Martin Kosgey (links) ist in Frankfurt bereits zweimal sehr gut gelaufen: 2016 war er Zweiter, ein Jahr später Vierter. Auch am Sonntag gehört der Kenianer zu den Favoriten. Foto: Mainova Frankfurt Marathon
Frankfurt-Marathon 2017 mit Olympiasiegerin Cheruiyot und deutschem Rekordler Gabius
Eine Premiere gibt es beim Mainova Frankfurt-Marathon am Sonntag: Mit Vivian Cheruiyot wird erstmals eine Olympiasiegerin im Elitefeld vertreten sein.
Die Kenianerin, die in Rio im vergangenen Jahr über 5.000 m Gold gewann und zuvor 2011 sogar Doppel-Weltmeisterin (5.000 und 10.000 m) war, konzentriert sich inzwischen auf die Straße und wird in Frankfurt ihren zweiten Marathon rennen. Sie trifft auf ein hochklassiges Feld, das, gemessen an der Bestzeit, angeführt wird von der Feyse Tadese.
Die Äthiopierin hat eine Weltklasse-Bestzeit von 2:20:27 Stunden.
Bei den Männern gibt es ein Revanche-Rennen mit den beiden Erstplatzierten des vergangenen Jahres: Titelverteidiger Mark Korir muss sich erneut mit seinem kenianischen Landsmann Martin Kosgey auseinandersetzen. Doch der Schnellste im Feld kommt aus Äthiopien: Getu Feleke lief bereits 2:04:50 Stunden.
National im Mittelpunkt steht Deutschlands Marathon-Star Arne Gabius, der nach Frankfurt zurückkehrt und im Rennen um die Deutsche Meisterschaft der große Favorit ist.
Der Mainova Frankfurt Marathon hat sich in den letzten zehn Jahren in die Gruppe der bedeutendsten Marathonläufe der Welt geschoben und dort mit hochklassigen Resultaten etabliert. Wenn das Wetter am Sonntag mitspielt, sind einmal mehr sehr schnelle Zeiten möglich.
Rund 14.500 Läufer werden bei der 36. Auflage des Mainova Frankfurt-Marathons erwartet, der zu den IAAF Gold Label-Rennen gehört, der höchsten Kategorie im internationalen Laufsport. Der Marathon wird um 10 Uhr gestartet und live im Hessischen Rundfunk sowie im Internet übertragen. Weitere Informationen gibt es online unter: www.frankfurt-marathon.com
„Fest steht, dass wir wieder Weltklasse-Sport auf Frankfurts Straßen erleben werden. Unser schneller Kurs ist zudem wie gemacht für viele neue persönliche Bestzeiten. Spannende Rennen bei den Männern wie bei den Frauen sind garantiert“, sagte Renndirektor Jo Schindler.
Das Rennen der Männer
Getu Feleke lief in seiner Karriere bereits beachtliche Streckenrekord in Amsterdam 2010 (2:05:44 Stunden) und Wien 2014 (2:05:41). Seine persönliche Bestzeit von 2:04:50 erreichte er als Zweiter in Rotterdam 2012. Wenn der Äthiopier, der während seiner Karriere immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, in einer ähnlichen Form ist, wird er schwer zu schlagen sein.
Mark Korir hat in den vergangenen beiden Jahren jeweils einen bedeutenden Marathon gewonnen: 2015 triumphierte er in Paris mit seiner nach wie vor aktuellen persönlichen Bestzeit von 2:05:49, vor einem Jahr folgte dann der Sieg in Frankfurt in 2:06:48. Martin Kosgey überraschte 2016 beim Mainova Frankfurt-Marathon mit Platz zwei und einer deutlichen Verbesserung seines persönlichen Rekordes. Der Kenianer war mit einer Bestzeit von 2:09:50 angereist und steigerte sich dann als härtester Konkurrent von Mark Korir auf 2:07:22.
