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31
03
2017

37. Berliner Halbmarathon

Homiyu Tesfaye geht auf Risiko, Philipp Pflieger peilt Bestzeit beim 37. Berliner Halbmarathon 2017 an

By GRR 0

Ein spannendes Rennen kündigt sich beim Berliner Halbmarathon auch aus deutscher Sicht im Männerrennen an.

Während Homiyu Tesfaye (Eintracht Frankfurt) am Sonntag auf volles Risiko laufen will, peilt Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) eine persönliche Bestzeit an. Der 23-jährige Tesfaye, eigentlich ein 1.500-m-Spezialist, lief bisher erst einen Halbmarathon. Dabei erreichte er vor fünf Jahren bei den Deutschen Meisterschaften Rang sechs in 67:17 Minuten.

Das ist eine Sekunde langsamer als der Frauen-Streckenrekord beim Berliner Halbmarathon. Der 29-jährige Pflieger, der im vergangenen Jahr beim Olympia-Marathon als bester deutscher Läufer Rang 55 belegte, erreichte vor zwei Jahren 63:51.

Bereits 2016 startete Philipp Pflieger beim Berliner Halbmarathon und belegte in dem internationalen Topfeld Rang 16 in 64:58 Minuten.
Das reichte damals als Leistungsnachweis für die Olympia-Nominierung, so dass er das Minimalziel erreichte. Doch dieses Mal geht er wesentlich optimistischer ins Rennen als noch 2016. Die Voraussetzungen sind jetzt viel besser, denn er blieb von Verletzungen verschont.

Probleme im Sprunggelenk und später an der Patellasehne hatten ihn ab Spätherbst 2015 bis weit ins Olympiajahr hinein behindert.

„Ich konnte jetzt sehr gut trainieren und hatte keinerlei Probleme“, sagt Philipp Pflieger, dessen Trainingsergebnisse deutlich besser sind als noch im vergangenen Jahr. „Ich fühle mich gut und habe eigentlich Lust, etwas zu riskieren. Aber der Berliner Halbmarathon ist natürlich nicht mein Frühjahrs-Höhepunkt. Denn ich laufe in drei Wochen den Hsapa Marathon Hamburg“, sagt Philipp Pflieger, der daher etwas vorsichtiger ins Rennen gehen wird. „Ich denke, ich laufe die ersten zehn Kilometer in etwa 30:00 Minuten und dann sehe ich was in der zweiten Hälfte geht.“

Ein 30-Minuten-Tempo läuft immerhin auf eine Zeit um 63:15 Minuten hinaus.

Deutlich schneller will Homiyu Tesfaye ins Rennen gehen.

„Ich will mit den Jungs mitlaufen – und zwar ganz vorne“, kündigte er mutig an. Die kenianischen Favoriten peilen eine Zeit von unter einer Stunde an. Es wäre eine Sensation, wenn Tesfaye halbwegs mithalten könnte und dann ohne einen größeren Einbruch im Bereich von 61:00 Minuten ins Ziel käme.

„Von meinem Training her denke ich, dass eine Zeit zwischen 61 und 62 Minuten möglich ist“, sagte er. Selbst eine Zeit unter 62 Minuten wäre eine erstaunliche Leistung, die in diesem Jahrtausend noch kein anderer deutscher Läufer erreicht hat.

Der deutsche Rekord von Carsten Eich, den er 1993 in Berlin aufstellte, steht bei 60:34.

Es wäre allerdings nicht die erste Überraschung von Homiyu Tesfaye bei einem Straßenlauf. Beim Paderborner Osterlauf gewann er 2015 sensationell über 10 km in 27:54 Minuten. Damit wurde Tesfaye auf Anhieb zum drittschnellsten deutschen Läufer aller Zeiten über diese Strecke

2010 war er als Flüchtling aus Äthiopien gekommen und hatte einen Asylantrag gestellt,
ein Jahr später tauchte er in Frankfurt bei Wolfgang Heinig auf und trainierte seitdem bei dem damaligen Bundestrainer. Der Coach führte ihn über 1.500 m an die internationale Spitze heran.

Doch im vergangenen Jahr kam Tesfaye nicht mehr an seine Topleistungen heran und trennte sich zudem von seinem Trainer. Daher ist etwas Skepsis angebracht vor dem Berliner Halbmarathon.

race-news-service.com

Männer

Gilbert Masai KEN 59:31
David Kogei KEN 59:46
Daniel Chebii KEN 59:49
Simon Tesfay ERI 61:00
Temesgen Daba ETH 61:08
Patrick Stitzinger NED 62:42
Philipp Pflieger GER 63:51
Julien Lyon SUI 63:56
Marcel Bräutigam GER 65:06
Homiyu Tesfaye GER 67:17
 

author: GRR

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