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29
06
2016

Kenenisa Bekele (ETH) ist der Topstar der FBK 10.000 Challenge in Hengelo. ©Helmut Winter

FBK 10.000 Challenge in Hengelo (NED) am 29. Juni 2016: Bekele geht noch einmal auf die Bahn – Helmut Winter berichtet

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Am heutigen Mittwoch, 29. Juni 2016, gibt es im niederländischen Hengelo eine Fortsetzung des traditionellen Fanny Blankers Koen (FBK) Sportfests, das eigentlich schon am 22. Mai lief.

Denn ab 20 Uhr gehen in zwei Läufen zuerst die Frauen und dann eine 3/4 Stunde später die Männer im Rahmen der FBK 10.000 Challenge auf der schnellen Bahn in Hengelo auf die Jagd nach flotten Zeiten über 25 Runden.

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Und mit dabei ist schon etwas überraschend einer der Superstars der Laufszene, der Äthiopier Kenenisa Bekele.

Nachdem nach langer Verletzungspause der äthiopische Verband seine enormen Fortschritte auf dem Weg zu alter Form bei der Olymia-Nominierung für den Marathon nicht ausreichend würdigte und Bekele nur als Ersatzmann einstufte, will er nichts unversucht lassen, ein weiteres Mal an Olympischen Spielen teilzunehmen.

Dabei entbehrt es nicht einer gewissen Ironie des Schicksals, dass der dreifache Olympiasieger (2004 und 2008) über die Bahnlangstrecken seinen aktuellen Weltrekord über 5.000 m mit 12:37,35 im Mai 2004 in Hengelo aufstellte. Auch nicht in Ansätzen ist in dem letzten Jahrzehnt noch einmal ein Läufer dieser Marke nahegekommen.

Nachdem auch die Intervention seines Managers Jos Hermens beim Verband nicht fruchtete, hatte sein Team schnell umdisponiert und Bekele mit dieser Challenge die Chance eröffnet, sich mit einer guten Zeit über 10.000 m für Olympia zu empfehlen. Dabei sollten die Normern des Verbandes von 28 Minuten für die Männer und 32:15 für die Frauen kaum Probleme darstellen. Bei der großen Komkurrenz in Äthiopien wird Bekele schon deutlich schneller laufen müssen.

Dass mit Bekele durchaus noch zu rechnen ist, zeigen seine exzellenten Vorstellungen beim London Marathon sowie bei den 10 km des Great Manchester Runs.

Danach läuft der Ausnahmekönner schon wieder auf höchstem Niveau, und es käme kaum überraschend, wenn er am Mittwoch in die Regionen der Zeit von 26:53,71 laufen würde, die der Brite Mo Farah Ende Mai in Eugene (USA) aufstellte. In diesem schnellsten Rennen der Saison 2016 lief sein Landsmann Tamirat Tola 26:57,33. Zweitschnellster Äthiopier über 10.000 m ist aktuell Ibrahim Jeilan, der gleichfalls in Eugene 26:58,75 schaffte.

Beide Athleten werden in Hengelo auch an der Startlinie stehen. Wichtig könnte für Kenenisa noch die Zeit von 27:09:78 werden, mit der sein Landsmann Guye Adola derzeit drittschnellster Äthiopier ist.

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Almaz Ayana verpasste in Rom den 5000 m Weltrekord nur knapp. Am Mittwoch geht sie in Hengelo über 10.000 m an den Start.  (c) RAIsport

Bei den Frauen gibt die Ausnahmeläuferin der Saison über 5.000 m, Almaz Ayana (ETH), ihr Debüt über die 10.000 m.

Mit einer Zeit von 14:12,59 vom Diamond League Meeting in Rom domiert sie die aktuelle Weltjahres-Bestenliste über 5000 m. Die Weltjahres-Bestleistung über 10.000 m wurde am letzten Samstag mit 30:26,94 durch Alice Nawowuna (KEN) in Durban (RSA) aufgestellt. Eine hochwertige Marke, die aber Ayana durchaus ins Visier nehmen könnte.

Weiterhin am Start bei den Frauen werden Gelete Burka und Meseret Defar (beide ETH) sein, und auch die Europameisterin Joanne Pavey (GBR) möchte noch einen letzten Versuch der Olympiaqualifikation für die 10.000 m starten. 

Die Tore in Hengelo öffnen um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Um 20 Uhr beginnen die Aktivitäten auf der Laufbahn.

Helmut Winter 

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author: GRR

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