Olympiastützpunkte, Vereine und Arbeitgeber sind aufgefordert, die Teammitglieder gezielt zu unterstützen.
DOSB-Olympia-Top-Team London 2012 gestartet
Das DOSB-Präsidium berief in seiner Sitzung am Montag in Frankfurt/Main 152 Athletinnen und Athleten ins Olympia-Top-Team für London (27. Juli bis 12. August 2012).
Darunter sind mehr als ein Dutzend Olympiasieger von Peking sowie zahlreiche Welt- und Europameister.
Die benannten 152 Sportlerinnen und Sportler gehören zur absoluten Weltspitze und streben in London olympisches Edelmetall an. Die Förderung soll dazu dienen, den potenziellen Medaillenkandidaten eine effiziente Olympiavorbereitung zu gewährleisten. Dabei hat die Verbesserung der Rahmenbedingungen sowie die Finanzierung notwendiger Projekte in einer mit allen Partnern abgestimmten konzertierten Aktion höchste Priorität.
„Die Athleten im DOSB-Olympia-Top-Team sollen die besten, individuell zugeschnittenen Bedingungen haben, um sich optimal auf die Sommerspiele vorbereiten zu können. Sie sollen maßgeblich dazu beitragen, dass wir in London unseren Platz unter den besten Sportnationen der Welt erfolgreich verteidigen können“, sagte DOSB-Präsident Thomas Bach.
Olympiastützpunkte, Vereine und Arbeitgeber sind aufgefordert, die Teammitglieder gezielt zu unterstützen. Wer von ihnen kein Profi ist oder bei Bundeswehr, Bundespolizei und anderen öffentlichen Sportförder-Einrichtungen angestellt ist, kann bei der Stiftung Deutsche Sporthilfe die Elite-Plus-Förderung beantragen. Allerdings ist noch keiner dieser Athletinnen und Athleten bereits für die Olympischen Spiele qualifiziert bzw. nominiert. Ob die sportlichen und sonstigen Grundsätze zur Nominierung erfüllt sind (sportliche Qualfikation, keine Dopingvergehen, Unterschrift unter die Athletenvereinbarung, u.a.), überprüft das DOSB-Präsidium erst bei der Benennung der Olympiamannschaft. Für Sportlerinnen und Sportler in den Mannschafts-Spielsportarten ist keine Berufung in das DOSB-Olympia-Top-Team vorgesehen.
Zudem steckte das Präsidium den Rahmen zur Nominierung der deutschen Olympiamannschaft ab und beschloss die Nominierungsgrundsätze für die Spiele. Wie in der Vergangenheit ist die „begründete Endkampfchance“ Voraussetzung für eine Nominierung, außerdem muss eine Athletenvereinbarung unterzeichnet werden.
Im Kampf gegen Doping erklärt sich der DOSB mit dem IOC und dessen in einigen Ländern umstrittener sogenannter „Osaka-Rule“ solidarisch. Diese Regel besagt, dass Athleten, die in der Olympiade vor den Spielen für mehr als sechs Monate gesperrt worden sind, bei den dem Ablauf ihrer Sperre folgenden Olympischen Spielen nicht startberechtigt sind. Der DOSB nahm in seinen Nominierungsrichtlinien eine entsprechende eigene Regel auf, behält sich jedoch darüber hinaus eine Einzelfallprüfung auch bei kürzeren Dopingstrafen vor.
Im Vorfeld der Spiele wird der DOSB die zur Nominierung in Frage kommenden Teilmannschaftsleiter/-innen, leitenden Physiotherapeuten, Ärzte und – soweit vorhanden – leitendes technisches Personal auf eine mögliche Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheitsdienst der ehemaligen DDR überprüfen lassen. Das Verfahren orientiert sich dabei am Stasi-Unterlagen-Gesetz. Außerdem müssen alle Betreuerinnen und Betreuer eine Ehren- und Verpflichtungserklärung unterzeichnen.
Die 26 olympischen Sommersportverbände müssen nun bis 15. April 2011 ihre sportartspezifischen Nominierungsrichtlinien für London entwerfen. Darüber wird das DOSB-Präsidium voraussichtlich in seiner Sitzung am 24. Mai entscheiden.
Derweil erfolgten bereits die ersten Nominierungen für den Betreuerstab. Als Leitenden Mannschaftsarzt benannte das Präsidium Dr. Bernd Wolfarth (München) und als Leitenden Physiotherapeuten Klaus Eder (Donaustauf). Wolfarth ist seit 1992 verantwortlicher Verbandsarzt des Deutschen Ski-Verbandes (DSV) und seit 2006 Leitender Verbandsarzt des DSV. 2010 in Vancouver war er bereits Leitender Arzt der deutschen Olympiamannschaft. Eder betreut seit 1988 die deutsche Fußball-Nationalmannschaft und seit 1990 das deutsche Tennis-Davis-Cup-Team. Als Physiotherapeut nahm er bereits an den Olympischen Spielen in Los Angeles 1984, Seoul 1988 und Sydney 2000 teil. Bei den Olympischen Spielen in Athen 2004, Peking 2008 sowie Vancouver 2010 war er Leitender Physiotherapeut des deutschen Teams. Zugleich ist er Sprecher aller vom DOSB lizenzierten Physiotherapeuten.
Zudem bestellte das DOSB-Präsidium am Montag die vier Direktoren wieder. Karin Fehres, Direktorin für Breitensport/Sportentwicklung, Thomas Arnold, Direktor Finanzen, Ulf Tippelt, Direktor Leistungssport, und Martin Schönwandt, Direktor Jugendsport, sollen ihre erfolgreiche Arbeit fortsetzen. „Wir schätzen die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Direktorium unter Führung von Generaldirektor Michael Vesper“, erklärte Thomas Bach. Vespers Vertrag war bereits Mitte Dezember verlängert worden.
Quelle: DOSB
- Dateien: