Der Vorjahressieger Wilson Kipsang hatte im Vorfeld des 30. Frankfurt-Marathons ein „Feuerwerk" versprochen und hatte damit eher untertrieben. Denn die weitere Leistungssteigerung, die sich in diesem Jahr in Frankfurt an der Spitze und vor allem auch in der Breite fortsetzte, ist schon eher mit der Eruption eines Vulkans zu vergleichen. ©Victah Sailer
Ein „Feuerwerk“ auf 42000 und 195 Metern. Der Frankfurt-Marathon feiert ein glanzvolles Jubiläum und etabliert sich endgültig in der Weltspitze der Marathonszene – Helmut Winter und sein Fazit
Der Vorjahressieger Wilson Kipsang hatte im Vorfeld des 30. Frankfurt-Marathons ein „Feuerwerk" versprochen und hatte damit eher untertrieben. Denn die weitere Leistungssteigerung, die sich in diesem Jahr in Frankfurt an der Spitze und vor allem auch in der Breite fortsetzte, ist schon eher mit der Eruption eines Vulkans zu vergleichen.
Dass dem Kenianer nach 2:03:38 und 42172 Metern knapp 23 Meter zum (noch nicht ratifizierten) Weltrekord fehlten, war letztendlich nur ein kleiner Wermutstropfen bei einer Veranstaltung, die sich endgültig in der Weltspitze des Marathons etabliert hat. Und was am Ende dabei herauskam, konnten selbst die größten Optimisten in dieser Form kaum erwarten.
Frankfurt krönt damit ein Jahr, das an Ereignissen in der Marathonszene alle Vorgänger deutlich in den Schatten stellt, und vollendet eine Entwicklung, die in dieser Konsequenz und Klasse weltweit einmalig ist. Vor genau einem Jahr hatte der Autor dieser Zeilen auf der GRR-Homepage den (unaufhaltsamen) Aufstieg des Frankfurt-Marathons in die Weltspitze kommentiert; den damaligen Ausführungen ist wenig hinzuzufügen.
Die Fakten sind nach wie vor aktuell, das Märchen am Main erfuhr am Sonntag eine grandiose Fortsetzung. Dabei sind die Gründe für diese Erfolgsstory sicherlich vielschichtig – Erfolge haben wie immer viele Väter (und Mütter) – , doch, und auch da haben sich die Dinge gegenüber den Vorjahren kaum ändert, sie sind vor allem mit zwei Namen verbunden: Joe Schindler und Christoph Kopp. Ersterer steht als Race Director dem Ganzen vor, und der Berliner Kopp kümmert sich um die Athleten an der Spitze und bringt in steter Regelmäßigkeit Elitefelder der Extraklasse an den Start.
Mit Können, Augenmaß, Ausdauer und Konsequenz haben die beiden unter realistischer Einschätzung der Ressourcen Entwicklungen in der Mainmetropole in Gang gesetzt, die man vor einigen Jahren jenseits aller Realität eingeschätzt hätte. Im Konzert der dramatischen Veränderungen des Marathons in der letzten Dekade als Großveranstaltung (Mary Wittenberg vom New York City Marathon – und nicht nur die – spricht gerne von „The industry") war Frankfurt ein Nobody, der zwar Tradition hatte, aber bestenfalls als Bereicherung des Terminkalenders registriert und akzeptiert wurde. Den Ton gaben die (selbst ernannten) „Marathon Majors" vor, die von Teilnehmerzahlen, Tradition, finanziellen Ressourcen und auch vom Leistungsniveau dominieren.
Es ist schon eine Ironie des Schicksals, dass in diesem „kleinen" Frankfurt am letzten Sonntag 26 (sechsundzwanzig) Finisher unter dem Qualifikationsstandard von 2:13 die Ziellinie überquerten. Wie unglaublich diese Zahl ist, ersieht man am simplen Vergleich mit den Großen der Szene im aktuellen Jahr 2011. In London blieben 11 unter 2:13, in Boston 12, in Berlin nur 5, in Chicago 7, in New York City im Jahr 2010 8.
