AOK-Ernährungs-Expertin Gerlinde Steffan gibt den Lauf-Neulingen Tipps - „Es bringt nichts, etwas zu verbieten“ ©Eßlinger Zeitung Lauf Organisation
Eßlinger Zeitung Lauf am 7. Juli 2013 – „Es bringt nichts, etwas zu verbieten“ – AOK-Ernährungs-Expertin Gerlinde Steffan gibt den Lauf-Neulingen Tipps – Andreas Müller in der Eßlinger Zeitung
Lena Mezger erwies sich gleich zu Beginn des Abends als Expertin. Genau so, wie es empfohlen wird, mischte der Lauf-Neuling das Apfelsaftschorle. Zwei Drittel Mineralwasser, ein Drittel Saft. „Perfekt“, lobte Steffan. Ob das auch für das Mischungsverhältnis mit Orangensaft gilt? Eigentlich schon, wobei die Zitrusfrucht den Nachteil hat, dass sie leicht säuerlich ist und bei empfindlichen Menschen Sodbrennen hervorrufen kann. Das gilt im Übrigen auch für Johannisbeersaft, der gerade eine Renaissance zu erleben scheint. Die empfohlene Trinkmenge liegt bei zwei Litern am Tag oder mehr. „Zu viel kann man eigentlich gar nicht trinken“, sagte Steffan, „außer bei Menschen mit Herzproblemen.“
Zu viel essen geht dagegen schon eher. Vor allem das, was nicht in so reichlicher Menge in den Körper gehört. Ein bis zwei Mal Fleisch pro Woche sollte genügen, dazu einmal Fisch. Der Rest der Woche sollte eher mit Gemüse, Kohlehydraten und Obst bestritten werden. Wobei Steffan betonte: „Wir müssen vom Schwarz-Weiß-Denken weggekommen.“ Schließlich sei Essen und Trinken immer auch eine individuelle Angelegenheit. Wer das süße Stückchen am Nachmittag mit einer Tasse Kaffee gewohnt sei, der solle auch dabei bleiben. „Es bringt nichts, etwas zu verbieten“, versicherte Steffan den Läufern.
Berufstätigen fällt es oft schwer, sich ausgewogen zu ernähren. Aus eigener Erfahrung machte Steffan den Vorschlag, übrig gebliebene Portionen vom Vortag mit ins Büro zu nehmen und dort in der Mikrowelle aufzuwärmen. Grundsätzliche spreche aber nichts dagegen, die warme Hauptmahlzeit erst am Abend zu sich zu nehmen. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, sollte am späten Vormittag und am Nachmittag eine Kleinigkeit zu sich genommen werden. „Sonst ist der Heißhunger am Abend zu groß“, erklärte die AOK-Mitarbeiterin.
Eine spezielle Ernährung für Hobbysportler hält Steffan nicht für nötig. Wen in der Nacht aber ab und zu Wadenkrämpfe plagen, der kann zeitweise auf eine Zugabe von Magnesium setzen. Allerdings sollte es reines Magnesium sein, keine Kombinationsprodukte, empfahl die Expertin.
Andreas Müller in der Eßlinger Zeitung