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12
05
2007

Der Bauch der täglichen Trinkkanne sollte also voller Wasser sein (aus Leitung oder Flasche), so viel ist klar. Aber was darf man dazukippen?

Du bist auch, was du trinkst – Dr. Hartmut WEWETZER fahndet nach guten Nachrichten in der Medizin – Eine Hitliste der Getränke im TAGESSPIEGEL

By GRR 0

Was sollen wir trinken? Diese Menschheitsfrage stellt sich heute scheinbar ganz neu. Eine Flut von Designergetränken verspricht Gesundheit, Wohlbefinden und unbegrenzte Energie. Aber der Rat von Ernährungsexperten ist viel einfacher. Das beste Getränk ist und bleibt – Wasser.

Zu dieser Erkenntnis hat sich eine Gruppe amerikanischer Fachleute durchgerungen. Unter Leitung von Barry Popkin von der Universität von North Carolina in Chapel Hill erarbeiteten die Forscher eine Richtlinie für den erwachsenen Verbraucher. Und die enthält manche handfeste Überraschung.

Der Bauch der täglichen Trinkkanne sollte also voller Wasser sein (aus Leitung oder Flasche), so viel ist klar. Aber was darf man dazukippen? An zweiter Stelle stehen Tee und Kaffee, am besten ungesüßt. Tee ist gut für Herz, Knochen und Zähne. Kaffee senkt das Risiko für Typ-2-Diabetes (Alterszucker), Darmkrebs, Parkinson. Wer’s mit dem Kaffee nicht vollkommen übertreibt, hat für sein Herz keine bösen Folgen zu befürchten und der wird auch nicht entwässert, wie man lange annahm und wie es manchmal noch behauptet wird.

Milch ist nicht nur für Kinder eine gute Eiweiß- und Kalziumquelle. Deshalb verwundert es etwas, dass für die Experten fettarme oder entfettete Milch und Sojamilch erst auf Platz drei folgt. Eines ihrer Argumente lautet, dass selbst fettarme Milch dem Körpergewicht nicht eben zuträglich ist.

Auf Platz vier folgen mit Süßstoff gesüßte, praktisch kalorienfreie Getränke wie manche Tees und Light-Limonaden. Wer einen süßen Durstlöscher sucht, kann sich am ehesten hier bedienen.

Ein großes Sammelbecken von Getränken findet sich auf Platz fünf. Sie sind allesamt kalorienreich, haben aber auch einen gewissen Wert für die Ernährung. Das heißt: erlaubt, aber bitte nicht übertreiben. Zu ihnen gehören ungesüßte Fruchtsäfte, Vollmilch, Sportgetränke und Alkoholisches. Ja, auch ein (Frauen) oder zwei Bierchen (Männer) sind nach Ansicht der Forscher durchaus erlaubt.
Ein Gläschen am Tag senkt das Risiko für Herzleiden, Schlaganfälle und vermutlich auch für den Typ-2-Diabetes. Der positive Effekt von Wein und Co. rührt wahrscheinlich vom Alkohol selbst. Behauptungen wie die, besonders Bordeaux oder Dunkelbier seien gesund, gehören eher ins Reich der Reklame und sind nicht eindeutig belegt.

Und nun zu den bösen Buben. Mit Zucker gesüßt, kalorienreich, ohne oder mit nur geringem Gehalt an gesunden Inhaltsstoffen. Einschlägig verdächtig sind Fruchtsaftgetränke, „normale“ Cola und andere Limonaden, Eistee und zunehmend stark gesüßte Fertiggetränke, etwa mit Kaffee – die Industrie ist erfinderisch. Diese Getränke sind kalorienreich, ohne satt zu machen. Sie begünstigen Zahnkaries, Gewichtszunahme und den Typ-2-Diabetes.
Wenn auf der Verpackung unter Inhaltsstoffen schon „Zucker“ oder „Sirup“ angegeben sind, weiß man ziemlich genau, woran man ist. Meist gibt es ein Regal weiter eine Alternative. Vom Wasserhahn zu schweigen.

Dr. Hartmut Wewetzer
Der Tagesspiegel
Sonntag, dem 8. April 2007

Dr. Wewetzer leitet das Wissenschaftsressort des Tagesspiegels.

