HEUTE: Geheimnisvolle Orte - Kienbaum - Die Weltmeisterschmiede in der Mark - Dienstag, dem 08.09.2015 um 20:15 Uhr im RBB ©Horst Milde
HEUTE: Geheimnisvolle Orte – Kienbaum – Die Weltmeisterschmiede in der Mark – Dienstag, dem 08.09.2015 um 20:15 Uhr im RBB
Der Film zeigt die Geschichte des Ortes vom Beginn der 1950er Jahre bis heute. Gut getarnt im Wald, nahe dem Liebenberger See, lag eines der großen Geheimnisse des DDR Sports.
Die unterirdische Trainingsanlage des DDR Leistungssportzentrums Kienbaum. Strenger bewacht waren nur die innerdeutsche Grenze oder abgeschirmte militärische Objekte. Heute befindet sich hier das Bundesleistungszentrum.
Von Aufklärungsflugzeugen aus, sah man nichts weiter als einen grünen Hügel, daneben normale Sportstätten. Doch dieser Hügel verbarg eine einzigartige unterirdische Trainingsanlage, mit der die Leistung der Athleten auf "natürliche Weise" hochgeschraubt wurde, um bei internationalen Wettbewerben die begehrten Medaillen zu erringen.
Aus einem einstigen Erholungsheim der DDR-Regierung wurde schnell eine Trainingsstätte. Fast alle Olympiasieger und Weltmeister der Sommersportarten wurden hier im Laufe der Jahrzehnte ausgebildet.
Auf dem Gelände der einstigen DDR-Sportkaderschmide befindet sich heute das Bundesleistungszentrum Kienbaum, modernste Trainingsstätten sind in den vergangenen Jahren hinzugekommen.
Der Film gewährt umfassenden Einblick hinter die Kulissen dieser "Kaderschmiede" für Weltmeister und Olympiateilnehmer.
Die einstige unterirdische Trainingsanlage aus DDR-Zeiten ist heute als eine Art Museum erhalte. Hier wurden die Athleten seinerzeit auf Luftdruckverhältnisse in etwa 3000 Metern Höhe vorbereitet. Die gesamte Überwachungsanlage von damals funktioniert noch immer, die Robotron Computer, die alten Monitore, die Mikrophone, die Kopfhörer, alles wäre sofort einsatzbereit.
Für heutige Weltmeister und Olympiasieger ist dies natürlich keine Option. Der Film zeigt einige von ihnen in ihren heutigen hochmodernen Trainingseinrichtungen.
Film von Anne Worst.
Quelle: rbb
(Erstausstrahlung am 08.09.2015/rbb)
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Kienbaum – das Bundesleistungszentrum in Deutschland
Kurze Chronik zum Sportzentrum Kienbaum
um das Jahr 1400
Der Name „Kynbom“ taucht in alten Chroniken auf mit dem Wahrzeichen des Dorfes: der knorrige „Kynbom“
1400 – 1600
Entwicklung zu einem Dörfchen mit 120 Einwohnern, die Ackerbau und Bienenzucht betrieben. Das Dorf wurde 2-mal durch Brände völlig vernichtet und jedes Mal wieder aufgebaut.
zu Beginn des 20 Jh.
Aus der „Liebenberg-Mühle“ entstand eine Sägemühle, deren Betrieb bald wieder eingestellt wurde. Die alten Gebäude wurden dann durch die Dorfarmen bewohnt.
Während der Weltkriege
Nutzung der Räume als Munitionsfabrik zur Herstellung von Granaten.
1945
Enteignung des Besitzers und Demontage der Maschinen
bis 1948
Stand die Anlage leer. Später entschied man sich ein Erholungsheim zu Bauen.
17. September 1949
Einweihung des Erholungsheimes, welches vorrangig für Künstler, Wissenschaftler und Staatsfunktionäre zur Verfügung stand.
im Jahr 1951
Anlässlich der Weltfestspiele weilten in Kienbaum bereits die ersten nationalen und internationalen Sportdelegationen.
1952
Kam es zur Funktionsänderung des Erholungsheimes als Sport- und Trainingsstätte Kienbaum.
