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Gegenwind für DLV-Pläne – Offener Brief an die Landesverbände. Hartmut Kleimann in der Neuen Westfälischen Zeitung
Paderborn. Für die Leichtathletikvereine und Veranstalter von Laufveranstaltungen wird es jetzt langsam ernst. Bekanntlich hat sich der Deutsche Leichtathletik Verband (DLV) dazu entschlossen, fortan auch bei Volksläufen die Gebühr pro Teilnehmer auf einen Euro zu erhöhen.
Dieser Beschluss hat zu einem empörten Aufschrei in der Laufszene sowohl bei den Aktiven, als auch bei den Veranstaltern gesorgt.
Viele vor allem kleine Vereine sehen sich angesichts so hoher Abgaben in ihrer Existenz bedroht. Eine andere Möglichkeit wäre es, die Gebühr auf das Startgeld zu schlagen, was wiederum den Aktiven überhaupt nicht gefällt.
Ein besonders großer Kritikpunkt ist die Tatsache, dass sich der DLV bisher noch nicht dazu geäußert hat, was mit den Mehreinnahmen passieren soll. Auf seiner jüngsten Sitzung hat sich der Vorstand von German Road Races e.V. (GRR) entschlossen, möglichst flächendeckend alle Landesverbandsvorsitzenden in einem offenen Brief zum Umdenken zu bewegen.
Sascha Wiczynski (Salzkotten Marathon) hat sich gemeinsam mit Michael Brinkmann (Volksbank Münster Marathon) an die Vorsitzenden der Landesverbände Niederrhein (Präsident Franz-Josef Probst) und Westfalen (Vizepräsident Leichtathletik Hans-Gerhard Schulz) gewandt.
„Ziel ist es, den DLV zu einem Kompromiss zu bewegen", sagt Sascha Wiczynski. Die Verantwortlichen sollen davon überzeugt werden, dass es Sinn mache, „auf dem Weg zu einem Euro als Gebühr noch einen Zwischenschritt einzulegen."
Immerhin habe auch die Leichtathletik in den letzten Jahren davon profitiert, dass die Zahl an Veranstaltungen und die der Aktiven stetig gestiegen ist. „Wir als Verein German Road Races sind nah dran am Läufer und nah dran am Veranstalter. Das Frustpotenzial ist sehr hoch und Überreaktionen können Kettenreaktionen auslösen, die dem Laufsport absolut abträglich sind", so Brinkmann und Wiczynski unisono.
Die Initiatoren des Briefes bestehen vor allem auf den klaren Hinweis, „wie die Zusatzeinnahmen Läufern und Veranstaltern letztendlich zugute kommen, beziehungsweise wie diese vom DLV verwendet werden sollen.
Das würde zeigen, dass man die Menschen und die Kritik ernst nimmt und ihnen aufzeigt, dass es für eine Abgabe auch eine Gegenleistung gibt."
Die Aktion scheint jetzt bereits erste Früchte zu tragen, denn zumindest Niederrhein-Chef Franz-Josef Probst hat sich positiv für eine weitere Gesprächsrunde ausgesprochen.
Hartmut Kleimann in der Neuen Westfälischen Zeitung – Freitag, dem 16. Januar 2015
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