Frankfurt hat diesbezüglich die einzelnen Marathon Majors Events nicht nur abgehängt, man hat mittlerweile eine höhere Leistungsbreite als London, Berlin und Chicago zusammen! Dass diese Entwicklung nicht ganz neu ist, belegen die Zahlen in der Tabelle eindrucksvoll. Die Zahlen zeigen aber auch, welche glückliche Hand Christoph Kopp jedes Jahr bei der Zusammenstellung der Felder an den Tag legt.
Mit einiger Sicherheit dürfte die Zahl aus diesem Jahr für eine einzelne Veranstaltung ein neuer „Weltrekord" sein. Selbst die Olympischen Spiele in Beijing 2008 mit 10 und die WM 2009 in Berlin mit 7 Läufern unter 2:13 hängt Frankfurt um Längen ab.
LÄUFER IM ZIEL MIT ZEITEN UNTER 2:13 |
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---|---|---|---|---|---|
Ort |
2007 |
2008 |
2009 |
2010 |
2011 |
Frankfurt |
14 |
14 |
16 |
13 |
26 |
Rotterdam |
6 |
11 |
11 |
11 |
7 |
Berlin |
10 |
7 |
9 |
10 |
5 |
Boston |
0 |
5 |
9 |
10 |
5 |
Chicago |
4 |
3 |
7 |
8 |
7 |
London |
8 |
11 |
12 |
7 |
11 |
New York |
5 |
3 |
7 |
8 |
– |
Schon der außerordentliche Erfolg im letzten Jahr ließ die Macher in Frankfurt nicht in Größenwahn verfallen. Ganz typisch für Jo Schindler schätzte er die Dinge vor einem Jahr sehr realistisch ein: „Wir müssen auf dem Teppich bleiben. Ein solches Ergebnis ist nicht jedes Jahr möglich. Wir wollen hier keinen Druck aufbauen. Eine Bestätigung dieses Ergebnisses wäre 2011 fantastisch. Es wäre unverantwortlich zusagen, wir laufen 2011 noch eine Minute schneller.“ Am Sonntag haben ihn die Ereignisse einfach „überrannt“. Und wie!
Aber nicht nur in der Leistungsbreite kann man glänzen, auch in der Spitze ist man in der absoluten Weltspitze angekommen. Nur die Zeit von Makau in Berlin sowie die nicht regelkonformen Zeiten aus Boston von Mutai und Mosop sind noch besser als der Kursrekord von Kipsang mit 2:03:42. Lässt man die Bostoner Zeiten außen vor, wurden in Frankfurt 3 der 5 schnellsten Zeiten des Jahres 2011 erzielt. Auch nach New York City und Fukuoka wird das wohl so bleiben.
Stattliche 17 Sekunden blieb Kipsang unter Hailes noch aktuellen Weltrekord von 2:03:59 aus dem Jahr 2008. Bis zur Ratifizierung der neuen Berliner Bestmarke von Makau kann er gleichfalls das Unterbieten des Weltrekords in Anspruch nehmen, nur hatte er das Pech, dass Berlin fünf Wochen vor Frankfurt zum Zuge kam.
Ein Blick auf die Liste der Sieger bei den letzten 10 Auflagen belegt die stetige Aufwärtsentwicklung und Verbesserung des Streckenrekords, nur 2006 kam der Trend kurz ins Stocken. Danach ging es dann richtig los, wie auch die Platzierung des Siegers in der Jahresweltbestenliste zeigt. Fast im Minutentakt ging es nach vorne. Aber bei aller Euphorie, das Niveau des Streckenrekords hat nun solche Höhen erreicht, dass eigentlich das Ende der Fahnenstange erreicht sein müsste. So ganz sicher kann man da aber nicht sein.
