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02
01
2012

iWELT Marathon Würzburg - Kein Zuschuss: Marathon-Verein vom Stadtrat enttäuscht ©Würzburg Marathon

iWELT Marathon Würzburg – Kein Zuschuss: Marathon-Verein vom Stadtrat enttäuscht

By GRR 0

Wer einen Stadtmarathon laufen will, braucht nicht nur einen langen Atem – er muss mittlerweile ordentlich in die Tasche greifen: 100 Euro kosteten die letzten der 40 000 Startplätze für Berlin im nächsten Jahr, in München sind die Athleten mit 55 bis 75 Euro dabei.

Würzburg fällt da mit 40 bis 58 Euro (je nach Meldefrist) noch vergleichsweise preiswert aus – doch eine Verteuerung droht. Nicht zuletzt, so die Kritik der Marathonmacher, weil die Stadt Würzburg die Veranstaltung finanziell nicht unterstützt.

Dabei haben die ehrenamtlichen Organisatoren vom Stadtmarathon-Verein mit der Rückkehr zum Zweirunden-Kurs ihre Kosten schon gedrückt. Es macht einen Unterschied, ob eine 42-Kilometer-Schleife durch die Innenstadt abgesteckt und frei gehalten wird oder die 21-Kilometer-Halbmarathon-Runde – für Marathonis zweimal zu durchlaufen.

Doch auch für die Absperrung dieser „kurzen“ Strecke bezahlt der Marathon-Verein eine fünfstellige Summe an die Stadt. Und auch sonstige Kosten für Verpflegung, Zeitmessung, Marathonmesse und die ganze Organisation wollen finanziert sein.

Wenn dann wie zuletzt die Teilnehmerzahlen stagnieren oder zurückgehen, wird das finanzielle Risiko für den Marathonverein immer größer. Probleme, mit denen man nicht nur in Würzburg kämpft. In Regensburg wurde erst vor wenigen Wochen der Marathon 2012 abgesagt und die Marathon GmbH aufgelöst – wegen finanzieller Querelen. Für die an der Donau geplanten Bayerischen Marathon-Meisterschaften ist kurzfristig Würzburg eingesprungen. Hier findet der iWelt-Marathon am 20. Mai 2012 in seiner zwölften Auflage statt.

Die Laufveranstaltung am Main ist nach den Worten von Organisationschef Günter Herrmann in trockenen Tüchern. Doch warnte er die Läufer für das Jahr 2013 schon einmal vor: „Wir müssen wohl höhere Startgebühren erheben, um eine sichere Basis für die Zukunft des iWelt-Marathons zu haben.“ Maßgeblich dafür, dies sagte er jüngst in einer Pressekonferenz, sei die bisherige Weigerung der Stadt, den – aus seiner Sicht für Würzburg prestigeträchtigen – Event finanziell zu fördern.

Für die Haushaltsberatungen im November hatte der Marathonverein einen jährlichen Zuschuss von 15 000 Euro beantragt. Eine Mehrheit gab es im Stadtrat dafür nicht, auch nicht für eine geringere Summe. Stattdessen, so Sportreferent Muchtar Al Ghusain, habe man das Thema dem Sportbeirat übergeben.

Marathonchef Herrmann ist sauer. Während andere Vereine und Organisatoren von der Stadt unterstützt werden, gehe der Marathonverein leer aus – und nicht nur das: „Wir können die städtischen Gebühren bald nicht mehr schultern“, sagte er vor Presse und Sponsoren. Den Firmen dankte er für ihr Engagement.

Wären sie nicht an Bord, so Herrmann, wäre das Ereignis – neben dem Residenzlauf die größte Sportveranstaltung in Unterfranken – nicht denkbar. Der Vorsitzende verweist auf die Werbung, die sein Verein vielerorts für das touristische Würzburg macht. Umso mehr wurmt ihn die Ablehnung im Stadtrat. Vom Sponsoren-Plakat hat er die Stadt Würzburg jedenfalls zunächst mal entfernt.

Sportreferent Al Ghusain zeigte sich gegenüber der Main-Post bemüht, die Wogen zu glätten. „Die Stadt lässt den Marathon nicht allein“, meinte er auf Anfrage. Zur nächsten Sitzung des Sportbeirates im Januar habe man Marathonchef Herrmann eingeladen. Es sei wichtig, die Sache gemeinsam mit den Veranstaltern zu besprechen – auch, „um genauere Informationen zu erhalten, wie groß der Bedarf ist.“ Die Vertagung im Stadtrat war aus seiner Sicht „keine brüske Zurückweisung“.

Nach einer Empfehlung des Sportbeirates könne sich das Plenum erneut mit der Zuschussfrage beschäftigen.

Info und Anmeldung im Internet: www.wuerzburg-marathon.de

MainPost 30-12-2011 – Von Redaktionsmitglied Andreas Jungbauer

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