1955
Wurde Kienbaum zu einer Leistungssportschule des DTSB (Deutscher Turn- und Sportbund) der DDR.
in den 60er Jahren
Start eines umfangreichen Bauprogramm mit dem Bau von Sporthallen, Sportplätzen und Versorgungseinrichtungen.
1979
Wurde die Unterdruckkammer zur Simulierung von Höhentrainingsbedingungen bis 4000m Höhe in Betrieb genommen.
1985
Fertigstellung eines zweiten separaten Komplexes mit Unterkünften, Sportanlagen und Versorgungseinrichtungen – Kienbaum 2.
bis 1990
War Kienbaum ein Sport- und Trainingsbetrieb für den Leistungssport. Viele der erfolgreichen Leistungssportler der DDR in den Sportarten Leichtathletik, Kanurennsport, Turnen, Handball, Volleyball und Radsport weilten in Kienbaum zur Vorbereitung auf die Olympischen Spiele, Welt- und Europameisterschaften usw.
31. Dezember 1990
Einstellung des Trainingsbetriebes unter Regie des DTSB der DDR.
1. Halbjahr 1991
Aufrechterhaltung des Trainings- und Sportbetriebes in Zusammenarbeit des DSB (Deutscher Sportbund, jetzt DOSB) und des DTSB in Liquidation.
15. Juni 1991
Gründung des Trägervereins „Sportzentrum Kienbaum e.V.“. Übernahme von 40 Mitarbeitern und Weiterführung des Sport- und Trainingsbetriebes für den Leistungssport.
1992 – 1995
Zähes Ringen zwischen dem Land Brandenburg und dem Bundesministerium zur Klärung der Eigentumsverhältnisse und der weiteren Finanzierung zur Betreibung des Sportzentrums.
September 1995
Liegenschaften des Sportzentrums gehen in das Eigentum der Bundesrepublik Deutschland über.
Ende 1995
Übernahme des Sportzentrums Kienbaum in das Stützpunktsystem des deutschen Leistungssportes und damit erhalt einer jährlichen Förderung durch das Bundesministerium des Innern.
Juni 1996
Erarbeitung einer ersten Bestandsaufnahme und eines ersten Konzeptes zur Werterhaltung und zum Neubau von Sportstätten und Unterkünften in Abstimmung zwischen BMI und DOSB.
ab 01. Januar 1997
Definierung als sportartenübergreifendes Bundesleistungszentrum (BLZ) mit den Hauptnutzern:
- Leichtathletik
- Tischtennis
- Kanu
- Triathlon
- Turnen
- Behindertensport
- Eisschnelllauf
- Volleyball
- Schlittensport
-
Bob- und Bogenschießen
1997
Baubeginn eines neuen Heizhauses zur Umstellung von Kohle auf Gas.
Das BLZ Kienbaum wird mehr und mehr integrierter Bestandteil bei der Planung und Durchführung von Trainingsmaßnahmen der Spitzensportverbände.
01. Januar 1998
Wurde das umgebaute Heizhaus fertig gestellt und es erfolgte die Umstellung von unrentabler Kohle auf umweltfreundliches Gas.
März 1998
Erstellung einer konkreten Zielplanung zu Bau- und Sanierungsmaßnahmen durch Architekturbüros.
03. November 1999
Besuchte der damalige Innenminister Herr Otto Schily zum Spatenstich für den Baubeginn nach Zielplanung.
Mai 2000
Konnte der erste Bauabschnitt mit der Fertigstellung von 5 neuen Wohnpavillons abgeschlossen werden.
Mai – Juli 2000
Konzentrierte Vorbereitung der Leichtathleten, Kanuten, Turner und vieler anderer Sportler auf die Olympischen Spiele und die Paralympics in Sydney.
18. Juni 2001
Fertigstellung des zweiten großen Bauabschnitts mit der Übergabe der neuen Dreifeldhalle.
24. April 2002
Übergabe der sanierten Wohnunterkünfte Kienbaum 2 (3. Bauabschnitt) im Beisein der damaligen Staatssekretärin Frau Zypries.