JAHR |
SIEGER |
ZEIT |
PLATZ JWBL |
---|---|---|---|
2002 |
Eluid Kerling (KEN) |
2:12:32 |
192 |
2003 |
Boaz Kimayo (KEN) |
2:09:28 |
77 |
2004 |
Boaz Kimayo (KEN) |
2:09:11 |
41 |
2005 |
Wilfred Kigen (KEN) |
2:08:29 |
20 |
2006 |
Wilfred Kigen (KEN) |
2:09:06 |
44 |
2007 |
Wilfred Kigen (KEN) |
2:07:58 |
25 |
2008 |
Robert Cheruiyot (KEN) |
2:07:16 |
17 |
2009 |
Gilberrt Kirwa (KEN) |
2:06:14 |
15 |
2010 |
Wilson Kipsang (KEN) |
2:04:57 |
3 |
2011 |
Wilson Kipsang (KEN) |
2:03:42 |
2 (4) |
Da sich die Zugehörigkeit Frankfurts in die absolut Weltklasse erst in den letzten zwei drei Jahren vollzog, schlägt sich das Leistungsniveau noch nicht ganz im Zehnermittel der besten auf einem Kurs erzielten Zeiten nieder, wo Berlin dank Hailes Mitwirken der klare Spitzenreiter ist.
Wie gewaltig die Entwicklungen der letzten Jahre im Spitzenbereich des Marathons war, belegt das Berliner Zehnermittel von 2:04:55; exakt jene Zeit, die Paul Tergat 2003 in Berlin erreichte und die als Lauf in eine neue Dimension gefeiert wurde. Wenige Jahre später ist so eine Zeit Dutzendware, auf einer Strecke. 2011 hat sich Frankfurt in dieser Wertung um über eine Minute von 2:06:53 auf 2:05:46 verbessert und liegt damit schon vor Chicago auf Platz 5 (4 ohne Berücksichtigung Bostons).
London und Boston sind schon in Reichweite. Was immer man von derartigen Statistiken hält, Frankfurt mischt im Konzert der Großen mächtig mit. Und das „Feuerwerk“ dürfte diesbezüglich erst der Anfang sein. Nach den Fabelzeiten der letzten beiden Jahre, dürfte es immer leichter fallen, die Läufer der absoluten Weltklasse an den Main zu holen. 2011 war das schon sichtbar.
DIE BESTEN CITY-MARATHONS (Mittel der zehn besten Zeiten) |
|
---|---|
1. Berlin |
2:04:55 |
2. Rotterdam |
2:05:07 |
3. Boston |
2:05:20,6 |
4. London |
2:05:20,8 |
5. Frankfurt |
2:05:46 |
6. Chicago |
2:05:59 |
7. Amsterdam |
2:06:13 |
Über den sensationellen Lauf von Wilson Kipsang ist bereits mehrfach berichtet worden, so dass wir uns hier kurz fassen können. Interessant ist dabei, wo der Kenianer die 4 Sekunden im Vergleich mit der Zeit von Makau „liegengelassen“ hat.
Der im Vergleich zu Berlin etwas langsame Beginn war zum einen den noch nassen Straßen geschuldet, andererseits hat die Rekordmarke im Marathon der Männer ein derart hohes Niveau erreicht, dass schon die erste Hälfte zu einem „Ritt auf der Rasierklinge“ wird. Den hat man am Sonntag aber bravourös gemeistert, sicher auch ein Verdienst von Pacemaker Peter Kirui, der schon Makau in Berlin zog und nach getaner Verrichtung des Jobs durchlief und mit 2:06:31 eine tolles Debut hinlegte.
Bis 15 km lang man um ca. 10 Sekunden hinter Berlin zurück, aber eine Stafette von 5 km Splits von 14:36, 14:34, 14:32 brachte die vielköpfige Spitze bei 20 km auf Gleichstand mit Berlin. Beim Halbmarathon in 1:01:40 war man schon 4 Sekunden schneller als beim Weltrekord von Makau.
Ein Grund für das Verfehlen des Rekords dürfte der Abschnitt von 30 km nach 35 km gewesen sein, der in „nur“ 14:54 zurückgelegt wurde. Hier war Makau vor fünf Wochen in Berlin richtig flott, so dass man plötzlich 27 Sekunden zurücklag. Damit schien das Unternehmen Weltrekord, an das in Frankfurt sowieso keiner so richtig glaubte, gescheitert. Hier war der im Vorfeld hoch gehandelte Konkurrent Deriba Merga (ETH) schon nicht mehr im Rennen, nachdem er vor der 30 km Marke den Anschluss an die Spitze verlor.
