AIMS (Association of International Marathons and Distances Races) acquires original kilometre marker of the London Olympic Marathon 1908 - Photo: Distance Running - AIMS
Kilometerschild vom Olympischen Marathon von London 1908 gefunden – Historischer Fund soll ins Marathoneum nach Berlin! – DOSB Presse
In der sporthistorischen und sportmusealen Welt gilt er als sensationeller Fund: Eine Kilometermarkierung vom Marathonlauf bei den Olympischen Spielen 1908 in London soll demnächst dem Marathoneum Berlin, einer Fachabteilung des Berliner Sportmuseums im Olympiapark überreicht werden.
Dieses weit über 100 Jahre alte Schild ist deswegen sporthistorisch so wertvoll, weil es von dem ersten Marathon bei Olympischen Spielens stammt, der über die bis heute standardisierte Distanz von 42,195 km führte.
Wie es zum dem Fund gekommen ist?
Das Original wurde in einer Folge der BBC-Serie „Antiques Fernsehshow“ als „gusseisernes Wegweiser-Schild“ zur Begutachtung vorgestellt. Die Tafel war von einem englischen Laufenthusiasten und Sammler olympischer Erinnerungsstücke entdeckt worden. Schon während der Sendung regte er an, dass das „18-Meilen-Schild“ in ein Museum gehörte. Daraufhin setzte ein internationaler musealer „Wettlauf“ ein, den letztlich das Marathon-Museum in Berlin gewann.
Größter Fürsprecher und Initiator in der Sache war zunächst das Präsidium der Internationalen Marathonlaufvereinigung (AIMS), die über 450 Mitglieder in 120 Ländern vertritt. Sie unterstützt schließlich seit 1994 in Berlin das weltweit einzige „AIMS-Marathon-Museum of Running“ mit der jetzt geschützten Dachmarke „Marathoneum“.
Das Museum unterhält Sammlungsstücke auf über 300 laufenden Regalmetern in zwei Depoträumen, darunter sind Plakate, Kleidungsstücke, Preise, Medaillen sowie komplette Archivbestände, Nachlässe und Dauerleihgaben von Marathon-Experten und Marathon-Koryphäen, wie u.a. vom bisher einzigen deutschen Marathon-Olympiasieger Waldemar Cierpinski (1976 in Mexico City und 1980 in Moskau).
Die neue Wegmarkierung vom alten London-Marathon gilt jetzt als ein weiteres Prunkstück in der Berliner Museumslandschaft:
„Wir sind stolz, dass unsere Bestände jetzt bis in die Anfänge des olympischen Marathons der Neuzeit reichen“, sagt Horst Milde, ehrenamtlicher AIMS-Museum-Koordinator und Ehren-Race-Director des Berlin-Marathons, den er im Jahre 1974 begründet hat.
Gerd Steins als Präsident des Forums für Sportgeschichte, dem Förderverein für das Sportmuseum Berlin, ergänzt: „Das Marathoneum entwickelt sich durch die kontinuierlichen Zustiftungen nationaler und internationaler Provenienz zu einem herausragendem Kompetenzzentrum mit internationaler Ausstrahlung, das für die Sportmetropole Berlin und für Sportdeutschland ein wichtiges Aushängeschild der Sport- und Alltagskultur ist und daher ständiger politischer und administrativer Unterstützung bedarf.“
Mehr über das Marathonschild, die Aktivitäten des AIMS-Marathon-Museum of Running und des Sportmuseums Berlin auch im Internet unter: www.germanroadraces.de und https://sportmuseum.berlin.
Prof. Dr. Detlef Kuhlmann in der DOSB Presse