Mit seinem deutschen Rekord von 2:08:33, den Arne Gabius (Therapie Reha Bottwartal) vor zwei Jahren beim Mainova Frankfurt Marathon aufgestellt hat, steht der 36-Jährige auf der Liste der Favoriten weit vorne. Doch nach seinem Triumph in der Festhalle 2015 lief es für Arne Gabius lange Zeit nicht mehr gut. Immer wieder warfen ihn Verletzungen oder gesundheitliche Probleme zurück. Beim Halbmarathon in Kopenhagen meldete er sich dann im September mit einer deutschen Jahresbestzeit von 62:31 Minuten zurück. Rechtzeitig vor Frankfurt zeigte die Formkurve deutlich nach oben.
„Ich traue Arne auch die Verbesserung seines eigenen deutschen Rekordes zu. Er hat mit seinem Halbmarathon in Kopenhagen gezeigt, dass er wieder topfit ist und möchte nun am Sonntag in 64:15 beim Halbmarathon durchgehen. Er hat ja in Frankfurt schon bewiesen, dass er auf unserem schnellen Kurs einen negativen Split laufen kann. Also wer eins und eins zusammenzählen kann, dem wird schnell klar, dass Arne wieder an seine alte Leistungsfähigkeit und seine Erfolge in Frankfurt anknüpfen kann. Aber, und das ist ein deutliches aber: So einfach ist Marathon nicht. Wir haben schon erlebt, dass Rennen, die nach Papierlage völlig klar waren, in der Realität ganz anders wurden. Arne hat es drauf – ob es wirklich klappt, steht aber in den Sternen“, sagte Renndirektor Jo Schindler.
Das Rennen der Frauen
Vivian Cheruiyot ist die erfolgreichste Läuferin, die je auf der Startliste des Mainova Frankfurt Marathon stand. Sie ist nicht nur Olympiasiegerin über 5.000 m sondern auch fünffache Weltmeisterin.
Ihr neues Ziel lautet nun: Marathon. In London lief Vivian Cheruiyot im April ihr Marathon-Debüt und wurde in dem hochklassigen Feld Vierte mit 2:23:50. Ihren zweiten Marathon läuft sie nun in Frankfurt. Bei guten Wetterbedingungen ist der 34-jährigen Kenianerin eine sehr deutliche Steigerung zuzutrauen.
„Vivian will nun einen Top-Marathonlauf abliefern, um Erfahrung zu sammeln und sich einen Namen als Marathonläuferin zu machen. Dazu braucht sie einen Marathon mit einem geplanten und strukturierten Rennen – den bekommt sie bei uns“, sagte Jo Schindler.
Vivian Cheruiyots stärkste Gegnerinnen kommen aus Äthiopien: Feyse Tadese lief in Berlin vor zwei Jahren als Zweite 2:20:27, Abebech Afework erreichte im gleichen Jahr in Dubai 2:23:33. Afework läuft konstant auf hohem Niveau. Sieben Mal lief die Äthiopierin, die 2014 die Rennen in Houston und Rotterdam gewann, bisher schon unter 2:26:00.
Während Merima Mohammed (Bahrain) zuletzt nicht mehr in den Bereich ihrer Bestzeit von 2:23:06 Stunden kam, überzeugte Sara Hall im Februar beim hochklassigen Tokio-Marathon mit einer Steigerung auf 2:28:26 und Platz sechs. Zum ersten Mal wird die US-Amerikanerin nun bei einem deutschen Top-Marathonrennen an den Start gehen.
Auf diesem Niveau bewegt sich auch Katharina Heinig, die sich vor einem Jahr in Berlin auf 2:28:34 Stunden steigerte, dann aber bei der WM mit Rang 39 zufrieden sein musste. Sie wird erstmals in ihrer Heimatstadt Frankfurt Marathon laufen.
Favoritin im Rennen um die Deutsche Meisterschaft ist jedoch Fate Tola (LG Braunschweig). Im vergangenen sensationell Zweite beim Mainova Frankfurt-Marathon in 2:25:42 Stunden, kehrt sie nun zurück zu dem Rennen.
Kurzfristig bestätigte Mona Stockhecke (LT Haspa Marathon Hamburg/Bestzeit: 2:31:30) ihren Start in Frankfurt.
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