In Umkehrung der Ereignisse setzte sich Kipsang nun vom Rest der Konkurrenten ab, und lief in dem Segment von 35 km nach 40 km schnelle 5 km in 14:36, in dem Makau in Berlin deutlich nachließ. Die Konsequenz: Der Rückstand auf den Rekordsplit von 1:57:15 bei 40 km war auf 2 Sekunden geschrumpft. Nun wurde es richtig spannend. 6:12 hatte Kipsang im letzten Jahr für den Schlusspart benötigt, das hätte zum Rekord gereicht. Aber die Tempojagd hatte Kraft gekostet, so dass er den km zur 41 km Marke in nur 2:59 lief, womit er weitere 6 Sekunden auf Makau verlor. Vermutlich war dieser Abschnitt entscheidend für das Scheitern des Rekordversuchs.
Das Ziel in der Festhalle vor Augen mobilisierte Kipsang die letzten Kräfte, lief den kommenden km nach 42 km in 2:52, der Rückstand zu Makau verringerte sich auf 5 Sekunden, war aber nicht mehr aufzuholen. Der Rest ist (Marathon-)Geschichte: 2:03:42. Übrigens liefen sowohl Makau in Berlin als auch Kipsang in Frankfurt die letzten 2195 km ab 40 km in sehr guten 6:23. Aber eben beide.
Auch die Nächstplatzierten, die durch Kipsangs Antritt bei 35 km deutlich zurückfielen, glänzten mit sehr guten Zeiten. Levy Matebo wurde Zweiter in 2:05:16 vor Albert Matebor in 2:05:25. 14 Läufer blieben unter 2:10, darunter als Zwölfter der Pole Henryk Szost in 2:09:39. Unter zu den 26 Läufern unter 2:13 zählten auch Altmeister Wilfred Kigen in 2:10:17 sowie Günther Weidlinger in 2:12:23, der damit die moderatere Olympianorm der Österreicher von 2:14 klar unterbot.
Diese einmaligen Ergebnisse fanden ihr adäquates Echo in den Medien. Besonders originell der Kommentar von Pat Butcher, einem intimen Kenner der Szene: “And the lesson seems to be, if you want to run a fast Marathon, come to Germany; or to put it another way, Deutschland Unter Alles”.
Wie man das “Unter” zu deuten hat, lassen wir hier zunächst unkommentiert, aber die Schlussfolgerung ist sicher korrekt. In Deutschland – insb. in Berlin und Frankfurt – kann man sehr schnell laufen. Dass dabei auch noch der Titelsponsor derselbe ist, ist eine nette Episode am Rande. Es darf als sicher gelten, dass die Weltklasseathleten dieser Aufforderung vermehrt folgen werden, die Aussichten für künftige schnelle Tempojagden auf Deutschlands Straßen sind bestens.
Leider sind dabei die Jäger ausschließlich außerhalb Deutschlands beheimatet. Die deutschen Athleten und auch die Athletinnen konnten die Topbedingungen am Sonntag kaum nutzen. Die mit vielen Vorschusslorbeeren bedachte Normenjagd der deutschen Männer war mehr als enttäuschend, die Vorstellung der Frauen resultierte immerhin in der Erfüllung zweier Olympianormen. Vielleicht hat dies Pat Butcher mit „Unter Alles“ gemeint?
Bester Deutscher wurde am Ende Jan Fitschen, der sich sichtlich als 32. über seine 2:15:40 gefreut hat. International ist eine solche Zeit aber kaum zweitklassig, am Ende der Saison werden weltweit über 600 schnellere Zeiten erzielt worden sein, im Jahr 2011 wohlgemerkt. André Pollmächer machte bis zur Halbdistanz seine Sache gar nicht schlecht, als es dann nicht mehr lief, gab er nach 35 km auf. Gleiches schaffte Stefan Koch bereits nach der Halbmarathonmarke. Irgendwie können einem die mit viel Aufwand vorbereiteten Athleten Leid tun, auf bessere Bedingungen dürfen sie nicht hoffen, die waren am Sonntag nahezu ideal. Wilfried Raatz geht in seinem Beitrag vom 31.11. ausführlich auf diese Thematik ein.
