Ein Jahr vor Beginn der Olympischen Spiele London 2012: Wie gut sind London und Berlin vorbereitet? Die Britische Botschaft, Olympiastützpunkt Berlin (OSP) und Landessportbund Berlin (LSB) luden zu einer Diskussion in die Räume der Britischen Botschaft ein.

Berlins Sportlerinnen und Sportler haben London fest im Blick! So viel steht fest. Aber wie laufen die Vorbereitungen in London und Berlin, welche Athleten werden dabei sein und was wird getan, um ihre Leistungen zu optimieren?

Zur Beantwortung dieser und vieler weiterer Fragen luden Britische Botschaft, Olympiastützpunkt Berlin (OSP) und Landessportbund Berlin (LSB) heute in die Räume der Britischen Botschaft in Berlin ein.

Der Botschafter begrüßte die Gäste mit einem Ausblick auf die Spiele 2012 und die Zeit danach:

Grußwort des britischen Botschafters Simon McDonald zum Beginn des Countdowns für die Olympischen Spiele 2012 in London

 
Sehr geehrte Gäste!
Ich freue mich, Sie heute Morgen hier in der Britischen Botschaft begrüßen zu können. Wie Sie wissen, ist heute ein besonderer Tag.

Auf dem Londoner Trafalgar Square wird der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees Jacques Rogge heute Sportlerinnen und Sportler aus aller Welt einladen, bei den Olympischen und Paralympischen Spielen 2012 in London im Wettkampf gegeneinander anzutreten. Damit beginnt der Countdown zum größten Sportereignis der Welt.

Seit London vor sechs Jahren den Zuschlag für die Spiele 2012 erhielt, haben wir einen bedeutenden Weg zurückgelegt. Wir hatten versprochen, die Kraft der Spiele zu nutzen, um nachhaltige Veränderungen zu bewirken – wir wollten die Athleten in den Mittelpunkt der Planung rücken, junge Menschen in der ganzen Welt dazu bewegen, Sport zu treiben, und den Osten Londons neu gestalten.

Ein Jahr vor Beginn der Spiele sind wir auf Kurs, diese Zusagen einzuhalten.

So zeigt die internationale Inspirations-Kampagne schon jetzt deutliche Wirkung in der Welt: Mehr als 12 Millionen Kinder in 17 Ländern haben durch diese Initiative Zugang zu Sport oder Sportunterricht von hoher Qualität und ohne Ausgrenzung erhalten, viele zum ersten Mal in ihrem Leben.

Im Osten Londons nimmt ein bemerkenswertes Stadterneuerungsprojekt Gestalt an. Mit dem Olympiapark erhält Großbritannien hier die größte neue städtische Grünanlage seithundert Jahren. Über 2000 neue Bäume und Tausende von Feuchtbiotop-Pflanzen schaffen einen farbenfrohen Hintergrund für die Spiele 2012 und werden den Anwohnern ebenso wie der Natur nach den Spielen viele Jahre einen Ort der Ruhe und der Zuflucht bieten. unsere eindrucksvollen neuen Sportstätten sind bereits fertiggestellt – zeitplangemäß und unter Einhaltung des Budgets.

Von führenden Architekten und Ingenieuren konzipiert, bieten sie nicht nur herausragende Anlagen für die besten Athleten der Welt, sondern sind gleichzeitig ein Zeugnis für unseren Willen, die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt der Olympischen Spiele 2012 zu stellen und diese Olympiade zur grünsten aller Zeiten zu
machen.

Nach den Spielen bieten die Stadien im Olympiapark erstklassige Sportanlagen für die Londoner Bevölkerung werden, und das Olympische Dorf wird in Tausende erschwingliche Wohnungen umgewandelt. Tatsache ist, dass drei Viertel der Bauausgaben für die Olympiade in die Stadterneuerung investiert wurden. Damit haben wir in wenigen Jahren erreicht, was sonst Jahrzehnte dauert.

Die Menschen freuen sich schon auf die Spiele und alles, was in den ereignisreichen zwölf Monaten bis dahin geboten wird. Bisher sind mehr als 3,5 Millionen Eintrittskarten verkauft worden, womit für eine fantastische Atmosphäre während der gesamten Spiele gesorgt ist.

Überall in Großbritannien haben die Leute Freunde und Nachbarn nominiert, um zu den 8.000 olympischen Fackelträgerinnen und -trägem zu gehören. Als Symbol des Friedens, der Eintracht und der Freundschaft wird die Fackel in 70 Tagen durch ganz Großbritannien getragen, durch dynamische urbane Zentren ebenso wie durch Gegenden von besonderer landschaftlicher Schönheit. Und in jeder Stadt, in der die Flamme ankommt, gibt es abends ein Willkommensfest, zu dem alle Bürger eingeladen sind.

