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2012

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Frust und Schmerzen einfach davon laufen

By GRR 0

 Stress und seelische Probleme sind für rund ein Drittel der hessischen Erwerbstätigen die Ursache für deren Rückenbeschwerden.

In einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) wurde diese Einschätzung der hessischen Berufstätigen ermittelt. Was ganz aktuell für viele Hessen gilt, hatte sich bereits 2011 in einer bundesweiten Gesundheitsstudie unter Beschäftigten eines Dienstleistungsunternehmens herausgestellt: Der Zusammenhang zwischen seelischem Wohlbefinden und Rückengesundheit.

Von 2.735 befragten Mitarbeitern gaben zwar zwei Drittel an, psychisch gesund zu sein, ein Drittel schätzte die eigene seelische Verfassung indes als „nicht gut“ ein. Unter den Befragten in schlechterer Verfassung war der Anteil der Teilnehmer mit Rückenbeschwerden doppelt so hoch, wie bei den weniger Beanspruchten. Jeder Dritte der seelisch belasteten Beschäftigten litt unter Rückenbeschwerden, während bei den Gesunden "nur" ein Sechstel der Befragten Rückenbeschwerden zeigte.

Klar sei, so heißt es in der Auswertung der Studie, dass die Gründe für psychische Belastungen der Menschen individuell verschieden seien und nicht nur von der familiären Situation oder dem Umfeld im Job abhingen. Auch die persönliche Einstellung zu bestimmten Lebensumständen beeinflusse das seelische Wohlbefinden. Einen Faktor würden jedoch die meisten Menschen verkennen, der aber nachweislich alle Menschen glücklicher mache und zugleich bestehende Rückenprobleme günstig beeinflusse: Die Zahl der zurückgelegten Schritte pro Tag.

Nadine Langguth, Psychologin vom Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt am Main, hat in einer Studie 2010 mit Jugendlichen aufgezeigt, dass deren depressive Stimmung abends abgenommen hat, wenn sie an diesem Tag mehr Schritte zurückgelegt haben als gewöhnlich. „Studien aus den USA bestätigen diese Ergebnisse auch für Erwachsene“, sagt Langguth.

Zudem sei es wertvoll, für seine Bewegungszeit gezielt Strategien zu entwickeln, empfiehlt Professorin Caterina Gawrilow, Psychologin an der Goethe-Universität in Frankfurt. „Es ist doch das Ziel vieler Menschen, sich mehr zu bewegen, es aber in die Tat umzusetzen ist schwer. Studien belegen aber, dass es mit den richtigen Methoden gelingt“, sagt Gawrilow. Die richtigen Methoden seien das sogenannte „mentale Kontrastieren“ und die „Wenn-Dann-Pläne“. Man müsse sich im Klaren sein, welche Hindernisse einem bewegten Leben im Weg stehen, dann konkrete Pläne und eindeutig formulierte Handlungsziele entwickeln, so Gawrilow.

Die Basis dafür bildeten bestimmte Gefühlszustände oder Situationen, die mehr Bewegungszeit auslösen. Beispielsweise: „Wenn ich Angst habe, dass ich Schmerzen bekommen könnte, dann erinnere ich mich daran, dass die Bewegung meine Schmerzen lindert“ oder „Wenn ich montags von der Arbeit komme, dann fahre ich direkt ins Fitnessstudio“.

 

Quelle: DOSB-Presse, Ausgabe 35

author: GRR

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