Schortens 1 - Kemboi, 2 - Chelimo, 3 Loitareng. - Für den sportlichen Höhepunkt sorgten einmal mehr die Weltklasseathleten aus Afrika, die im Hauptlauf über zehn englische Meilen antraten. Shadrack Kemboi aus Kenia, der, im Vorjahr den Streckenrekord in Schortens aufgestellt hatte, war mit starker Konkurrenz zur Titelverteidigung angereist. Gemeinsam mit seine LandsleutenStephen Chelimo und Gadengoi Loitareng attackierte er erneut die bestehende Bestmarke (45:23 Minuten). ©Schortenser Jever-Fun-Lauf
Internationaler Schortenser Jever-Fun-Lauf – Kemboi erneut eine Klasse für sich
Zum 25. Mal fand am Sonnabend, den 20. August in Schortens der Internationale Schortenser Jever-Fun-Lauf des Heidmühler FC statt.
Es gab Gewinner, wie Gerd Wolzen und die vielen anderen Sieger in den insgesamt zehn Wettläufen. Aber es gab auch Verlierer, wie die vier Sportler, die sich nicht ausreichend auf die sommerlichen Temperaturen eingestellt hatten und mit Kreislaufproblem ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten.
Sie bildeten die Ausnahme bei einer Großveranstaltung, die auch in diesem Jahr weit über zehntausend Zuschauer angelockt und die Organisatoren um Leiter Rudi Budweg an ihre Grenzen gebracht hatte. 2112 Starter wollten auf den verschiedenen Distanzen mitlaufen, einige, so wie Holger Schmack und Daniel Niebisch, nahmen gleich an drei Läufen über je fünf, zehn und 16 Kilometer teil.
Gerd Wolzen erlebte am Wochenende einen der schönsten seines Lebens. Der Leeraner feierte nicht nur seinen 28. Geburtstag, sondern pulverisierte vor tausenden Zuschauern seine persönliche Bestzeit über zehn Kilometer und gewann in 32:52 Minuten den Volkslaufauf beim Jever-Fun-Lauf in Schortens. Überglücklich fiel er in die Arme seiner Freunde, die im Ziel bereits warteten. Zwei Stunden später kamen auch seine Eltern.
Gemeinsam nahmen sie auf der Terrasse eines Restaurants Platz und guckten Weltklasseathleten zu, wie sie die Streckenbestzeit über zehn Meilen jagten.
Für den sportlichen Höhepunkt sorgten einmal mehr die Weltklasseathleten aus Afrika, die im Hauptlauf über zehn englische Meilen antraten. Shadrack Kemboi aus Kenia, der, im Vorjahr den Streckenrekord in Schortens aufgestellt hatte, war mit starker Konkurrenz zur Titelverteidigung angereist. Gemeinsam mit seine Landsleuten
Stephen Chelimo und Gadengoi Loitareng attackierte er erneut die bestehende Bestmarke (45:23 Minuten).
Zwar verpasste das Trio den ganz großen Triumph um ein paar Sekunden, Kemboi aber strahlte nach seinem Sieg in 46:50 dennoch. Er hätte gerne die Sonderprämie gewonnen, die Rudi Budweg ausgelobt hatte, sagte er nach dem Rennen, aber ihm sei es zu schwül für eine Bestleistung gewesen. Auch Chelimo (47:11) und Loitareng (47:14) konnten in der Abendluft keine Reserven mehr mobilisieren.
Absolut sehenswert war der Kampf um Platz vier. „Ich glaube, dass die Zuschauer hier voll auf ihre Kosten gekommen sind, sagte Rudi Budweg.
Letzlich mussten sich die deutschen Spitzenläufer Manuel Meyer, Marc Schulze, Hagen Brosius und Stefan Huber dem Tschechen Jan Kreisinger geschlagen geben.
Lokalmatador Stefan Immega (LG harlingerland) musste seinem hohen Anfangstempo am Ende Tribut zollen und wurde hinter Jaroslaw Cichocki Zehnter.
Als Gesamtelfte und damit schnellste Frau folgte ihm die Kenianerin Tambita Wambui (52:55), die ein einsames Rennen an der Spitze der weiblichen Starter gelaufen war. Sie distanzierte Penina Kigen (54:10) und die Polin Agnieska Ciolek (57:00) um über eine Minute. Sonja Hogestraat (LG Harlingerland) lief als beste Deutsche in 1:06:33 Stunden auf Rang sieben und damit in die Preisgeldränge.
Auch wenn Shadrack Kemboi und seine kenianischen Konkurrenten nach eigener Aussage mit der schwülen Luft zu kämpfen hatten, waren die Bedingungen am Abend in den Augen vieler Starter nahezu ideal. Kurz nach dem Beginn des Hauptlaufs waren die Temperaturen auf angenehme 20 Grad gefallen. Am Nachmittag hatte das Quecksilber noch 24,5 Grad Celsius angezeigt. „Der Klosterweg hat gekocht", fand Christiane Remmers, die um 18 Uhr beim Volkslauf über fünf Kilometer gestartet war, deutliche Worte für die drückende Hitze auf dem Asphalt.
Da sich auch der Wind gelegt hatte, klagten viele Läufer über Kreislaufprobleme. Noch schlimmer traf es die über 600 Teilnehmer am Volkslauf über zehn Kilometer, der um 16.15 Uhr begonnen hatte. Dutzende brachen im Ziel oder schon während des Laufs zusammen. Um sie kümmerten sich über 50 Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sowie zwei Notärzte. In vier Fällen war der Zustand der Patienten so kritisch, dass sie zur Weiterbehandlung ins Krankenhaus gebracht wurden, „Viele waren nach den Temperaturen der Vorwoche nicht ausreichend auf die Wärme eingestellt", sagt Sascha Südkamp, Bereitschaftsleiter des DRK.
Auch wenn die Veranstalter keine Schuld trifft – sie hatten mit ausreichende Wasserstellen vorgesorgt – werden diese Vorfälle Konsequenzen haben, kündigte Orga-Chef Rudi Budweg an. „Wir überlegen, den Lauf über zehn Kilometer im nächsten Jahr später zu starten", sagte er.
Etwas einfacher hatten es die jüngsten Teilnehmer, die den 25. Jever-Fun-Lauf ab 14.30 Uhr mit dem Bambini und den Schülerläufen eröffnet hatten. Mit 400 m beziehungsweise 1km waren die Distanzen, die sie auf der Menkestraße zurückzulegen hatten, deutlich kürzer. Stattdessen versagte hierbei die Startpistole ihren Dienst. Als Peter Torkler vor dem dritten Schülerlauf den Hebel zog, tat sich nichts.
Da die ersten dennoch losgerannt waren, pfiff er das komplette Feld kurzerhand zurück. Ein paar Minuten später klappte es dann doch noch zur Freude von Chris-Manuel Horn und Kristin Beyer (beide LG Wilhelmshaven). die dieses Wettrennen in ihrer Altersklasse gewannen.
Rudi Budweg