Kenenisa Bekele auf dem Weg zum Double? Ohne Fehl und Tadel überstand 10.000 Meter-Weltmeister Kenenisa Bekele (13:40,13 min) am Mittwochabend seinen Olympia-Vorlauf über 5.000 Meter.
Flash-News des Tages & Olympia-Splitter – Wissenswertes aus der Welt der Leichtathletik und rund um die Olympischen Spiele in Peking (China; 15. bis 24. August)
Dayron Robles mühelos
Mit spielerischer Leichtigkeit zog Weltrekordler Dayron Robles (Kuba) am Mittwochabend in 13,12 Sekunden in das Olympia-Finale über 110 Meter Hürden ein. Mehr Mühe hatte sein großer Konkurrent um Gold, David Oliver (USA), der im zweiten Semifinale in 13,31 Sekunden siegte. Mit Dongpeng Shi (13,42 sec), der in seinem Lauf Fünfter wurde, scheiterte die letzte chinesische Hoffnung auf der Hürdenstrecke.
Duell Jamaika gegen USA findet Fortsetzung
Auch im Frauenfinale über 200 Meter stehen die Zeichen auf ein Olympisches Länder-Duell zwischen Jamaika und den USA. Sowohl alle drei Sprinterinnen von der Karibikinsel, Veronica Campbell-Brown (22,19 sec), Kerron Stewart (22,29 sec) und Sherone Simpson (22,50 sec), als auch die drei US-Amerikanerinnen Allyson Felix (22,33 sec), Marshevet Hooker (22,50 sec) und Muna Lee (22,29 sec) erreichten am Mittwochabend den Endlauf. Die letzten Acht werden durch Debbie Ferguson-McKenzie (Bahamas, 22,51 sec) und Cydonie Mothersill (Cayman Inseln, 22,61 sec) vervollständigt.
IAAF will nach Dopingfall handeln
Der Weltverband IAAF will nach dem Dopingfall der Siebenkampf-Olympiazweiten Lyudmila Blonska (Ukraine) Konsequenzen ziehen, dem Beispiel des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) folgen und Dopingsünder von den nächsten Weltmeisterschaften verbannen. „Es sieht so aus, als ob wir handeln müssen. Das IOC sagt, wer positiv getestet wird, startet nicht bei den nächsten Olympischen Spielen. Vielleicht machen wir das auch vor der nächsten WM,“ sagte der IAAF-Präsident Lamine Diack am Rande der Spiele in Peking (China).
Gary Reed dank Zeitregelung weiter
Vize-Weltmeister Gary Reed erreichte nur dank der Zeitregelung das Olympia-Halbfinale über 800 Meter. Der Kanadier wurde am Mittwochabend in seinem Vorlauf nur Dritter (1:46,02 min) hinter dem Spanier Manuel Olmedo (1:45,78 min) und dem Sudanesen Ismail Ahmed Ismail (1:45,87 min). Schadlos hielten sich die weiteren Favoriten wie der Jahresbeste Abubaker Kaki (Sudan, 1:46,98 min), Titelverteidiger Yuriy Borzakovskiy (1:45,15 min) und Weltmeister Alfred Kirwa Yego (Kenia, 1:46,04 min).
Bestleistung für Tobias Scherbarth
Abseits der Olympischen Spiele, die derzeit das Geschehen in der Leichtathletik bestimmen, verbesserte Stabhochspringer Tobias Scherbarth am vergangenen Samstag seine persönliche Bestleistung um sechs Zentimeter. Im polnischen Miedzyzdroje sprang der Leverkusener 5,61 Meter und gewann damit den Wettkampf vor dem Polen Adam Kolasa (5,41 m). Die Leverkusener Hendrik Gruber (5,41 m), Michel Frauen (5,31 m) und Malte Mohr (5,31 m) belegten die Plätze drei bis fünf. ah
Basketball-Star macht Liu Xiang Mut
Hürdensprinter Liu Xiang (China) hat nach seinem verletzungsbedingen Aus über 110 Meter Hürden Unterstützung von seinem Landsmann, dem Basketball-Superstar Yao Ming, erhalten. „Ich habe das gesehen. Es war sehr bedauerlich. Die Karriere ist ein langer Weg und wird von vielen Top-Leistungen auf hohem Niveau bestimmt. Er muss dieses Erlebnis schnell vergessen. Es liegt noch viel vor ihm“, sagte der NBA-Spieler, der wie Liu Xiang aus Shanghai stammt.
