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30
01
2015

SV Turbine Neubrandenburg e.V. Laufgruppe ©SV Turbine Neubrandenburg e.V.

DLV-Maut 2016 – Stellungnahme des SV Turbine Neubrandenburg e.V. – Laufgruppe – zur geplanten Erhöhung der Abführungen an den Leichtathletikverband

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In Vorbereitung auf den Verbandstag des Leichtathletik-Verbandes Mecklenburg– Vorpommern ist eine umfangreiche Diskussion um die geplante DLV-Gebührenerhöhung für alle Laufveranstalter ins Rollen gekommen.

Im folgenden die Stellungnahme des SV Turbine Neubrandenburg gegenüber dem Landes-Verband Mecklenburg-Vorpommern (LVMV) zu diesem Thema:

Auch die Läuferinnen und Läufer des SV Turbine Neubrandenburg trifft diese geplante Erhöhung hart. Für unsere 3 Läufe (Frühlingslauf, Tollenseseelauf und Staffelmarathon) müssen wir von einer Kostensteigerung von ca. 1.500 € pro Jahr ausgehen.

Die müssen auch erwirtschaftet werden.

Bei anderen verbandsangehörigen Veranstaltern wird die geplante Erhöhung ebenso zu erheblichen Mehrkosten führen, ohne dass bisher eine entsprechende Gegenleistung erkennbar ist.

Die Erhöhung liegt daher nicht im Interesse der Vereine, das aber der Landesverband auch und gerade gegenüber dem DLV zu vertreten hat (§ 2 Ziff. 1 LVMV-Satzung).

Der Verband wird gebeten, uns mitzuteilen, aufgrund welcher Legitimation seiner Mitglieder er im Verbandsrat des DLV für die Erhöhung gestimmt hat. Nach unserer Auffassung bedarf der Beschluss des DLV-Verbandsrates noch einer Umsetzung durch einen Beschluss des Verbandstages des LVMV und einer Änderung der LVMV-Gebührenordnung, um gegenüber den Mitgliedern höhere Gebühren zu erheben.

Der Verband wird daher auch gebeten, uns mitzuteilen ob und ggfs. wann eine entsprechende Beschlussfassung geplant ist.

Wir sind aber nicht nur aufgrund der erheblichen Mehrkosten gegen die geplante Erhöhung. Wir sehen darin auch eine absolute Ungleichbehandlung zur Bahnleichtathletik.

Unser Verein steht für ein Solidaritätsprinzip zwischen allen Abteilungen, nur so sind langfristige strategische Ziele in einem Verein machbar. Ohne dieses Prinzip wären wir nicht in der Lage eine eigene Vereinssportstätte zu betreiben.

Der DLV missachtet mit diesem Beschluss das Solidaritätsprinzip innerhalb eines Verbandes auf das Gröbste. Wir zahlen als Läufer unseren Beitrag an den Landesverband, ebenso wie alle anderen.

Wir zahlen 12,00 € für die Genehmigung einer Laufveranstaltung, wie andere Veranstalter auch. Dann beginnt aber schon die Ungleichbehandlung. Um unsere Laufcup-Serie zu finanzieren bezahlen wir schon 50,00 € Gebühr pro Lauf.

Ein Veranstalter einer Bahnmeisterschaft braucht das nicht. Weiterhin zahlen wir 0,25€ pro Finisher. Ein Veranstalter eines Bahnwettkampfes braucht das nicht.

Dazu kommt nur noch eine weitere Steigerung der Finisherabgabe um drastische 300%! So etwas hat es wohl in der jüngeren Sportgeschichte in keinem Verein oder Verband gegeben.

Wir haben Verständnis für finanzielle Engpässe eines Verbandes, aber die können doch wohl nicht so behoben werden. Die ständig wachsende Volkslaufszene wird hier vom Verband wahrlich abgezockt, denn Kosten verursacht die Laufszene dem Verband wohl kaum.

Gerade die Bahnleichtathletik, mit unzähligen Landesmeisterschaften, Regionalmeisterschaften und Deutschen Meisterschaften kosten sehr viel Geld für Kampfrichter, Mieten usw. Es würde deshalb auch in diesem Bereich Sinn machen über zusätzliche Beiträge nachzudenken, bzw. ein einheitliches System für den Verband zu entwickeln.

Wir Läufer gehören zum Leichtathletik-Verband und wollen gern zu seinem Bestand und weiteren Entwicklung beitragen, aber dann auch in einer Gemeinschaft mit allen Leichtathleten.

Ansonsten lehnen wir diesen Beschluss strikt ab.

Sollte der Verbandstag des LVMV die vom DLV geplante Erhöhung umsetzen, werden wir prüfen müssen, ob wir als Verein noch sämtliche Läufe selbst veranstalten oder uns hierfür eines verbandsunabhängigen Dritten bedienen.

Jörg Knospe
Vorsitzender
SV Turbine Neubrandenburg

SV Turbine Neubrandenburg – Laufgruppe –

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author: GRR

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