Das bis 2017 gewählte Präsidium der dvs (v.li): Prof. Hottenrott, Prof. Demetriou, PD Dr. Seidel, Prof. Thieme, Prof. Vogt und Prof. Hunger. ©dvs
Hottenrot bleibt Präsident der Sportwissenschaftler
Prof. Dr. Kuno Hottenrott (li.) wurde auf der Hauptversammlung der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) am 30. September in Mainz in seine zweite Amtszeit als Präsident des dvs wiedergewählt.
Hottenrott ist Hochschullehrer an der Martin-Luther-Universität und lehrt in den Bereichen Trainingswissenschaft, Sportmedizin und Sporternährung.
In seinem Grußwort zur Eröffnungsfeier des 22. sportwissenschaftlichen Hochschultages, in desssen Rahmen die Wahlen stattfanden, sagte Hottenrott: „Der diesjährige Hochschultag zeigt mit über 300 wissenschaftlichen Beiträgen sehr eindrucksvoll das große Potenzial der Sportwissenschaft und stellt die Bedeutsamkeit von Bewegung, Spiel und Sport für unsere Gesellschaft heraus“.
Wichtige Impulse und neue Erkenntnisse zu Bildung und Erziehung im und durch Sport, zum Schulsport und zur Sportlerausbildung, für die Gesunderhaltung, für Prävention und Therapie, für den Spitzensport und den Nachwuchsleistungssport und zu vielen weiteren Themen werden während der zweieinhalb Tage des dvs-Hochschultages präsentiert und diskutiert.
Vor dem Hintergrund der Bewerbung Hamburgs für die Ausrichtung der olympischen und paralympischen Spiele 2024/28 und den bestehenden Problemen in der Spitzensportförderung kritisierte Hottenrott die zunehmende Zentralisierung und Monopolisierung im Leistungssport auf wenige Einrichtungen und forderte die stärkere Einbindung sportwissenschaftlicher Expertise bei der Neuausrichtung der Spitzensportförderung. Auch mahnte er die unzureichende Mittelvergabe für die Leistungssportforschung durch das BMI an.
Nur etwa zwei Prozent der BMI-Mittel würden derzeit für die universitäre Leistungssportforschung zur Verfügung gestellt.
Hottenrott sagte: „Sind olympische Erfolge weiter ein sportpolitisches Ziel in Deutschland, dann ist dazu auch eine innovative Leistungssportforschung verbunden mit einer höheren Mittelzuweisung an das Bundesinstitut für Sportwissenschaft dringend erforderlich“. Dieser Appell war an den Bundesminister des Inneren und Schirmherrn des Sportwissenschaftlichen Hochschultages Thomas de Mazieré gerichtet, der in seinem persönlichen Grußwort die hohe Bedeutung der Sportwissenschaft für den olympischen und paralympischen Sport herausstellte, aber leider nicht in Mainz vor Ort sein konnte.
Neben Prof. Dr. Kuno Hottenrott wurden Prof. Dr. Ina Hunger (Göttingen), Vizepräsidentin Bereich Bildung, PD Dr. Ilka Seidel (Leipzig) Vizepräsidentin Leistungssport, Prof. Dr. Lutz Thieme (Remagen) Vizepräsident Finanzen und Prof. Dr. Lutz Vogt (Frankfurt) Vizepräsident Bewegung & Gesundheit ebenso in das dvs-Präsidium wiedergewählt. Neu hinzu kommt Prof. Dr. Yolanda Demetriou (München) als Nachwuchs-Vizepräsidentin, sie folgt auf Prof. Dr. Henning Plessner (Heidelberg), der nach vierjähriger Amtsperiode nicht mehr zur Wahl stand.
Das neu gewählte Präsidium hat sich für die kommenden zwei Jahre viel vorgenommen. So soll bereits im Frühjahr der 3. Interdisziplinären dvs-Experten/innenworkshop zum Thema „Olympischer Spitzensport in Deutschland in der Krise?“ ausgerichtet und gemeinsam mit dem Fakultätentag Sportwissenschaft ein Kerncurriculum Sportwissenschaft (Bachelor) erarbeitet werden.
Des Weiteren steht auf der Agenda eine Überarbeitung zum Memorandum Sportwissenschaft und das Präsidium möchte dazu beitragen, dass sich die Sportwissenschaft noch mehr als bisher in gesellschaftlich relevante Themen und in die politische Öffentlichkeit einbringt.
Quelle: dvs
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