"Ein genialer Traumtag für den deutschen Skilanglauf", befand Bundestrainer Jochen Behle nach dem Gewinn von Gold und Silber am heutigen, wieder sonnigen, Wettkampftag
Gold im Teamsprint der Langläuferinnen – Olympiasilber für Teichmann und Tscharnke
Acht Jahre nach dem letzten Triumph bei Olympischen Spielen liefen Evi Sachenbacher-Stehle und Claudia Nystad zur Goldmedaille für Deutschland.
Das deutsche Duo, das bereits 2002 Gold und 2006 Silber mit der Staffel geholt hatte, siegte in der Loipe von Whistler mit 0,6 Sekunden Vorsprung vor Schweden. Russland hat Bronze gewonnen.
Zwei Tage nach dem Silberlauf von Tobias Angerer hatte es das deutsche Duo trotz eines Sturzes von Sachenbacher-Stehle im Halbfinale souverän in den Endlauf geschafft. Im Finale drehten die beiden Deutschen richtig auf. Sachenbacher riss nach einem Sturz zu Beginn taktisch klug eine Lücke. So kämpften von Beginn an nur noch vier Teams um die drei Medaillen.
Nach dem Zieleinlauf rannte Sachenbacher-Stehle mit einem glücklichen Lächeln durch den Zielraum: "Das ist vielleicht geil, das hättet ihr nicht gedacht." Nystad hob ihre Kollegin hoch: "Gold – das ist Wahnsinn. Wir haben perfekt harmoniert. Ich habe auf der Zielgerade alles gegeben, war fix und fertig – aber es hat gereicht."
Auch Bundestrainer Jochen Behle war nicht mehr zu halten: "Das ist höchst sensationell. Die Mädels haben einfach alles richtig gemacht, was man richtig machen kann." Er lobte Sachenbacher-Stehle für eine "Superleistung" und Nystad für ihre Nervenstärke: "Sie hat eine unglaubliche Ruhe ausgestrahlt und das Ding durchgezogen."
Für die deutsche Olympiamannschaft war es vierte olympische Goldmedaille überhaupt für den deutschen Skilanglauf nach zweimal Staffelgold der Frauen 1980 und 2002 sowie dem 10-km-Triumph 1980 von Barbara Petzold.
Olympiasilber für Teichmann und Tscharnke
Knapp eine halbe Stunde nach dem Goldlauf der Frauen haben Axel Teichmann und Tim Tscharnke im olympischen Teamsprint die Silbermedaille gewonnen.
"Ein genialer Traumtag für den deutschen Skilanglauf", befand Bundestrainer Jochen Behle nach dem Gewinn von Gold und Silber am heutigen, wieder sonnigen, Wettkampftag. "Mir geht es gut", sagte Axel Teichmann im Ziel etwas wortkarg, "aber ich kann gerade mal keine Plattitüden bedienen." Tscharnke dafür schwärmte: "Es ist ein Riesengefühl, auf dem Podium zu stehen." Der junge Tim Tscharnke kam anstelle des nach den 30 km erschöpften Silbermedaillengewinners Tobias Angerer zum Einsatz.
Es war die dritte Medaille für die deutschen Langläufer bei den Winterspielen von Vancouver. Insgesamt bedeutete Platz zwei für Teichmann und Tscharnke die 21. Medaille für das deutsche Olympiateam in Vancouver.
Und es war das vierte Silber der Geschichte. Zuvor hatte es dreimal Platz zwei gegeben: Angerer in Vancouver, Peter Schlickenrieder 2002 in Salt Lake City und Gert-Dietmar Klause 1976 in Innsbruck.
Quelle: DOSB