Dass die Kenianer eher das inverse Problem haben, lindert die deutsche Problematik kaum. Mit Kipsang, den beiden Mutais, Mosop und Weltmeister Abel Kirui ist der Pool von Olympiastarter in London 2012 bereits überbucht. Vermutlich muss man einen Weltrekord laufen, um noch in das Olympiateam Kenias für den Marathon der Männer zu kommen.
Auch diese Tatsache belegt, welche Dominanz die Ostafrikaner im Jahr 2011 gewonnen haben. Es dürfte dabei kaum ein Zufall sein, dass einer der langjährigen Athletenmanager beim Frankfurt Marathon, Gerard van de Veen aus den Niederlanden, mit Kipsang und Geoffrey Mutai zwei der weltbesten Straßenläufer coacht.
Und auch dies sei angemerkt: Durch die 26 sub-2:13 Läufer hat Frankfurt kräftig mitgewirkt, die Anzahl der weltweiten Ergebnisse unter diesem Qualifikationsstandard im Jahr 2011 erstmals auf über 400 Zeiten zu drücken, bereits nach 10 Monaten. Als Paul Tergat seinen Rekord lief, waren das noch gut die Hälfte. Man kann es drehen wie man will, die Leistungsentwicklung im Marathon der Männer geht stetig weiter, die Welt „rennt“ den Deutschen davon ….
Und noch einen Verlierer gab es am Sonntag: das Hessische Fernsehen. Dort hatte man sich im Vorfeld sichtbar Mühe gegeben, das Jubiläum adäquat ins Bild zu setzen. Dabei hat man sich aber in allen Belangen verzettelt. Irgendwie schien sich bei den Fernsehmachern nicht rumgesprochen zu haben, was für ein spitzensportliches Highlight beim Frankfurt Marathon auf die Berichterstatter wartete. Und als ob es die oben geschilderte Leitungsexplosion in Frankfurt nie gegeben hätte, konzentrierte man sich auf die deutschen Teilnehmer und die Breitensportler.
Das war zunächst eine gute Absicht, aber in der ersten Hälfte des Laufs war kaum etwas von der Männerspitze zu sehen (auf die besten Frauen musste man fast 1 ½ Stunden warten). Dafür gab es aber Bilder ohne Ende vom Massenstart, einem verletzten Rentner – zum 30. Mal dabei, der aber keine realistische Chance hatte, dem Besenwagen zu entrinnen – oder Reporter Scholt und Dieter Baumann im Cabrio (vermutlich vom Titelsponsor) minutenlang bei André Pollmächer, der weit hinter der Spitze herlief, nach der Hälfte kaum eine Chance hatte, die Norm zu schaffen und frustriert ausstieg.
Dass direkt bei Pollmächers Aufgabe Scholt und Baumann (im Cabrio!) zur Stelle waren und ein erstes Statement einfordern wollten (Was soll der arme André in diesem Moment denn sagen?), war leider so typisch deplatziert wie vieles andere in dieser Übertragung.
Dazu gehört auch, dass einer der wirklich ausgewiesenen Experten in Sachen Marathon, Herbert Steffny, auf die Stecke geschickt wurde, und so durch seine Sachkompetenz beim Kommentar der Ereignisse an der Spitze ausfiel.
Auf der einen Seite kann man sich ja freuen. dass der HR dem Frankfurt-Marathon die Treue hält, der Lauf ist aber mittlerweile in Dimensionen vorgedrungen, wo man die Übertragung anders inszenieren muss als einen Trachtenumzug. Das sollten sich die Fernsehmacher in Bezug auf Sonntag einmal durch den Kopf gehen lassen. Wie man einen Marathon mit hohem Leistungsstandard im TV umsetzt, dafür gibt es international viele Beispiele wie Rotterdam, Berlin oder London zeigen.
Wie dem auch sei, auf die 31. Auflage des Frankfurt-Marathons im Jahr 2012 kann man sich schon heute freuen.
Mit aber auch ohne „Feuerwerk“!
Helmut Winter
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