2002 – 2004
Weiterführung der Bauarbeiten zum 3. Bauabschnitt, dem Neubau eines Kanuzentrums und der Finnischen Sauna und die Sanierung der Gerätturnhalle.
01. Januar 2003
Das BLZ Kienbaum wurde an das öffentliche Wasser- und Abwassernetz angeschlossen.
Mai – Juli 2004
Viele Sportler bereiten sich in Kienbaum wieder konzentriert auf die Olympischen Spiele und die Paralympics in Athen vor.
Oktober 2004
Fertigstellung des 4. Bauabschnitts mit der Übergabe eines neuen Kraftraumes im Bereich Kienbaum 1.
November 2004
Abschluss des 6. Bauabschnitts mit der Übergabe der sanierten Mehrzweckhalle (jetzt Ballspielhalle 2).
01.Oktober 2005
Feierliche Übergabe des sanierten Küchen- und Tagungsgebäudes (7. Bauabschnitt) im Beisein vieler Olympiasieger und Weltmeister.
30. November 2006
Wurde die Schwimmhalle nach ihrer Sanierung wieder in Betreib genommen.
01. August 2007
Fertigstellung der überholten Leichtathletik-Anlage im Bereich Kienbaum 2 mit dem gleichen blauen Tartanbelag wie im Berliner Olympiastadion.
Mai 2008
Wurde die neue Kanustrecke in Betrieb genommen.
Juni – August 2008
Vorbereitungsmaßnahme der deutschen Topathleten auf die Olympischen Spiele und die Paralympics in Peking.
14. Juli 2009
Einweihung der Kältekammer.
12. August 2009
Besuch des damaligen Verteidigungsminister Dr. Franz Josef Jung, anlässlich der Vorbereitung der deutschen Leichtathleten auf die Heim-Weltmeisterschaft in Berlin.
November 2009
Fertigstellung der Sanierung, nach energetischen Maßnahmen, des Mehrzweckgebäudes im Bereich Kienbaum 2 mit mehreren Seminarräumen und dem Sportsaal.
19. Juli 2010
Übergabe zwei neuer Wohnpavillons (9. Bauabschnitt) und
Verleihung des Sonderpreises „gelebte Einheit“ und „ausgewählter Ort 2010“ durch die Bundeskanzlerin Angela Merkel.
05.Oktober 2010
Fertigstellung des 10. Bauabschnitt mit der Übergabe der neuen Dreifelderhalle (Ballspielhalle 3) mit einer Höhe 12,5 m.
Mai 2011
Fertigstellung des neuen Verwaltungsgebäudes (12. Bauabschnitt) mit den Büroräumen der neuen Rezeption und Verwaltung von Kienbaum und weitere Unterkünfte und Seminarräume.
15. Juni 2011
20-jähriges Bestehen des Trägerverein Bundesleistungszentrum Kienbaum e.V.
September 2011
Übergabe der neuen Ballspielhalle 4 (11. Bauabschnitt) im Bereich Kienbaum 2 mit einem neuen Kraftraum. Umzug der Sportschule der Bundespolizei nach Kienbaum.
5. Juli 2012
Innenminister Dr. Hans-Peter Friedrich verabschiedet anlässlich des traditionellen Sommerfestes Deutschlands Olympioniken nach London. Erstmals wird der neu geschaffene Kienbaum-Award vergeben, den die Hammerwerferin Betty Heidler erhält
23. Juli 2013
Führungswechsel im Vorstand des Trägervereins BLZ Kienbaum. DOSB-Leistungssportdirektor Bernhard Schwank übernimmt die Amtsgeschäfte von Dr. Hans Georg Moldenhauer, der sich nach 16-jähriger Tätigkeit aus Altersgründen ins Privatleben zurückzieht und auf Beschluss der Mitgliederversammlung zum Ehrenpräsidenten ernannt wird. Außerdem fand die Einweihung des dynamometrischen Messplatzes im Erweiterungsanbau des Wurfhauses sowie die Inbetriebnahme des Blockheizkraftwerks statt, ebenfalls die Grundsteinlegung für eine neue Turnhalle
Quelle: Kienbaum – das Bundesleistungszentrum in Deutschland