Heute beginnt also der Countdown für die Olympiade 2012. IOC-Präsident Jacques Rogge, Premierminister David Cameron, der Chef des Londoner Organisationskomitees Lord Sebastian Coe, der Bürgermeister von London Boris Johnson und zahlreiche Spitzensportlerinnen und -Sportler versammeln sich dazu heute im Zentrum Londons. Und im Aquatics Centre, unserem herrlichen neuen Schwimmsportzentrum, wird unser junger olympischer Hoffnungsträger, der Turmspringer Tom Daley, heute den offiziellen „Startsprung" absolvieren.

Heute wollen wir auch allen hier in Deutschland und in der ganzen Welt sagen: Wir freuen uns darauf, Sie in unserem großartigen Land willkommen zu heißen.

Und in den 12 Monaten bis zu den Spielen wollen wir Ihnen zeigen, was unser Land denen zu bieten hat, die in Großbritannien leben, arbeiten, reisen, investieren und Geschäftetätigen wollen.

365 Tage vor den Olympischen Spielen steht Großbritannien bereit, die Welt in London willkommen zu heißen.

Meine Damen und Herren, auch Sie sind herzlich eingeladen!

 

Dr. Harry Bähr, Leiter Berliner Olympiastützpunkt:

"Eine gute Erinnerung an London 2012 – die erhoffen sich auch Sportlerinnen und Sportler aus der deutschen Hauptstadt. Berlin möchte auch wieder 50 plus x Athleten zu den Olympischen Spielen schicken und damit rund 15 Prozent der Deutschen Olympiamannschaft stellen. Diese sollen dann, wenn möglich, auch 10 plus x Medaillen holen.

„Im Rahmen des Olympic Barbecue im September 2011 werden über 80 Berliner Sportlerinnen und Sportler aus ca. 20 Sportarten in den Kreis der ‚Berliner Kandidaten für die Olympischen Spiele 2012 in London' aufgenommen. Sie haben in der Folge Anspruch auf eine besondere komplexe Betreuung seitens des Olympiastützpunktes.

Damit verbunden ist das Ziel, dass von den Kandidaten ein Jahr später in London tatsächlich 50 plus x  an den Start gehen werden. Zum Kreis der Kandidaten für London werden auch solch international bekannte Sportlerinnen und Sportler wie Britta Steffen (Schwimmen), Lena Schöneborn (Moderner Fünfkampf), Natascha Keller (Hockey), Patrick Hausding (Wasserspringen), Britta Oppelt (Rudern), Robert Harting (Leichtathletik) oder Sabine Lisicki (Tennis) gehören."

Über die weiteren Kandidaten verriet Harry Bähr nur so viel, dass der Großteil (fast 70 Prozent) zum ersten Mal an den Olympischen Spielen teilnehmen würde. Die Sportler sind im Durchschnitt 25 Jahre alt, wobei die jüngste Kandidatin gerademal 16 Jahre alt ist. Der älteste Athlet hat die 40 Jahre bereits überschritten.

Jeweils 35 Prozent der Sportler gehören der Sportfördergruppe an und genießen dadurch optimale Bedingungen zur vollen Konzentration auf die Olympischen Spiele. Weitere 35 Prozent machen die Studenten aus, die mit der Dua-len Karriere eine Doppelbelastung fahren.

Von den 22 in Berlin vorrangig geförderten Schwerpunktsportarten schicken sechs Sportarten besonders viele mögliche Kandidaten ins Rennen. Das sind in erster Linie Sportarten im oder auf dem Wasser, wie Rudern, Kanurennsport und Wasserball, aber auch Leichtathletik, Beachvolleyball und Hockey.

Aber wer es am Ende wirklich sein wird von den 500 A-C Bundeskaderathleten, die von rund 120 hauptamtlichen Trainern im Berliner Leistungssport trainiert werden, kann momentan noch niemand sagen. Fest steht jedoch, dass es einer immensen Unterstützung vieler Partner und Institutionen braucht, um alle Herausforderungen auf dem Weg nach London zu meistern.

Die kontinuierliche und umfangreiche Unterstützung der Athleten durch den Olympiastützpunkt ist vielfältig: Physiotherapie, Sportmedizin, Leistungsdiagnostik und Trainingssteuerung, Prävention, Rehabilitation, Sportpsychologie und das Umfeldmanagement in Schule, Ausbildung und Beruf gehören dazu.

Nur noch 365 Tage! Ein Jahr vor London gilt es nun die Betreuung für die Olympiakandidaten optimal zu gestalten, Hilfestellung dort zu geben, wo sie besonders gebraucht wird und für die London Kandidaten alles möglich zu machen! Für die Sportler heißt es nun gesund zu bleiben und die Qualifikation zu schaffen. In einem Jahr wissen wir dann mehr.

 

Die Konferenz bot auch gute Gelegenheit zur Enthüllung der OMEGA Countdown-Clock, einer kleineren Nachbildung des Originals auf dem Londoner Trafalgar Square.