2005 HONOLULU MARATHON HIGHLIGHTS
Fällt der Streckenrekord auch beim Honolulu-Marathon? Helmut Winter berichtet
Traditionell geht mit dem Honolulu-Marathon das internationale Marathonjahr in die Schlussphase. Und nach einer einmaligen Flut von Bestleistungen und Streckenrekorden im zu Ende gehenden Jahr 2011 kann man auch auf der Hauptinsel der Hawaii-Gruppe Oahu erwarten, dass der Kursrekord von Jimmi Muindi mit 2:11:12 aus dem Jahre 2004 endlich fällt.
Jimmi ist zum 19. Mal (!) in Honolulu dabei, der 37jährige Keniaer wurde im letzten Jahr noch Fünfter, aber seine Zeit von 2:22:34 war allerdings wenig überzeugend, wie übrigens wetterbedingt alle Zeiten aus dem Vorjahr.
Da sollte sich am Sonntag ändern, denn die Wettervorhersage ist nicht ungünstig. Es könnte zwar regnen und kräftige Windböen geben, aber die Temperaturen nach dem Start um 5 Uhr in der Innenstadt sind mit um 18°C ungewohnt angenehm und sollen bei bedecktem Himmel bis zum Einauf im Ziel im Balboa-Park nahe Waikiki Beach nur wenig ansteigen.
Race Director Jon Croos hat nach seiner Aussage das leistungsstärkste Feld in der Geschichte dieses Laufs verpflichtet, 5 Läufer hatten die 2:08 in ihrer Karriere schon unterboten. Mit dabei ist wieder der Sieger aus dem Vorjahr, Nicholas Chelimo (KEN), der sich mit dem Sieger aus dem Jahren 2008 und 2009 messen muss. Patrick Ivuti zeigte 2011 wieder ansteigende Form und wurde im Frühjahr in Wien Zweiter in guten 2:08:41.
Noch stärker einzuschätzen ist Benjamin Kolum, der im April etwas überraschend in 2:06:31 den Paris-Marathon gewann. Nicht nur ihm ist zuzutrauen, dass die Bestmarke in Honolulu erstmals unter 2:10 liegen wird. Dies könnte auch Tekeste Kebede aus Äthiopien schaffen, der mit seiner Bestzeit von 2:07:23 Zweiter beim Boston-Marathon 2010 wurde. Ferner ist sein Landsmann Ezkyas Kebede dabei, der erst Anfang November beim New York Marathon 2:11:04 lief. Ob er davon schon erholt ist, wird sich zeigen. Aber auch unabhängig von ihm wird der Kursrekord wackeln.
Bei den Frauen ist mit Belainesh Gebre (ETH) ebenfalls die Vorjahressiegerin dabei und will den Streckenrekord der Frauen von 2:27:19 aus dem Jahr 2006 ins Visier nehmen. Gebre war erst kürzlich in Chicago am Start und wurde dort Vierte in 2:26:17, im letzten Jahr siegte sie Honolulu in 2:32:13.
In die Jahre gekommen ist Svetlana Zakharova aus Russland, die dreimal diesen Lauf gewinnen konnte. Die 41jährige zeigte aber im April in Boston in 2:35:47 als 19. eine kaum überzeugende Vorstellung. Da dürfte von der Neuntplatzierten vom Berlin Marathon 2011 in 2:28:49, der Japanerin Okubo, schon mehr zu erwarten sein, obwohl auch der Berlin-Marathon noch keine 3 Monate zurückliegt.
Somit könnte die Äthiopierin Misiker Demissie vorne erwartet werden, denn als Zweite des San Diego Marathon im Juni 2011 lief sie 2:23:20.
Helmut Winter