pierre de Coubertin (1863-1937). Der französische Baron, der das Internationale Olympische Komitee 1894 aus der Taufe gehoben hatte, schwebte eine moderne Variante des antiken Pentathlon vor.

Die Kombination der fünf Sportarten Schießen, Fechten, Schwimmen, Reiten und Laufen entstammte damals dem Kanon des Militärs – kein Wunder, dass in den ersten Jahrzehnten vor allem Soldaten wie Handrick diese Sportart dominierten.

Nur noch ein Anachronismus? Fünfkampf auf der Streichliste

Was de Coubertin vor einem Jahrhundert als modern ansah, erscheint heute, da sich das Sportverständnis in den vergangenen 30 Jahren kolossal verändert hat, als Überbleibsel, als Anachronismus. Dem Vernehmen nach gehört der Moderne Fünfkampf zu jenen Sportarten, die für den Olympischen Kongress 2009 in Kopenhagen auf der Streichliste stehen.

Kein Wunder, dass der größte Lobbyist dieser Sportart, Klaus Schormann aus Darmstadt, energisch für eine Modernisierung eintritt. Als Präsident des Weltverbandes UIPM will er das Schießen möglichst bald mit dem Laufen kombinieren, um mit dieser Biathlon-Variante den Spannungsgrad zu erhöhen.

"Dieses Kind von Coubertin"

Lena Schöneborn sorgte am Freitag auch ohne diese Regeländerung für Spannung im Finale. „Sie ist eine wunderbare Botschafterin für unseren Sport, sie steht für einen fairen und sauberen Sport", sagte Schormann begeistert.

Und er sah mit dem spannenden Finale den Nachweis gelungen, dass die Tradition fortgesetzt werden muss: „Warum sollte dieses Kind von Coubertin nicht mehr im Mittelpunkt stehen?"

Erik Eggers im Tagesspiegel, Sonnabend, dem 23. August 2008

author: GRR

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