Der Sport-Gesundheitspark feierte sein 25-jähriges Bestehen. (v.lks.): Dr. Herbert Dürrwächter, Peter Hanisch, Dr. Folker Boldt und Dr. Jürgen Wismach ©Hansjürgen Wille
Eine rasante Entwicklung – Der Sport-Gesundheitspark feierte sein 25-jähriges Bestehen – Hansjürgen Wille berichtet
Sicherlich gibt es größere Klubs in der Stadt, auch sportlich erfolgreichere, doch was der vor 25 Jahren aus der Taufe gehobene Sport-Gesundheitspark (SGP) vorweisen kann, lässt sich mit absolut einmalig und bewundernswert bezeichnen und verdient vollste Anerkennung.
Was ursprünglich als Modellversuch gedacht war, das hat sich zu einem Renner in der Berliner Vereinslandschaft und damit auch innerhalb auch des Berliner Turn- und Freizeitsportbundes gemausert..
Aus kleinsten Anfängen, gerade einmal 40 Koronarsport-Teilnehmern, die sich einst im Stammhaus an der Forckenbeckstraße trafen, ist inzwischen eine mehr als 6.300 starke Mitgliederschar geworden, die momentan in 812 Trainingsgruppen und an vier verschiedenen Zentren (Wilmersdorf, Wedding, Zehlendorf und Hohenschönhausen) von einem hochqualifizierten gesundheits-bezogenen Sport- und Bewegungsangebot profitiert.
Ein fünfter Standort kommt in Bälde auf dem Gelände des Olympiaparks hinzu.
Aus Anlass des Jubiläums fand zunächst innerhalb der Veranstaltungsreihe „Sport meets Medizin“ ein Fachsymposium über „Osteoporose – Aktuelle Entwicklungen in Prävention und Therapie“ statt, zu dem der Verein unter der Führung seines unermüdlichen Vorsitzenden Dr. Folker Boldt in das Zentrum für Sportmedizin eingeladen hatte.
Nach den Vorträgen hochkarätiger Referenten folgte dann in der Harald Mellerowicz-Sporthalle der offizielle Festakt, der durch ein Grußwort des LSB-Ehrenpräsidenten und SGP-Gründungsmitglieds Peter Hanisch eingeleitet wurde.
Extra aus Hamburg angereist war Prof. Dr. Klaus-Michael Braumann, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention – Deutscher Sportärztebund.. Er hielt den mit viel Aufmerksamkeit verfolgten Festvortrag über das spannende Thema „Sportmedizin – im Spannungsfeld zwischen Leistungssport und Gesundheitssport.“. Zu den vielen Ehrengästen gehörten unter anderem auch Dr. Günther Jonitz, der Präsident der Ärztekammer Berlin, und Dr. Jürgen Wismach, der Präsident des Berliner Sportärztebundes.
Im Anschluss an die Reden wurden 13 Mitglieder der ersten Stunde geehrt, darunter auch der langjährige Schatzmeister Dr. Herbert Dürrwächter.
Was ist nun die Besonderheit an diesem so schnell gewachsenen und größten BTB-Verein?. Das wesentliche Merkmal dürfte die enge Verzahnung von Medizin und Sportwissenschaft sein, die allen zugute kommt, die sich bewegen wollen oder auch müssen. Gepaart wird dieses Konzept durch eine Ernährungs- und Gesundheitsberatung.
Als die vier Eckpunkte einer jeden Übungseinheit gelten die Verbesserung von Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Koordination. Hervorzuheben ist das Fidelio-Programm, das sich um Kinder und Jugendliche kümmert, die ansonsten kein adäquates Angebot zur Lösung ihrer gesundheitlichen Probleme (Übergewicht und Adipositas) in einem normalen Sportverein finden.
Die Alterspanne der Mitglieder beim Sportgesundheitspark bewegt sich zwischen 5 und 85 Jahren, wobei allerdings die älteren Semester klar die Mehrheit bilden. 42 Prozent der Mitglieder sind zwischen 50 und 70 Jahren, weitere 44 Prozent älter als 70 Jahre Zur Risiko-Abklärung und genauen Belastungssteuerung werden deshalb alle vor einer Trainingsaufnahme ärztlich untersucht. Die erhaltenen Befunde dienen den Trainern, in der Hauptsache handelt es sich um gut ausgebildete Diplom-Wissenschaftler, zur Dosierung der Übungseinheiten.
Derzeit sind beim SGP 165 fest angestellte und freie Mitarbeiter beschäftigt.
Gut erinnern können sich Dr. Folker Boldt, seit jeher Vorsitzender, und Peter Hanisch an die Anfänge des Vereins, zu dessen Gründungsmitgliedern unter anderem auch die Ärztekammer Berlins, der Landessportbund, die beiden Senatoren für Gesundheit und Soziales beziehungsweise Schulwesen und Sport, der Berliner Sportärztebund sowie die Forschungsgemeinschaft für Arbeits- und Sportmedizin sowie die AG für Kardiologische Prävention und Rehabilitation gehörten.
Mit der Übernahme des Landesinstituts für Sportmedizin und der 2003 erfolgten Installierung des Zentrums für Sportmedizin (jährlich 5000 Untersuchungen von Sportlern) vollzog der Verein einen wesentlichen Schritt nach vorn getan. Und über die vor fünf Jahren gegründete Akademie, die in regelmäßigen Abständen ihre Workshops und Symposien veranstaltet, wird der breiten Öffentlichkeit ein genaues Wissen vermittelt, um gesund zu bleiben. „Wenn erst einmal unsere fünfte Anlaufstelle im Olympiapark voll funktionstüchtig ist, dann werden wir unsere Mitgliederzahlen bestimmt noch weiter steigern“, so Boldt, ist sich jedoch auch darüber im Klaren, dass eine Anfahrt mit dem Auto möglich sein muss. Was besonders für ältere, aber auch gesundheitlich angeschlagene Menschen wichtig ist.
Nach den ersten 25 Jahren des Vereins lässt sich jedenfalls feststellen, dass der eingeschlagene Weg nicht nur richtig, sondern auch zukunfts-orientiert war. Dank weitsichtiger Gründerväter, die schon frühzeitig die Bedeutung des Gesundheitssports erkannten!
Hansjürgen Wille
Sport-Gesundheitspark Berlin (SGP)
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