Kenenisa Bekele auf dem Weg zum Double?
Ohne Fehl und Tadel überstand 10.000 Meter-Weltmeister Kenenisa Bekele (13:40,13 min) am Mittwochabend seinen Olympia-Vorlauf über 5.000 Meter. Da Rashid Ramzi (Bahrain) nach seinem 1.500 Meter-Triumph am Vortag auf einen Start über 5.000 Meter verzichtet hat, sind die Chancen für den Äthiopier auf eine zweite Goldmedaille gestiegen. Weltmeister Bernard Lagat (USA, 13:39,70 min), Edwin Cheruiyot Soi (Kenia, 13:46,41 min) und der weitere US-Amerikaner Matthew Tegenkamp (13:37,36 min) waren die Sieger der drei Vorläufe. Der WM-Dritte von 2005, Craig Mottram (Australien; 13:44,39 min) und der Brite Mohammed Farah (13:50,95 min) verpassten den Endlauf.
Lolo Jones "verunglückt"
Hürdensprinterin Lolo Jones (USA), die am Dienstag nach einem Stolperer an der vorletzten Hürde Olympia-Gold vergab und am Ende nur Siebte wurde, verglich ihren Lauf im Anschluss mit einem Autorennen. „Ich habe mir das Gleiche wie immer gesagt: ‘Bleib ruhig’. Aber es ist ein wenig wie beim Autofahren. Wenn du mit maximaler Geschwindigkeit fährst und aus der Kurve fliegst, behältst du entweder die Kontrolle, oder du verunglückst und heute bin ich verunglückt.“
Sanya Richards – Oberschenkel verkrampfte
Nur Bronze stand nach dem 400 Meter Finale am Dienstagabend für die große Favoritin Sanya Richards auf der Habenseite. Tief enttäuscht war die US-Amerikanerin über ihren verpassten Olympiagold-Traum: „Mein rechter Oberschenkel verkrampfte und ich konnte ihn einfach nicht mehr richtig bewegen. Ich habe versucht, meinen Vorsprung zu halten, aber es gelang mir einfach nicht. Ich bin tief enttäuscht, weil mir sowas noch nie passiert ist. Ich hatte alles unter Kontrolle, ich wusste, dass das Gold mir gehören und ich 48 Sekunden laufen würde. Ich fühlte mich so gut, als ich aus der Kurve kam, ich fühlte mich beschwingt, weil ich weiß, wie meine Rennen laufen. Doch mein Oberschenkel ließ mich im Stich. Jetzt fühlen sich all die Mühen nutzlos an.“
Stefan Holm lässt noch weitere Wettkämpfe folgen
Schon kurz nach seinem vierten Olympia-Platz am Dienstagabend hat Hochspringer Stefan Holm (Schweden) zwei weitere Wettkämpfe für dieses Jahr angekündigt. Der Olympiasieger von 2004, der bei einer erfolgreichen Titelverteidigung möglicherweise seine Karriere sofort beendet hätte, wird am 29. August beim Länderkampf der Schweden gegen Finnland in Helsinki (Finnland) starten und beim Weltfinale am 13. und 14. September in Stuttgart.
Duell der Sprinttitanen in Brüssel
Zu einem spektakulären Aufeinandertreffen über 100 Meter soll es am 6. September beim Golden League-Meeting in Brüssel (Belgien) kommen. Weltrekordler und Olympiasieger Usain Bolt wird auf seinen Landsmann Asafa Powell und Weltmeister Tyson Gay (USA) treffen. Bei seinem Weltrekordlauf über die kurze Sprintstrecke hatte Usain Bolt seine höchste Durchschnittgeschwindigkeit zwischen 50 und 80 Meter mit 43,9 Kilometer pro Stunde. Wäre er mit dieser Geschwindigkeit weiter gelaufen, wäre eine Endzeit von 9,60 Sekunden für ihn möglich gewesen, das haben Wissenschaftler errechnet.
Quelle: DLV – Alexander Pochert