Weitere Beiträge der Medizin und der Sportmedizin bei German Road Races (GRR):

Körperliche Aktivität als präventivmedizinischer Faktor – Dr. Dr. Lutz Aderhold
https://www.germanroadraces.de/24-0-newsartikel1798.html
Körperliche Aktivität

Becken, Hüfte, Knie – Typische Sportschäden beim Langlauf –
Univ.-Prof. Dr. med. K. Jung in CONDITION 02/07 –
Eine gründliche sportmedizinische Tauglichkeitsuntersuchung
und Leistungstestung soll Sportschäden vermeiden helfen,
sie sind als präventive Maßnahmen sinnvoll und notwendig.
https://www.germanroadraces.de/24-0-newsartikel1747.html
Becken, Hüfte, Knie

Gut für den Geist – Dr. WEWETZER (Der Tagesspiegel) fahndet nach guten Nachrichten in der Medizin –
Heute: Vorzüge des Gehirn-Joggens
https://www.germanroadraces.de/24-0-newsartikel1695.html
Vorzüge des Gehirn-Joggens

„In das Alter hineinlaufen aber nicht dem Alter davonlaufen“ – Was macht Sinn?
https://www.germanroadraces.de/24-0-newsartikel1679.html
Marathonarzt Dr. Willi Heepe

Für eine Handvoll Nüsse – Dr. Hartmut WEWETZER
(Der Tagesspiegel) fahndet nach guten Nachrichten
In der Medizin. Heute: Gesünder knabbern
https://www.germanroadraces.de/24-0-newsartikel1633.html
Für eine Handvoll Nüsse

Auf die Ruhe folgt die Kraft – Dr. Hartmut WEWETZER
(Der Tagesspiegel) fahndet nach guten Nachrichten
in der Medizin. Heute: Wer Siesta hält, lebt gesünder
https://www.germanroadraces.de/24-0-newsartikel1561.html
Auf die Ruhe folgt die Kraft – Dr. Hartmut WEWETZER

Vitamin B fürs Herz – Dr. Hartmut WEWETZER (Der Tagesspiegel)
fahndet nach guten Nachrichten in der Medizin.
Heute: Wie man das nützliche Cholesterin erhöhen kann
https://www.germanroadraces.de/24-0-newsartikel1519.html
Vitamin B fürs Herz – Dr. Hartmut WEWETZER

Anorexia und Bulimia nervosa – Ess-Störungen und Sport –
Dr. Dr. Lutz Aderhold über die Anorexia athletica
https://www.germanroadraces.de/24-0-newsartikel1486.html
Dr. Dr. Lutz Aderhold

Leistungsdiagnostik zur Vorbereitung auf den METRO Group Marathon
Düsseldorf 2007 – Wie in den Vorjahren werden in Zusammenarbeit
mit dem Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) Laktattests zur
Ermittlung der individuellen Ausdauerleistungsfähigkeit angeboten.
https://www.germanroadraces.de/24-0-newsartikel1344.html
Laktattest Düsseldorf

Kongress „Sportmedizin im Spitzensport“ zwischen Athen und Peking
https://www.germanroadraces.de/24-0-newsartikel1299.html
Sportmedizin im Spitzensport

Neue Einblicke in die Herzen älterer Marathonläufer –
Priv.-Doz. Dr. Stefan Möhlenkamp stellte kürzlich auf
amerikanischen Fachtagungen seine aktuellen Daten vor
https://www.germanroadraces.de/24-0-newsartikel1288.html
Dr. Stefan Möhlenkamp

Marathonstudie 2007 mit umfangreichen medizinischen
Untersuchungen für Läufer – An alle männlichen Marathonläufer
über 50 Jahre, die Ihren allerersten Marathon laufen und in
Düsseldorf starten wollen.
https://www.germanroadraces.de/24-0-newsartikel1261.html
Marathonstudie 2007 Düsseldorf

„Schlecht trainiert zum Marathon – das tut dem Herzen nicht gut“ –
Marathon-Arzt Dr. Willi Heepe nimmt Stellung
https://www.germanroadraces.de/24-0-newsartikel1253.html
Marathonarzt Dr. Willi Heepe

Training im Winter – Tipps von Dr. Willi Heepe dem
langjährigen Medical-Director des real,- BERLIN-MARATHON
https://www.germanroadraces.de/24-0-newsartikel1170.html
Marathonarzt Dr. Willi Heepe

Veränderungen von Fettstoffwechselparametern durch Sport –
Dr. Thomas Bobbert über ein Projekt der Sportmedizin der
Humboldt Universität und der Abteilung für Endokrinologie,
Diabetes und Ernährungsmedizin der Charité Berlin
https://www.germanroadraces.de/24-0-newsartikel1021.html
Dr. Thomas Bobbert

Bluthochdruck und Ausdauersport – Dr. Willi Heepe, der langjährige
Medical Director des BERLIN-MARATHON und SCC-RUNNING
fasst zusammen welche Aspekte bei diesem Thema eine Rolle
spielen und worauf zu achten ist.
https://www.germanroadraces.de/24-0-newsartikel1021.html
Marathonarzt Dr. Willi Heepe

Macht Marathonlauf resistent gegen Stress? – Dr. Thomas Bobbert
über eine Studie beim real,- BERLIN- MARATHON durch die Charité –
CBF und der Sportmedizin der Humboldt Universität zu Berlin
https://www.germanroadraces.de/24-0-newsartikel1139.html
Dr. Thomas Bobbert

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