In London waren Kipsang und Kimetto noch gemeinsam am Start, in Rio dürfte das nicht der Fall sein. ©Virgin Money London Marathon
Kenianisches Olympia-Team für den Marathon in Rio de Janeiro ohne den Weltrekordler – Helmut Winter berichtet
Nicht ganz überraschend meldet die Nachrichtenagentur REUTERS, dass der amtierende Weltrekordler im Marathonlauf, Dennis Kimetto (KEN), nicht für das kenianische Team bei den Olympischen Spielen im August 2016 in Rio de Janeiro nominiert worden ist.
Auch seinen Vorgänger in Sachen Weltrekord, Wilson Kipsang, scheint das gleiche Schicksal zu ereilen.
Damit trägt der kenianische Verband neben ausbleibenden herausragenden Ergebnissen in der letzten Zeit auch der Tatsache Rechnung, dass beide Topläufer bei der WM 2015 im Sommer in Beijing ausstiegen und enttäuschten. Sie trugen somit maßgeblich zum Debakel der kenianischen Männer bei der WM bei.
In Bezug auf FloTrack war auch zu erfahren, dass beide Läufer wegen der zu erwartenden Hitze und Luftfeuchtigkeit auf einen Start in Brasilien verzichtet haben. Da sie sich damit auf einen der lukrativen Herbst-Marathonläufe konzentrieren könnten, ist diese Entscheidung sicher nur bedingt schwer gefallen.
Sicher ist die Nominierung von Eliud Kipchoge, der ohne Zweifel der aktuell beste Marathonläufer auf globaler Skala ist. Seine Vorstellung beim London-Marathon vor zwei Wochen war in allen Belangen überragend. Mit 2:03:05 verfehlte er dabei den Weltrekord von Dennis Kimetto (2:02:57) denkbar knapp.
Kipchoge dürfte von Stanley Biwott begleitet werden, der gleichfalls in London ein überragendes Rennen ablieferte. Zudem gewann er im November 2015 mit einem eindrucksvollen Finale den New York City Marathon.
Bei dem dritten Mann im Team sind die aktuellen Informationen unsicher, die Wahl scheint aber (etwas überraschend) auf Wesley Korir gefallen zu sein. Wesley gewann den Boston Marathon im Jahr 2012 bei brutaler Hitze und zeigte dort auch in diesem Jahr als Vierter eine gute Leistung.
Es gibt einige schnellere Läufer in Kenia als das Mitglied des kenianischen Parlaments, aber Korir ist ein Wettbewerbsläufer (ohne Tempomacher) und sehr Hitze resistent.
Wesley Korir, auch Schirmherr der „Nacht im Berlin-Grünauer Forst“, ist als dritter Starter im Marathon für das kenianische Team im Gespräch. (c) H. Winter
Bei den Frauen sind die London Marathon Siegerin 2016 Jemima Sumgong, die Chicago Marathon Siegerin 2015 Florence Kiplagat und die 2014 sowie 2015 New York City Marathon Siegerin Mary Keitany die erste Wahl.
Im Gespräch ist auch noch Joyce Chepkirui, die beim kürzlichen Boston Marathon Dritte wurde.
Helmut Winter